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Energie & Management > Beteiligung - Bedauern über verhinderten Thüga-Einstieg
Quelle: Fotolia / bluedesign
Beteiligung

Bedauern über verhinderten Thüga-Einstieg

Die Pläne für einen Einstieg der Thüga bei den Stadtwerken Konstanz sind vom Tisch. Beiden Seiten gefällt das nicht.
Rote Zahlen und dann auch noch das: Als Stadtwerke-Chef Norbert Reuter bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für das Jahr 2022 nach der angedachten Beteiligung der Thüga gefragt wurde, sprach er von einem „Schritt zurück“. Ein Schritt, dem ein kommunalpolitisches Rumoren in Konstanz voranging. Der Gemeinderat hätte tags zuvor eine Absichtserklärung gutheißen sollen, nach der die Stadtwerke verbindliche Verhandlungen mit der Thüga aufnehmen. Vorgesehen war, das Energiegeschäft in eine separate Gesellschaft zu überführen und das Münchner Unternehmen daran mit 25,1 Prozent zu beteiligen.

Der Punkt verschwand von der Tagesordnung, weil sich nicht die erhoffte Mehrheit für den Thüga-Einstieg fand. „Es war von Beginn an klar, dass eine Entscheidung für eine strategische Partnerschaft und eine hierfür geplante Ausgründung einer Energie GmbH, in welcher insbesondere die energiewirtschaftlichen Bereiche gebündelt werden sollten, nur auf der Basis einer breiten Mehrheit des Konstanzer Gemeinderates erfolgen kann“, teilen die Stadtwerke mit. Eine solche politische Mehrheit sei auch für die Thüga von Beginn an eine wesentliche Voraussetzung für eine Kooperation gewesen.

Interessenvertreter kritisieren Thüga

Statt Kooperation suchten einige Interessenvertreter die Konfrontation. Der Thüga wurde dem Vernehmen nach vorgeworfen, Belange der alten Gaswirtschaft voranbringen und den Klimaschutz bremsen zu wollen. "Wir haben versucht, die Einwände verschiedener Interessengruppen und die damit oftmals verbundenen Missverständnisse auszuräumen und zu widerlegen“, heißt es von Seiten der Stadtwerke. Offensichtlich sei es nicht gelungen, Zahlen, Daten und Fakten so in den Fokus der Meinungsbildung zu bringen, „wie wir uns das gewünscht hätten“.
 
Die Kritik an der Thüga kann man nicht nachvollziehen. “Das Kooperationsnetzwerk der Thüga leistet aus unserer Sicht hervorragende Arbeit und beweist in vielen Städten, wie konkrete Lösungen im Sinne der Energiewende umgesetzt werden können.“ Dass aus der Kooperation nichts wird, bedauert man in Konstanz. Die Thüga hätte die „Anforderungen am besten bedient“.

Enttäuschung in München

Enttäuscht zeigt man sich auch in München. „In vielen Gesprächen mit Vertretern der Stadt und den Stadtwerken haben wir unser Kooperationsangebot vorgestellt, mit dem wir gemeinsam mit den Stadtwerken die notwendige Energie-, Wärme- und Mobilitätswende in Konstanz deutlich hätten vorantreiben können“, sagt Thüga-Sprecher Detlef Hug. „Der Aufsichtsrat der Stadtwerke sowie eine Mehrheit eines unabhängigen Expertenrates, der vom Haupt-, Finanz- und Klimaausschuss der Stadt Konstanz empfohlen wurde, hatten sich für diese Partnerschaft ausgesprochen.“ Dass ein breiter kommunalpolitischer Konsens, der Grundlage für eine dauerhaft erfolgreiche Partnerschaft ist, nicht erreicht worden sei, wurde „bedauern wir“.

Wie es in Konstanz jetzt weiter geht, steht bereits fest. Die Stadtwerke wollen nach eigener Aussage an Gespräche aus dem „Markterkundungsverfahren“ anknüpfen. Grundsätzlich seien verschiedene Ansätze möglich – von Kooperationsmodellen mit anderen Stadtwerken und Joint-Ventures bis hin Projektgesellschaften.

Mittwoch, 26.07.2023, 16:43 Uhr
Manfred Fischer
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Die Pläne für einen Einstieg der Thüga bei den Stadtwerken Konstanz sind vom Tisch. Beiden Seiten gefällt das nicht.
Rote Zahlen und dann auch noch das: Als Stadtwerke-Chef Norbert Reuter bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für das Jahr 2022 nach der angedachten Beteiligung der Thüga gefragt wurde, sprach er von einem „Schritt zurück“. Ein Schritt, dem ein kommunalpolitisches Rumoren in Konstanz voranging. Der Gemeinderat hätte tags zuvor eine Absichtserklärung gutheißen sollen, nach der die Stadtwerke verbindliche Verhandlungen mit der Thüga aufnehmen. Vorgesehen war, das Energiegeschäft in eine separate Gesellschaft zu überführen und das Münchner Unternehmen daran mit 25,1 Prozent zu beteiligen.

Der Punkt verschwand von der Tagesordnung, weil sich nicht die erhoffte Mehrheit für den Thüga-Einstieg fand. „Es war von Beginn an klar, dass eine Entscheidung für eine strategische Partnerschaft und eine hierfür geplante Ausgründung einer Energie GmbH, in welcher insbesondere die energiewirtschaftlichen Bereiche gebündelt werden sollten, nur auf der Basis einer breiten Mehrheit des Konstanzer Gemeinderates erfolgen kann“, teilen die Stadtwerke mit. Eine solche politische Mehrheit sei auch für die Thüga von Beginn an eine wesentliche Voraussetzung für eine Kooperation gewesen.

Interessenvertreter kritisieren Thüga

Statt Kooperation suchten einige Interessenvertreter die Konfrontation. Der Thüga wurde dem Vernehmen nach vorgeworfen, Belange der alten Gaswirtschaft voranbringen und den Klimaschutz bremsen zu wollen. "Wir haben versucht, die Einwände verschiedener Interessengruppen und die damit oftmals verbundenen Missverständnisse auszuräumen und zu widerlegen“, heißt es von Seiten der Stadtwerke. Offensichtlich sei es nicht gelungen, Zahlen, Daten und Fakten so in den Fokus der Meinungsbildung zu bringen, „wie wir uns das gewünscht hätten“.
 
Die Kritik an der Thüga kann man nicht nachvollziehen. “Das Kooperationsnetzwerk der Thüga leistet aus unserer Sicht hervorragende Arbeit und beweist in vielen Städten, wie konkrete Lösungen im Sinne der Energiewende umgesetzt werden können.“ Dass aus der Kooperation nichts wird, bedauert man in Konstanz. Die Thüga hätte die „Anforderungen am besten bedient“.

Enttäuschung in München

Enttäuscht zeigt man sich auch in München. „In vielen Gesprächen mit Vertretern der Stadt und den Stadtwerken haben wir unser Kooperationsangebot vorgestellt, mit dem wir gemeinsam mit den Stadtwerken die notwendige Energie-, Wärme- und Mobilitätswende in Konstanz deutlich hätten vorantreiben können“, sagt Thüga-Sprecher Detlef Hug. „Der Aufsichtsrat der Stadtwerke sowie eine Mehrheit eines unabhängigen Expertenrates, der vom Haupt-, Finanz- und Klimaausschuss der Stadt Konstanz empfohlen wurde, hatten sich für diese Partnerschaft ausgesprochen.“ Dass ein breiter kommunalpolitischer Konsens, der Grundlage für eine dauerhaft erfolgreiche Partnerschaft ist, nicht erreicht worden sei, wurde „bedauern wir“.

Wie es in Konstanz jetzt weiter geht, steht bereits fest. Die Stadtwerke wollen nach eigener Aussage an Gespräche aus dem „Markterkundungsverfahren“ anknüpfen. Grundsätzlich seien verschiedene Ansätze möglich – von Kooperationsmodellen mit anderen Stadtwerken und Joint-Ventures bis hin Projektgesellschaften.

Mittwoch, 26.07.2023, 16:43 Uhr
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