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Energie & Management > Bilanz - Uniper verdient im ersten Halbjahr weniger
Quelle: Shutterstock/Lisa-S
Bilanz

Uniper verdient im ersten Halbjahr weniger

Das bereinigte Ergebnis des Energiekonzerns Uniper ist vor Zinsen und Steuern um 110 Mio. Euro geringer ausgefallen als in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres.
Der Konzern selbst spricht von „operativ stabiler Geschäftsentwicklung“. Die Zahlen für das erste Halbjahr weisen nach unten: Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern rutschte auf 580 Mio. Euro ab, im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen 691 Mio. Euro erwirtschaftet. Das bereinigte Nettoergebnis sank von 527 auf 485 Mio. Euro. Der Konzernüberschuss sackte laut Geschäftsbericht in die roten Zahlen, das Minus betrug 20 Mio. Euro – in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres war ein Plus von 677 Mio. Euro erzielt worden. Anders die Umsatzentwicklung: Die Erlöse stiegen auf 41,5 Mrd. Euro (1. Halbjahr 2020: 20 Mrd. Euro).

„Die negative Ergebnisentwicklung im Vorjahresvergleich ist insbesondere auf Ergebnisverschiebungen innerhalb des laufenden Jahres zurückzuführen“, erklärte Finanzvorständin Tiina Tuomela. Grund für den Rückgang sind Uniper zufolge „insbesondere preis- und mengenbedingte höhere Rückstellungen für CO2-Zertifikate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum“.

Diesen Rückstellungen stünden Absicherungsgeschäfte gegenüber, die im vierten Quartal realisiert werden. Über das ganze Jahr gesehen werde das bereinigte Ergebnis dadurch nicht belastet sein, heißt es. „Das unterliegende Geschäft ist stabil.“

An der im ersten Quartal nach oben gesetzten Jahresprognose hält das Management fest. Es erwartet ein bereinigtes operatives Ergebnis zwischen 0,8 und 1,05 Mrd. Euro und ein bereinigtes Nettoergebnis zwischen 650 und 850 Mio. Euro.

Fossile Energie befeuert Ergebnis

Ein höheres Ergebnis erzielte Uniper in der „Europäischen Stromerzeugung“. Das bereinigte Ebit erreichte 227 Mio. Euro. Dazu habe unter anderem das neue Kohlekraftwerk Datteln 4 beigetragen. Darüber hinaus schlüge sich die Wiederinbetriebnahme der Gaskraftwerksblöcke Irsching 4 und 5 im vierten Quartal 2020 positiv in der Bilanz nieder. Ebenfalls positiv machten sich höhere Erlöse aus dem britischen Kapazitätsmarkt bemerkbar.

Der globale Handel trug 501 Mio. Euro zum bereinigten Ebit bei. Dieses schwächere Ergebnis ist vor allem „auf die Normalisierung der Margen des Gasgeschäfts nach dem sehr guten außerordentlichen Ergebnis des Vorjahreszeitraums zurückzuführen“. Teilweise ausgleichend habe das gestiegene Ergebnis aus dem internationalen Portfolio gewirkt. Gut entwickelt hätten sich etwa die Geschäftstätigkeiten in Asien.

"Gute Fortschritte" bei der Energiewende

Die Stromerzeugung in Russland erbrachte ein bereinigtes Ergebnis in Höhe von 111 Mio. Euro. Der Rückgang in diesem Geschäftsfeld sei im „Wesentlichen die Folge von Fremdwährungseffekten“, berichtet das Unternehmen. Das Auslaufen der Kapazitätszahlungen für zwei Blöcke in den Kraftwerken Shaturskaja und Jaivinskaja habe durch die Inbetriebnahme des Kraftwerksblocks Berjosowskaja 3 im Mai 2021 kompensiert werden können.

Was den Schwenk von Uniper für die Energiewende angeht, sieht der Vorstandsvorsitzender Klaus-Dieter Maubach den Konzern auf Kurs: „Seit Januar haben wir gute Fortschritte gemacht, um bis 2035 unsere Europäische Erzeugung und bis 2050 alle unsere Geschäftsaktivitäten klimaneutral zu stellen“, sagte er.

Maubach verwies darauf, dass man in allen drei bisherigen Auktionen der Bundesnetzagentur zur Beendigung der Steinkohleverstromung in Deutschland erfolgreich gewesen sei. „Auch in Großbritannien beschleunigen wir den Kohleausstieg. Ein Block des Steinkohlekraftwerks Ratcliffe werden wir bereits Ende September 2022 schließen – zwei Jahre vor dem von der britischen Regierung angekündigten Termin für den Kohleausstieg“, sagte der Uniper-Chef.
 
Kennzahlen Uniper
(Mio. Euro)
1. Halbjahr 20211. Halbjahr 2020
Umsatzerlöse41.44719.977
Bereinigtes Ebitda9001.012
Bereinigtes Ebit580691
Bereinigte Nettoergebnis485527
Konzernüberschuss-20677
Quelle: Uniper

Mittwoch, 11.08.2021, 16:16 Uhr
Manfred Fischer
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Bilanz
Uniper verdient im ersten Halbjahr weniger
Das bereinigte Ergebnis des Energiekonzerns Uniper ist vor Zinsen und Steuern um 110 Mio. Euro geringer ausgefallen als in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres.
Der Konzern selbst spricht von „operativ stabiler Geschäftsentwicklung“. Die Zahlen für das erste Halbjahr weisen nach unten: Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern rutschte auf 580 Mio. Euro ab, im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen 691 Mio. Euro erwirtschaftet. Das bereinigte Nettoergebnis sank von 527 auf 485 Mio. Euro. Der Konzernüberschuss sackte laut Geschäftsbericht in die roten Zahlen, das Minus betrug 20 Mio. Euro – in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres war ein Plus von 677 Mio. Euro erzielt worden. Anders die Umsatzentwicklung: Die Erlöse stiegen auf 41,5 Mrd. Euro (1. Halbjahr 2020: 20 Mrd. Euro).

„Die negative Ergebnisentwicklung im Vorjahresvergleich ist insbesondere auf Ergebnisverschiebungen innerhalb des laufenden Jahres zurückzuführen“, erklärte Finanzvorständin Tiina Tuomela. Grund für den Rückgang sind Uniper zufolge „insbesondere preis- und mengenbedingte höhere Rückstellungen für CO2-Zertifikate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum“.

Diesen Rückstellungen stünden Absicherungsgeschäfte gegenüber, die im vierten Quartal realisiert werden. Über das ganze Jahr gesehen werde das bereinigte Ergebnis dadurch nicht belastet sein, heißt es. „Das unterliegende Geschäft ist stabil.“

An der im ersten Quartal nach oben gesetzten Jahresprognose hält das Management fest. Es erwartet ein bereinigtes operatives Ergebnis zwischen 0,8 und 1,05 Mrd. Euro und ein bereinigtes Nettoergebnis zwischen 650 und 850 Mio. Euro.

Fossile Energie befeuert Ergebnis

Ein höheres Ergebnis erzielte Uniper in der „Europäischen Stromerzeugung“. Das bereinigte Ebit erreichte 227 Mio. Euro. Dazu habe unter anderem das neue Kohlekraftwerk Datteln 4 beigetragen. Darüber hinaus schlüge sich die Wiederinbetriebnahme der Gaskraftwerksblöcke Irsching 4 und 5 im vierten Quartal 2020 positiv in der Bilanz nieder. Ebenfalls positiv machten sich höhere Erlöse aus dem britischen Kapazitätsmarkt bemerkbar.

Der globale Handel trug 501 Mio. Euro zum bereinigten Ebit bei. Dieses schwächere Ergebnis ist vor allem „auf die Normalisierung der Margen des Gasgeschäfts nach dem sehr guten außerordentlichen Ergebnis des Vorjahreszeitraums zurückzuführen“. Teilweise ausgleichend habe das gestiegene Ergebnis aus dem internationalen Portfolio gewirkt. Gut entwickelt hätten sich etwa die Geschäftstätigkeiten in Asien.

"Gute Fortschritte" bei der Energiewende

Die Stromerzeugung in Russland erbrachte ein bereinigtes Ergebnis in Höhe von 111 Mio. Euro. Der Rückgang in diesem Geschäftsfeld sei im „Wesentlichen die Folge von Fremdwährungseffekten“, berichtet das Unternehmen. Das Auslaufen der Kapazitätszahlungen für zwei Blöcke in den Kraftwerken Shaturskaja und Jaivinskaja habe durch die Inbetriebnahme des Kraftwerksblocks Berjosowskaja 3 im Mai 2021 kompensiert werden können.

Was den Schwenk von Uniper für die Energiewende angeht, sieht der Vorstandsvorsitzender Klaus-Dieter Maubach den Konzern auf Kurs: „Seit Januar haben wir gute Fortschritte gemacht, um bis 2035 unsere Europäische Erzeugung und bis 2050 alle unsere Geschäftsaktivitäten klimaneutral zu stellen“, sagte er.

Maubach verwies darauf, dass man in allen drei bisherigen Auktionen der Bundesnetzagentur zur Beendigung der Steinkohleverstromung in Deutschland erfolgreich gewesen sei. „Auch in Großbritannien beschleunigen wir den Kohleausstieg. Ein Block des Steinkohlekraftwerks Ratcliffe werden wir bereits Ende September 2022 schließen – zwei Jahre vor dem von der britischen Regierung angekündigten Termin für den Kohleausstieg“, sagte der Uniper-Chef.
 
Kennzahlen Uniper
(Mio. Euro)
1. Halbjahr 20211. Halbjahr 2020
Umsatzerlöse41.44719.977
Bereinigtes Ebitda9001.012
Bereinigtes Ebit580691
Bereinigte Nettoergebnis485527
Konzernüberschuss-20677
Quelle: Uniper

Mittwoch, 11.08.2021, 16:16 Uhr
Manfred Fischer

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