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Energie & Management > Bilanz - N-Ergie steigert Umsatz und Ergebnis deutlich
Quelle: Fotolia / Rynio Productions
Bilanz

N-Ergie steigert Umsatz und Ergebnis deutlich

Außerordentlich gute Geschäftszahlen präsentierte der Versorger "N-ERGIE" aus Nürnberg. Die Freude darüber war für Vorstandsvorsitzenden Josef Hasler aber deutlich getrübt.
Es mache ihn betroffen, dass mitten in Europa, in nur 600 Kilometer Entfernung ein Krieg stattfindet, erklärte Josef Hasler bei der Vorstellung des Jahresabschlusses der N-Ergie für 2021. In dieser Situation sei es schwer, auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zu blicken. Man unterstütze den Kurs der Bundesregierung, eine langfristige Diversifizierung der Energieimporte zu erreichen.

Einen kurzfristigen Abschied vom russischen Gas sah Hasler allerdings nicht: Jede zweite Wohnung in Deutschland werde mit Erdgas beheizt – und die Hälfte davon stamme aus Russland. Darüber hinaus seien im Hinblick auf Kernkraft- und Kohleausstieg sowie den noch unzureichenden Ausbau der erneuerbaren Energien und der Stromnetze Gaskraftwerke unverzichtbar. Gleichzeitig kündigte er an, massiv in den Netzausbau zu investieren.

Rückblickend auf das vergangene Jahr führte Hasler an, dass seit Januar 2021 alle Kundinnen und Kunden Ökostrom erhalten. Das komme bei denen sehr gut an und es würden so 480.000 Tonnen CO2 im Jahr eingespart. Im Juli wurde ein Parkhaus mit PV-Modulen und Batteriespeicher errichtet, das 128 Ladepunkte für E-Autos hat. Im eigenen Fuhrpark, der 800 Fahrzeuge umfasst, werden bereits 152 elektrisch angetrieben. In Betrieb gingen auch vier neue PV-Anlagen mit zusammen 15 MW.

Grundversorgungstarif nicht gesplittet

Der November und Dezember schließlich war vom unerwarteten Zustrom von Neukundinnen und Neukunden geprägt. Nachdem einige Energiediscounter wegen der hohen Preise nicht mehr liefern konnten, mussten viele Haushalte zu den örtlichen Grundversorgern wechseln. 14.000, so Hasler, habe man aufgenommen – und zwar ohne für sie, wie es andere Versorger gemacht haben, einen zweiten, teureren Grundversorgungstarif einzuführen. Vertriebschef Maik Render wies auf die vergleichsweise günstigen Preise bei Strom und Gas hin, die man anzubieten habe. Gleichzeitig kündigte er an, an der erfolgreichen langfristigen Beschaffungsstrategie festzuhalten zu wollen.
 
 
Der Umsatz der N-Ergie AG stieg im Jahr 2021, vor allem wegen des Absatzes bei Strom und Gas, um 23,5 % auf 2,844 Mrd. Euro (2020: 2,303 Mrd. Euro). Das Ergebnis erhöhte sich von 129,1 Mio. Euro auf 158,2 Mio. Euro in 2021. Insgesamt konnte eine Ergebnisabführung von 94,2 Mio. Euro (2020: 104,0 Mio. Euro) geleistet werden. An die Städtische Werke Nürnberg wurden dabei 63,6 Mio. Euro ausgeschüttet (2020: 72,4 Mio. Euro).

Mit 65,7 % entfiel der größte Teil des Umsatzes auf Erlöse aus Stromlieferungen: Der Absatz kletterte 2021 um 8,9 % auf 17,37 Mrd. kWh nach oben. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Erdgasverkauf um 27,8 % auf 19,39 Mrd. kWh.

Massive Investitionen in Stromnetz geplant

134 Mio. Euro, so viel wie im Vorjahr, sind an Investitionen geplant, die vor allem in den Bereich Stromnetz fließen sollen. Und es sind nochmals deutliche Steigerung geplant: Allein in den kommenden fünf Jahren will das Unternehmen 1 Mrd. Euro einplanen − für neue Umspannwerke, neue Leitungen und Netzverstärkungen. "Die Energiewende findet vor allem im Verteilnetz statt", betonte Hasler. In dem Zusammenhang wies er auf die Netzengpässe in Süddeutschland hin, die in den kommenden Jahren trotz allem bestehen bleiben oder sich verstärken werden, weil es schwierig sei, mit neuen Projekten voranzukommen. "Alle sind für die Energiewende, aber sie soll woanders stattfinden, nicht vor der eigenen Haustür."

Neben den Investitionen ins Stromnetz, steht auch die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung auf dem Programm. Beispielsweise werden aktuell Gasturbinen gegen Aggregate ausgetauscht, die mit Wasserstoff betrieben werden können. In den kommenden Jahren soll auch ein Altholzkraftwerk entstehen. Für 2022 erwartet N-Ergie bei wachsenden Unsicherheiten im Zuge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ein robustes, wenngleich deutlich geringeres Ergebnis.
 
Bilanzzahlen der N-Ergie 2021
 20212020Veränderung
Umsatz in Mio. Euro2.844 2.303+23,5 %
Ergebnis in Mio. Euro158,2129,1+22,5 %
Stromabsatz in Mio. kWh17,3715,95+8,9 %
Gasabsatz in Mio. kWh19,3915,17+27,8 %

Quelle: N-Ergie

Mittwoch, 6.04.2022, 16:15 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Bilanz - N-Ergie steigert Umsatz und Ergebnis deutlich
Quelle: Fotolia / Rynio Productions
Bilanz
N-Ergie steigert Umsatz und Ergebnis deutlich
Außerordentlich gute Geschäftszahlen präsentierte der Versorger "N-ERGIE" aus Nürnberg. Die Freude darüber war für Vorstandsvorsitzenden Josef Hasler aber deutlich getrübt.
Es mache ihn betroffen, dass mitten in Europa, in nur 600 Kilometer Entfernung ein Krieg stattfindet, erklärte Josef Hasler bei der Vorstellung des Jahresabschlusses der N-Ergie für 2021. In dieser Situation sei es schwer, auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zu blicken. Man unterstütze den Kurs der Bundesregierung, eine langfristige Diversifizierung der Energieimporte zu erreichen.

Einen kurzfristigen Abschied vom russischen Gas sah Hasler allerdings nicht: Jede zweite Wohnung in Deutschland werde mit Erdgas beheizt – und die Hälfte davon stamme aus Russland. Darüber hinaus seien im Hinblick auf Kernkraft- und Kohleausstieg sowie den noch unzureichenden Ausbau der erneuerbaren Energien und der Stromnetze Gaskraftwerke unverzichtbar. Gleichzeitig kündigte er an, massiv in den Netzausbau zu investieren.

Rückblickend auf das vergangene Jahr führte Hasler an, dass seit Januar 2021 alle Kundinnen und Kunden Ökostrom erhalten. Das komme bei denen sehr gut an und es würden so 480.000 Tonnen CO2 im Jahr eingespart. Im Juli wurde ein Parkhaus mit PV-Modulen und Batteriespeicher errichtet, das 128 Ladepunkte für E-Autos hat. Im eigenen Fuhrpark, der 800 Fahrzeuge umfasst, werden bereits 152 elektrisch angetrieben. In Betrieb gingen auch vier neue PV-Anlagen mit zusammen 15 MW.

Grundversorgungstarif nicht gesplittet

Der November und Dezember schließlich war vom unerwarteten Zustrom von Neukundinnen und Neukunden geprägt. Nachdem einige Energiediscounter wegen der hohen Preise nicht mehr liefern konnten, mussten viele Haushalte zu den örtlichen Grundversorgern wechseln. 14.000, so Hasler, habe man aufgenommen – und zwar ohne für sie, wie es andere Versorger gemacht haben, einen zweiten, teureren Grundversorgungstarif einzuführen. Vertriebschef Maik Render wies auf die vergleichsweise günstigen Preise bei Strom und Gas hin, die man anzubieten habe. Gleichzeitig kündigte er an, an der erfolgreichen langfristigen Beschaffungsstrategie festzuhalten zu wollen.
 
 
Der Umsatz der N-Ergie AG stieg im Jahr 2021, vor allem wegen des Absatzes bei Strom und Gas, um 23,5 % auf 2,844 Mrd. Euro (2020: 2,303 Mrd. Euro). Das Ergebnis erhöhte sich von 129,1 Mio. Euro auf 158,2 Mio. Euro in 2021. Insgesamt konnte eine Ergebnisabführung von 94,2 Mio. Euro (2020: 104,0 Mio. Euro) geleistet werden. An die Städtische Werke Nürnberg wurden dabei 63,6 Mio. Euro ausgeschüttet (2020: 72,4 Mio. Euro).

Mit 65,7 % entfiel der größte Teil des Umsatzes auf Erlöse aus Stromlieferungen: Der Absatz kletterte 2021 um 8,9 % auf 17,37 Mrd. kWh nach oben. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Erdgasverkauf um 27,8 % auf 19,39 Mrd. kWh.

Massive Investitionen in Stromnetz geplant

134 Mio. Euro, so viel wie im Vorjahr, sind an Investitionen geplant, die vor allem in den Bereich Stromnetz fließen sollen. Und es sind nochmals deutliche Steigerung geplant: Allein in den kommenden fünf Jahren will das Unternehmen 1 Mrd. Euro einplanen − für neue Umspannwerke, neue Leitungen und Netzverstärkungen. "Die Energiewende findet vor allem im Verteilnetz statt", betonte Hasler. In dem Zusammenhang wies er auf die Netzengpässe in Süddeutschland hin, die in den kommenden Jahren trotz allem bestehen bleiben oder sich verstärken werden, weil es schwierig sei, mit neuen Projekten voranzukommen. "Alle sind für die Energiewende, aber sie soll woanders stattfinden, nicht vor der eigenen Haustür."

Neben den Investitionen ins Stromnetz, steht auch die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung auf dem Programm. Beispielsweise werden aktuell Gasturbinen gegen Aggregate ausgetauscht, die mit Wasserstoff betrieben werden können. In den kommenden Jahren soll auch ein Altholzkraftwerk entstehen. Für 2022 erwartet N-Ergie bei wachsenden Unsicherheiten im Zuge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ein robustes, wenngleich deutlich geringeres Ergebnis.
 
Bilanzzahlen der N-Ergie 2021
 20212020Veränderung
Umsatz in Mio. Euro2.844 2.303+23,5 %
Ergebnis in Mio. Euro158,2129,1+22,5 %
Stromabsatz in Mio. kWh17,3715,95+8,9 %
Gasabsatz in Mio. kWh19,3915,17+27,8 %

Quelle: N-Ergie

Mittwoch, 6.04.2022, 16:15 Uhr
Günter Drewnitzky

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