E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Statistik - Destatis macht den Green Deal sichtbar
Quelle: Shutterstock
Statistik

Destatis macht den Green Deal sichtbar

Auf einer eigenen Website visualisiert das Statistische Bundesamt wesentliche Kennzahlen des Green Deal der EU. Für Deutschland fällt das nicht immer schmeichelhaft aus.
Die Nutzung erneuerbarer Energien ist in den vergangenen Jahren in allen 27 Staaten der Europäischen Union (EU) gestiegen. Im EU-Durchschnitt erhöhte sich der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch zwischen 2009 und 2019 von 13,9 % auf 19,7 %. Diese Daten sind Teil einer neuen Themenseite zum Europäischen Green Deal im Internetangebot „Europa in Zahlen“ des Statistischen Bundesamtes (Destatis).

Wie Destatis anlässlich des Europäischen Statistiktages am 20. Oktober 2021 mitteilt, sind die Vorreiter der Energiewende in Nordeuropa zu finden. So deckte Schweden im Jahr 2019 bereits 56,4 % des Bruttoendenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien, das war der Spitzenwert in der EU. Hohe Anteile erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch verzeichneten 2019 neben Schweden auch Finnland mit 43,1 %, Lettland mit 41,0 % und Dänemark mit 37,2 %.

In Deutschland erhöhte sich der Anteil laut den Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat zwischen 2009 und 2019 von 10,9 % auf 17,4 %. Deutschland landete damit 2019 lediglich auf Rang 16 unter den 27 EU-Mitgliedstaaten. Damit lag Deutschland etwas niedriger als Italien (18,2 %) und etwas höher als Frankreich (17,2 %).

In anderen EU-Staaten waren die Anteile weiterhin gering. So spielten regenerative Energiequellen 2019 unter anderem in Luxemburg (7,0 %), Malta (8,5 %) und den Niederlanden (8,8 %) eine vergleichsweise untergeordnete Rolle.

Der Bruttoendenergieverbrauch umfasst den Energieverbrauch der Endverbraucher (Industrie, Verkehr, Haushalte usw.) zuzüglich des Eigenverbrauchs der Kraftwerke und der Netzverluste bei der Energieübertragung. 

Weitere zentrale Kennzahlen der Website:
  • Der jährliche Endenergieverbrauch der EU-27 ist seit 2005 um 5 % zurückgegangen. Einsparungen gelangen jedoch nicht in allen Bereichen. Im EU-Durchschnitt sank der Energieverbrauch der privaten Haushalte und der Industrie zwischen 2005 und 2019 um 8 % bzw. 13 %, im Verkehr stieg er jedoch im gleichen Zeitraum um 3 % an.
  • Aufgeschlüsselt nach Sektoren zeigt sich, dass der Erneuerbaren-Anteil am Endenergieverbrauch im Strombereich mit 34,1 % am höchsten liegt. In der Wärme-/Kälteerzeugung erreicht er 22,1 %, im Verkehr lediglich 8,9 %.
  • Der Straßenverkehr verursacht rund ein Fünftel aller Treibhausgasemissionen der EU. 2019 lag der Ausstoß bei 793 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Gegenüber 1990 entsprach das einem Zuwachs um 28 %.
  • Über 90 % der im Straßenverkehr verbrauchten Energie wird durch fossile Energieträger gedeckt. Elektrizität machte 2019 nur 0,08 % der im EU-weiten Straßenverkehr verbrauchten Energie aus. Im E-Auto-Primus Norwegen lag der Anteil dagegen schon bei 2,22 %.
EU-Ziel: 40 % erneuerbare Energien bis 2030

Die EU-Kommission möchte den Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch in der EU deshalb bis 2030 auf 40 % (2019: 20 %) steigern. Die Zielmarke ist Bestandteil des Europäischen Green Deals, mit dem die EU bis 2050 klimaneutral werden will. Dafür sollen in einem ersten Schritt die jährlichen Treibhausgasemissionen der EU bis 2030 um 55 % gegenüber dem Stand von 1990 verringert werden. 2019 lagen die Emissionen 24 % niedriger als 1990.

Dienstag, 19.10.2021, 14:37 Uhr
Peter Koller
Energie & Management > Statistik - Destatis macht den Green Deal sichtbar
Quelle: Shutterstock
Statistik
Destatis macht den Green Deal sichtbar
Auf einer eigenen Website visualisiert das Statistische Bundesamt wesentliche Kennzahlen des Green Deal der EU. Für Deutschland fällt das nicht immer schmeichelhaft aus.
Die Nutzung erneuerbarer Energien ist in den vergangenen Jahren in allen 27 Staaten der Europäischen Union (EU) gestiegen. Im EU-Durchschnitt erhöhte sich der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch zwischen 2009 und 2019 von 13,9 % auf 19,7 %. Diese Daten sind Teil einer neuen Themenseite zum Europäischen Green Deal im Internetangebot „Europa in Zahlen“ des Statistischen Bundesamtes (Destatis).

Wie Destatis anlässlich des Europäischen Statistiktages am 20. Oktober 2021 mitteilt, sind die Vorreiter der Energiewende in Nordeuropa zu finden. So deckte Schweden im Jahr 2019 bereits 56,4 % des Bruttoendenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien, das war der Spitzenwert in der EU. Hohe Anteile erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch verzeichneten 2019 neben Schweden auch Finnland mit 43,1 %, Lettland mit 41,0 % und Dänemark mit 37,2 %.

In Deutschland erhöhte sich der Anteil laut den Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat zwischen 2009 und 2019 von 10,9 % auf 17,4 %. Deutschland landete damit 2019 lediglich auf Rang 16 unter den 27 EU-Mitgliedstaaten. Damit lag Deutschland etwas niedriger als Italien (18,2 %) und etwas höher als Frankreich (17,2 %).

In anderen EU-Staaten waren die Anteile weiterhin gering. So spielten regenerative Energiequellen 2019 unter anderem in Luxemburg (7,0 %), Malta (8,5 %) und den Niederlanden (8,8 %) eine vergleichsweise untergeordnete Rolle.

Der Bruttoendenergieverbrauch umfasst den Energieverbrauch der Endverbraucher (Industrie, Verkehr, Haushalte usw.) zuzüglich des Eigenverbrauchs der Kraftwerke und der Netzverluste bei der Energieübertragung. 

Weitere zentrale Kennzahlen der Website:
  • Der jährliche Endenergieverbrauch der EU-27 ist seit 2005 um 5 % zurückgegangen. Einsparungen gelangen jedoch nicht in allen Bereichen. Im EU-Durchschnitt sank der Energieverbrauch der privaten Haushalte und der Industrie zwischen 2005 und 2019 um 8 % bzw. 13 %, im Verkehr stieg er jedoch im gleichen Zeitraum um 3 % an.
  • Aufgeschlüsselt nach Sektoren zeigt sich, dass der Erneuerbaren-Anteil am Endenergieverbrauch im Strombereich mit 34,1 % am höchsten liegt. In der Wärme-/Kälteerzeugung erreicht er 22,1 %, im Verkehr lediglich 8,9 %.
  • Der Straßenverkehr verursacht rund ein Fünftel aller Treibhausgasemissionen der EU. 2019 lag der Ausstoß bei 793 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Gegenüber 1990 entsprach das einem Zuwachs um 28 %.
  • Über 90 % der im Straßenverkehr verbrauchten Energie wird durch fossile Energieträger gedeckt. Elektrizität machte 2019 nur 0,08 % der im EU-weiten Straßenverkehr verbrauchten Energie aus. Im E-Auto-Primus Norwegen lag der Anteil dagegen schon bei 2,22 %.
EU-Ziel: 40 % erneuerbare Energien bis 2030

Die EU-Kommission möchte den Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch in der EU deshalb bis 2030 auf 40 % (2019: 20 %) steigern. Die Zielmarke ist Bestandteil des Europäischen Green Deals, mit dem die EU bis 2050 klimaneutral werden will. Dafür sollen in einem ersten Schritt die jährlichen Treibhausgasemissionen der EU bis 2030 um 55 % gegenüber dem Stand von 1990 verringert werden. 2019 lagen die Emissionen 24 % niedriger als 1990.

Dienstag, 19.10.2021, 14:37 Uhr
Peter Koller

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.