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Energie & Management > Geothermie - Unterhaching plant Vollausbau der Fernwärme mit Geothermie
Quelle: Geothermieanlage Unterhaching
Geothermie

Unterhaching plant Vollausbau der Fernwärme mit Geothermie

Unterhaching nahe München will das Geothermie-Netz auf die komplette Gemeinde ausdehnen. Der Gemeinderat hat kürzlich einem Vollausbau stattgegeben.
Die Pläne für einen Vollausbau in Unterhaching haben kürzlich Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) und Wolfang Geisinger, Geschäftsführer der Gesellschaft „Geothermie Unterhaching“ (GTU) vorgestellt. Kosten soll der zeitlich ambitionierte Ausbau rund 70 Mio. Euro. Zu den bislang 55 Kilometer Trasse sollen bis 2028 weitere 16,5 Kilometer hinzukommen.

Im Jahr 2001 stieg die Gemeinde mit einem Pionierprojekt in die Tiefengeothermie ein. Sieben Jahre später konnten mehr als 2.500 Haushalte erstmals mit Erdwärme versorgt werden. Nun hat der Unterhachinger Gemeinderat am 18. Mai beschlossen, dass bis zum Jahr 2027 das mit geothermischer Wärme gespeiste Fernwärmenetz ausgebaut werden soll und somit spätestens ab 2028 jedem Interessenten ein Anschluss garantiert wird.

Der Ausbau soll auf Basis von Bundesfördermaßnahmen und Fremdkapital erfolgen und damit den Gemeindehaushalt nicht belasten. Für das Fremdkapital werde die Gemeinde Unterhaching eine kommunale Bürgschaft übernehmen, schließlich seien der Netzausbau und die zusätzlichen Hausanschlüsse ein Wertzuwachs für die Gemeinde. Damit die Anschlüsse schneller und günstiger erschlossen werden können, plant die Gemeinde mit der GTU kurze Anschlusswege. Dazu soll nur die erste Wohnung von Reihenhäusern von der Straße her erschlossen werden. Die folgenden Gebäude sollen anschließend über eine Netzverlegung von Keller zu Keller mit Erdwärme versorgt werden.

Da der Ausbau auch über Bundesförderprogramme finanziert werden soll, steht er laut Wolfgang Geisinger noch unter Vorbehalt. Es könne losgehen, wenn sowohl das Bundesförderprogramm für effiziente Gebäude (BEG) als auch das für effiziente Wärmenetze (BEW) verabschiedet worden sind. Der jeweilige Status des Ausbaus soll nach Informationen von der Gemeinde dem Gemeinderat und der Öffentlichkeit in einem halbjährlichen Rhythmus dargelegt werden. Für das Jahr 2022 ist eine Erweiterung des Netzes um zwei Kilometer und rund 70 Hausanschlüsse geplant.

Das Erdwärmekraftwerk in Unterhaching hat eine elektrische Leistung von rund 3,36 Megawatt und im Endausbau 70 MW thermischer Leistung. Die Kalina-Anlage zur Verstromung der Geothermie-Energie wurde allerdings 2018 in Unterhaching stillgelegt, wegen nicht mehr wirtschaftlich reparierbarer Schäden am Wärmeübertrager. Seitdem produziert das Kraftwerk ausschließlich Wärme. 

Seit dem Jahr 2013 ist das Fernwärmenetz Unterhaching mit dem Netz in der Nachbargemeinde Grünwald, die ebenfalls eine Geothermieanlage betreibt, über eine rund 5 Kilometer lange Leitung verbunden. Über die Trasse kann eine Wärmeleistung von bis zu 20 MW bereitgestellt werden. Die Erdwärme Grünwald (EWG) ist seit Januar 2014 zudem zu 50 % an der Geothermie Unterhaching beteiligt. Grünwald ist 2008 in die Geothermie eingestiegen.

Montag, 30.05.2022, 09:37 Uhr
Heidi Roider
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Quelle: Geothermieanlage Unterhaching
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Unterhaching plant Vollausbau der Fernwärme mit Geothermie
Unterhaching nahe München will das Geothermie-Netz auf die komplette Gemeinde ausdehnen. Der Gemeinderat hat kürzlich einem Vollausbau stattgegeben.
Die Pläne für einen Vollausbau in Unterhaching haben kürzlich Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) und Wolfang Geisinger, Geschäftsführer der Gesellschaft „Geothermie Unterhaching“ (GTU) vorgestellt. Kosten soll der zeitlich ambitionierte Ausbau rund 70 Mio. Euro. Zu den bislang 55 Kilometer Trasse sollen bis 2028 weitere 16,5 Kilometer hinzukommen.

Im Jahr 2001 stieg die Gemeinde mit einem Pionierprojekt in die Tiefengeothermie ein. Sieben Jahre später konnten mehr als 2.500 Haushalte erstmals mit Erdwärme versorgt werden. Nun hat der Unterhachinger Gemeinderat am 18. Mai beschlossen, dass bis zum Jahr 2027 das mit geothermischer Wärme gespeiste Fernwärmenetz ausgebaut werden soll und somit spätestens ab 2028 jedem Interessenten ein Anschluss garantiert wird.

Der Ausbau soll auf Basis von Bundesfördermaßnahmen und Fremdkapital erfolgen und damit den Gemeindehaushalt nicht belasten. Für das Fremdkapital werde die Gemeinde Unterhaching eine kommunale Bürgschaft übernehmen, schließlich seien der Netzausbau und die zusätzlichen Hausanschlüsse ein Wertzuwachs für die Gemeinde. Damit die Anschlüsse schneller und günstiger erschlossen werden können, plant die Gemeinde mit der GTU kurze Anschlusswege. Dazu soll nur die erste Wohnung von Reihenhäusern von der Straße her erschlossen werden. Die folgenden Gebäude sollen anschließend über eine Netzverlegung von Keller zu Keller mit Erdwärme versorgt werden.

Da der Ausbau auch über Bundesförderprogramme finanziert werden soll, steht er laut Wolfgang Geisinger noch unter Vorbehalt. Es könne losgehen, wenn sowohl das Bundesförderprogramm für effiziente Gebäude (BEG) als auch das für effiziente Wärmenetze (BEW) verabschiedet worden sind. Der jeweilige Status des Ausbaus soll nach Informationen von der Gemeinde dem Gemeinderat und der Öffentlichkeit in einem halbjährlichen Rhythmus dargelegt werden. Für das Jahr 2022 ist eine Erweiterung des Netzes um zwei Kilometer und rund 70 Hausanschlüsse geplant.

Das Erdwärmekraftwerk in Unterhaching hat eine elektrische Leistung von rund 3,36 Megawatt und im Endausbau 70 MW thermischer Leistung. Die Kalina-Anlage zur Verstromung der Geothermie-Energie wurde allerdings 2018 in Unterhaching stillgelegt, wegen nicht mehr wirtschaftlich reparierbarer Schäden am Wärmeübertrager. Seitdem produziert das Kraftwerk ausschließlich Wärme. 

Seit dem Jahr 2013 ist das Fernwärmenetz Unterhaching mit dem Netz in der Nachbargemeinde Grünwald, die ebenfalls eine Geothermieanlage betreibt, über eine rund 5 Kilometer lange Leitung verbunden. Über die Trasse kann eine Wärmeleistung von bis zu 20 MW bereitgestellt werden. Die Erdwärme Grünwald (EWG) ist seit Januar 2014 zudem zu 50 % an der Geothermie Unterhaching beteiligt. Grünwald ist 2008 in die Geothermie eingestiegen.

Montag, 30.05.2022, 09:37 Uhr
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