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Energie & Management > Wasserstoff - Studie zeigt Synergien für niederländisch-deutsche H2-Wirtschaft
Quelle: Thyssenkrupp Steel Europe
Wasserstoff

Studie zeigt Synergien für niederländisch-deutsche H2-Wirtschaft

In einer Machbarkeitsstudie bekräftigt die Dena die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit beim ​Aufbau eines grünen Wasserstoffmarktes. 
Von der Nordsee über die Industriecluster der Niederlande bis nach Nordrhein-Westfalen − wie eine transnationale Wasserstoffwirtschaft in diesen Regionen im Jahr 2050 aussehen kann, untersuchte die Hy3-Studie. Hinter dem Projekt stehen die Deutsche Energie-Agentur (Dena), das Forschungszentrum Jülich und die Niederländische Organisation für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung (TNO). Am 30. März haben die Partner den Abschlussbericht zu ihrer Studie veröffentlicht. 

Im Ergebnis zeigt die Studie, dass die Entwicklung eines gemeinsamen Wasserstoffmarktes von einer länderübergreifenden Zusammenarbeit nur profitieren kann. "Der Aufbau von Wasserstoffwertschöpfungsketten kann und muss europäisch gedacht und angegangen werden", betont Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Dena-Geschäftsführung. Die gemeinsame Nutzung von Produktions- und Importkapazitäten sowie der Infrastrukturen im Rahmen einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit schaffe Synergien und stärke Klimaschutz und Versorgungssicherheit der Industrieregionen.

Rene Peters, Business Director Gas Technology bei TNO, zeigt sich überzeugt: "Die Niederlande und Deutschland können den Einsatz von Wasserstoff im großen Maße beschleunigen, indem sie sich der gemeinsamen Herausforderung zur Entwicklung einer vernetzten Wasserstofftransport- und -speicherinfrastruktur stellen.'' Der Bedarf an grünem Wasserstoff sei da, wie Peters mit Verweis auf die Studienergebnisse zeigt. 
 
"Large-scale Hydrogen Production from offshore wind to decarbonise the Dutch and German industry" (zum Öffnen bitte auf das PDF klicken)
Quelle: Dena / TNO / Forschungszentrum Jülich

So hätten die petrochemischen Industrien in NRW und den Niederlanden aktuell zusammen einen jährlichen Wasserstoffbedarf von 58 Mrd. kWh. Bis zum Jahr 2050 hat die Studie folgende Zahlen errechnet: Die Gesamtnachfrage in den Sektoren Industrie und Mobilität hat das Potenzial, um das Siebenfache zu steigen und bis auf 401 Mrd. kWh zu wachsen. Dem gegenüber stünden dann eine jährliche Wasserstoffproduktion aus Offshore-Windkraft zwischen 54 und 139 Mrd. kWh in den Niederlanden und zwischen 37 und 100 Mrd. kWh in Deutschland. Weitere Herkunftsquellen für grünen Wasserstoff würden dementsprechend zur Decklung des Bedarfs benötigt.

Ausreichende Transportkapazitäten über Hydrogen Backbone bis 2030

Die Autorinnen und Autoren der Studie schreiben hierbei dem maritimen Import des Wasserstoffs eine besondere Bedeutung zu. Außerdem verweisen sie auf den geplanten Hydrogen-Backbone der europäischen Gas-Fernleitungsnetzbetreiber. Diese Pläne mit über 5.000 Kilometern umgewandelter Erdgaspipelines dienten den Forschenden als Ausgangspunkt für ihre Analyse.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Umwidmung der Erdgasleitungen für den Wasserstofftransport in den Niederlanden und Deutschland bis 2030 ausreichende Transportkapazitäten zur Versorgung der industriellen Nachfrage schaffen könnte. Die Entwicklung der Wasserstoffspeicherung in bestehenden und neuen Salzkavernen in den beiden Nachbarländern sei zudem ein nützlicher und notwendiger Ausgleichsfaktor für ein flexibleres Energiesystem.

Die Studie empfiehlt die schnellstmögliche Abschaffung administrativer Hemmnisse, um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei der industriellen Transformation zu forcieren. Gemeinsame Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsinitiativen seien ebenso wichtig wie die Entwicklung von Demonstrationsprojekten im binationalen und europäischen Kontext.

Die Hy3-Studie "Large-scale Hydrogen Production from offshore wind to decarbonise the Dutch and German industry" ist auf der Internetseite der Dena abrufbar. 

Donnerstag, 31.03.2022, 16:40 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - Studie zeigt Synergien für niederländisch-deutsche H2-Wirtschaft
Quelle: Thyssenkrupp Steel Europe
Wasserstoff
Studie zeigt Synergien für niederländisch-deutsche H2-Wirtschaft
In einer Machbarkeitsstudie bekräftigt die Dena die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit beim ​Aufbau eines grünen Wasserstoffmarktes. 
Von der Nordsee über die Industriecluster der Niederlande bis nach Nordrhein-Westfalen − wie eine transnationale Wasserstoffwirtschaft in diesen Regionen im Jahr 2050 aussehen kann, untersuchte die Hy3-Studie. Hinter dem Projekt stehen die Deutsche Energie-Agentur (Dena), das Forschungszentrum Jülich und die Niederländische Organisation für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung (TNO). Am 30. März haben die Partner den Abschlussbericht zu ihrer Studie veröffentlicht. 

Im Ergebnis zeigt die Studie, dass die Entwicklung eines gemeinsamen Wasserstoffmarktes von einer länderübergreifenden Zusammenarbeit nur profitieren kann. "Der Aufbau von Wasserstoffwertschöpfungsketten kann und muss europäisch gedacht und angegangen werden", betont Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Dena-Geschäftsführung. Die gemeinsame Nutzung von Produktions- und Importkapazitäten sowie der Infrastrukturen im Rahmen einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit schaffe Synergien und stärke Klimaschutz und Versorgungssicherheit der Industrieregionen.

Rene Peters, Business Director Gas Technology bei TNO, zeigt sich überzeugt: "Die Niederlande und Deutschland können den Einsatz von Wasserstoff im großen Maße beschleunigen, indem sie sich der gemeinsamen Herausforderung zur Entwicklung einer vernetzten Wasserstofftransport- und -speicherinfrastruktur stellen.'' Der Bedarf an grünem Wasserstoff sei da, wie Peters mit Verweis auf die Studienergebnisse zeigt. 
 
"Large-scale Hydrogen Production from offshore wind to decarbonise the Dutch and German industry" (zum Öffnen bitte auf das PDF klicken)
Quelle: Dena / TNO / Forschungszentrum Jülich

So hätten die petrochemischen Industrien in NRW und den Niederlanden aktuell zusammen einen jährlichen Wasserstoffbedarf von 58 Mrd. kWh. Bis zum Jahr 2050 hat die Studie folgende Zahlen errechnet: Die Gesamtnachfrage in den Sektoren Industrie und Mobilität hat das Potenzial, um das Siebenfache zu steigen und bis auf 401 Mrd. kWh zu wachsen. Dem gegenüber stünden dann eine jährliche Wasserstoffproduktion aus Offshore-Windkraft zwischen 54 und 139 Mrd. kWh in den Niederlanden und zwischen 37 und 100 Mrd. kWh in Deutschland. Weitere Herkunftsquellen für grünen Wasserstoff würden dementsprechend zur Decklung des Bedarfs benötigt.

Ausreichende Transportkapazitäten über Hydrogen Backbone bis 2030

Die Autorinnen und Autoren der Studie schreiben hierbei dem maritimen Import des Wasserstoffs eine besondere Bedeutung zu. Außerdem verweisen sie auf den geplanten Hydrogen-Backbone der europäischen Gas-Fernleitungsnetzbetreiber. Diese Pläne mit über 5.000 Kilometern umgewandelter Erdgaspipelines dienten den Forschenden als Ausgangspunkt für ihre Analyse.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Umwidmung der Erdgasleitungen für den Wasserstofftransport in den Niederlanden und Deutschland bis 2030 ausreichende Transportkapazitäten zur Versorgung der industriellen Nachfrage schaffen könnte. Die Entwicklung der Wasserstoffspeicherung in bestehenden und neuen Salzkavernen in den beiden Nachbarländern sei zudem ein nützlicher und notwendiger Ausgleichsfaktor für ein flexibleres Energiesystem.

Die Studie empfiehlt die schnellstmögliche Abschaffung administrativer Hemmnisse, um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei der industriellen Transformation zu forcieren. Gemeinsame Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsinitiativen seien ebenso wichtig wie die Entwicklung von Demonstrationsprojekten im binationalen und europäischen Kontext.

Die Hy3-Studie "Large-scale Hydrogen Production from offshore wind to decarbonise the Dutch and German industry" ist auf der Internetseite der Dena abrufbar. 

Donnerstag, 31.03.2022, 16:40 Uhr
Davina Spohn

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