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Energie & Management > Unternehmen - Franzosen übernehmen insolvente Green City
Quelle: Fotolia / Joachim Wendler
Unternehmen

Franzosen übernehmen insolvente Green City

Die französische Qair-Gruppe kauft das Kerngeschäft der Münchner Green City AG. Der Großteil der Arbeitsplätze soll erhalten bleiben.
Die Qair-Gruppe aus Frankreich ist ein Ökostrom-Erzeuger und hat den insolventen Ökostrom-Anbieter Green City zum 1. Juni mit nahezu der gesamten Belegschaft übernommen, teilte der Insolvenzverwalter Axel W. Bierbach von der Münchner Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen am 3. Juni mit. Der Standort der Green City in München soll demnach ebenfalls erhalten bleiben.

Nach Informationen der Kanzlei übernimmt Qair das Kerngeschäft inklusive der rund 150 dazu gehörende Projektgesellschaften, deren Geschäft die Entwicklung und Projektierung von Wind- und Solarparks ist. Qair übernimmt auch die beiden Gesellschaften in Italien und Frankreich sowie die in München ansässige Green City Operations & Management GmbH, die für die kaufmännische und technische Betriebsführung von Photovoltaik- und Windanlagen zuständig ist.

Der Verkauf an Qair sichert darüber hinaus die Betreuung sämtlicher Kraftwerke der ebenfalls insolventen, anleihefinanzierten Beteiligungsgesellschaften der Green City AG, der Green City Energy Kraftwerkspark II GmbH & Co. KG, der Green City Energy Kraftwerkspark III GmbH & Co. KG und der Green City Solarimpuls I GmbH & Co. KG, teilte der Insolvenzverwalter weiter mit. Nicht alles geht an Qair. So wollen beispielsweise die Stadtwerke München (SWM) das Praterkraftwerk unter der Maximiliansbrücke in der Münchener Innenstadt vom Ökostrom-Anbieter übernehmen.

Anfang Mai hat das Amtsgericht München das Insolvenzverfahren eröffnet. Green City hatte am 24. Januar nach einer außerordentlichen Hauptversammlung, die die Entlastung des Vorstandes verweigert hatte, wegen drohender Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung beim Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Der Schritt, so erklärte das Unternehmen damals, sei erforderlich geworden, weil bereits weit fortgeschrittene Gespräche mit Investoren bis dahin nicht abgeschlossen worden seien.

Bereits im Dezember 2021 hatte Green City über Schwierigkeiten berichtet und über hohe Verluste informiert. Als Gründe wurden Wertberichtigungen von Forderungen sowie Mindererträgen, Verluste und Verzögerungen bei zahlreichen wichtigen Wind- und Solarprojekten angeführt.

Nun konnte ein "signifikanter Kaufpreis zur Gläubigerbefriedigung erzielt werden", sagte Insolvenzverwalter Bierbach. Mit der Übernahme können sowohl wertvolle Erneuerbaren-Projekte sowie das Know-how der Belegschaft erhalten werden. Qair habe sich daher auch letztlich durchgesetzt, da es die besten Zukunftsperspektiven biete.

Der Käufer Qair erhofft sich mit dem Kauf seinen Expansionskurs fortsetzen zu können. "Der deutsche Markt der erneuerbaren Energien ist der größte und dynamischste in Europa und wir sind sehr zuversichtlich, dass wir uns dank der Kompetenz unserer hinzugewonnenen Kollegen im deutschen Markt erfolgreich entwickeln können", so Jochen Nüssle, CIO der Qair-Gruppe.

Qair ist seit 30 Jahren auf dem Mark und auf den Bau und den Betrieb von Erneuerbaren-Anlagen spezialisiert. Qair mit Hauptsitz im franzöischen Montpellier betreibt Erneuerbare-Energien-Anlagen mit installierten Kapazitäten von 650 MW und wird diese bis Ende des Jahres 2022 auf etwa 1.000 MW aufstocken.

Freitag, 3.06.2022, 12:50 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Unternehmen - Franzosen übernehmen insolvente Green City
Quelle: Fotolia / Joachim Wendler
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Franzosen übernehmen insolvente Green City
Die französische Qair-Gruppe kauft das Kerngeschäft der Münchner Green City AG. Der Großteil der Arbeitsplätze soll erhalten bleiben.
Die Qair-Gruppe aus Frankreich ist ein Ökostrom-Erzeuger und hat den insolventen Ökostrom-Anbieter Green City zum 1. Juni mit nahezu der gesamten Belegschaft übernommen, teilte der Insolvenzverwalter Axel W. Bierbach von der Münchner Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen am 3. Juni mit. Der Standort der Green City in München soll demnach ebenfalls erhalten bleiben.

Nach Informationen der Kanzlei übernimmt Qair das Kerngeschäft inklusive der rund 150 dazu gehörende Projektgesellschaften, deren Geschäft die Entwicklung und Projektierung von Wind- und Solarparks ist. Qair übernimmt auch die beiden Gesellschaften in Italien und Frankreich sowie die in München ansässige Green City Operations & Management GmbH, die für die kaufmännische und technische Betriebsführung von Photovoltaik- und Windanlagen zuständig ist.

Der Verkauf an Qair sichert darüber hinaus die Betreuung sämtlicher Kraftwerke der ebenfalls insolventen, anleihefinanzierten Beteiligungsgesellschaften der Green City AG, der Green City Energy Kraftwerkspark II GmbH & Co. KG, der Green City Energy Kraftwerkspark III GmbH & Co. KG und der Green City Solarimpuls I GmbH & Co. KG, teilte der Insolvenzverwalter weiter mit. Nicht alles geht an Qair. So wollen beispielsweise die Stadtwerke München (SWM) das Praterkraftwerk unter der Maximiliansbrücke in der Münchener Innenstadt vom Ökostrom-Anbieter übernehmen.

Anfang Mai hat das Amtsgericht München das Insolvenzverfahren eröffnet. Green City hatte am 24. Januar nach einer außerordentlichen Hauptversammlung, die die Entlastung des Vorstandes verweigert hatte, wegen drohender Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung beim Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Der Schritt, so erklärte das Unternehmen damals, sei erforderlich geworden, weil bereits weit fortgeschrittene Gespräche mit Investoren bis dahin nicht abgeschlossen worden seien.

Bereits im Dezember 2021 hatte Green City über Schwierigkeiten berichtet und über hohe Verluste informiert. Als Gründe wurden Wertberichtigungen von Forderungen sowie Mindererträgen, Verluste und Verzögerungen bei zahlreichen wichtigen Wind- und Solarprojekten angeführt.

Nun konnte ein "signifikanter Kaufpreis zur Gläubigerbefriedigung erzielt werden", sagte Insolvenzverwalter Bierbach. Mit der Übernahme können sowohl wertvolle Erneuerbaren-Projekte sowie das Know-how der Belegschaft erhalten werden. Qair habe sich daher auch letztlich durchgesetzt, da es die besten Zukunftsperspektiven biete.

Der Käufer Qair erhofft sich mit dem Kauf seinen Expansionskurs fortsetzen zu können. "Der deutsche Markt der erneuerbaren Energien ist der größte und dynamischste in Europa und wir sind sehr zuversichtlich, dass wir uns dank der Kompetenz unserer hinzugewonnenen Kollegen im deutschen Markt erfolgreich entwickeln können", so Jochen Nüssle, CIO der Qair-Gruppe.

Qair ist seit 30 Jahren auf dem Mark und auf den Bau und den Betrieb von Erneuerbaren-Anlagen spezialisiert. Qair mit Hauptsitz im franzöischen Montpellier betreibt Erneuerbare-Energien-Anlagen mit installierten Kapazitäten von 650 MW und wird diese bis Ende des Jahres 2022 auf etwa 1.000 MW aufstocken.

Freitag, 3.06.2022, 12:50 Uhr
Heidi Roider

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