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Energie & Management > Gaskraftwerke - Turbinenhersteller will schnell Fahrplan für neue Kraftwerke
Quelle: Fotolia / Ralf Urner
Gaskraftwerke

Turbinenhersteller will schnell Fahrplan für neue Kraftwerke

GE Gas Power präsentierte am 15. November in Berlin eine aktuelle Studie von Frontier Economics. Sie stellt Forderungen an die anstehende Reform des deutschen Strommarktdesigns.
Neue Gaskraftwerke müssen schnell errichtet werden, sagte Markus Becker, Leiter Politik bei GE Europe. Wenn Windkraft und Photovoltaik schon 2030 bis zu 80 Prozent des deutschen Stroms liefern sollen, müsse ein Ersatz für Zeiten ohne Wind und Sonne bereitstehen. Die Schätzungen für die bis 2030 erforderlichen zusätzlichen thermischen Kapazitäten schwanken zwischen 14.000 MW und 42.000 MW. Doch bislang sind laut Bundesnetzagentur nur 3.600 MW Gaskraftwerke geplant oder im Bau.

„Wegen des unklaren politischen, regulatorischen und wirtschaftlichen Rahmens finden zu wenige Investitionen statt, um Ersatz für den Ausstieg aus Kernkraft und Kohle zu liefern“, warnte Becker. Vor diesem Hintergrund untersuchte eine Studie von Frontier Economics in Kooperation mit General Electric (GE) Bedingungen für die nötigen Investitionen in ausreichende regelbare und flexible Erzeugungskapazitäten. „Unter den derzeitigen Marktbedingungen sind Investitionen in Reservekapazitäten aus Sicht der Investoren sehr schwierig“, konstatierte Christoph Gatzen, Direktor von Frontier Economics.

Strommarkt muss Dienstleistungen verlässlich entlohnen

Laut den Autoren müssten im deutschen Strommarktdesign neben sauberen, thermischen Reservekraftwerkskapazitäten auch Batterien, Demand Side Management (DSM) und Pumpspeicher einen Marktwert bekommen. Die Studie fordert daher klare Teilnahmeregeln im künftigen europäischen und deutschen Strommarkt auf der Grundlage von Marktmechanismen mit funktionierenden Preissignalen, die Akzeptanz von Preisspitzen in Situationen der Angebotsknappheit und einen technologieunabhängigeren Ansatz auf der Grundlage zuverlässiger, klarer und transparenter Kriterien.

Gaskraftwerke könnten auch mit erneuerbar hergestellten Gasen betrieben werden und hätten daher auch in der klimaneutralen Zukunft eine Chance, so die Autoren.
Das neue Strommarktdesign müsse eine faire Vergütung für alle Leistungen, die Back-up-Kapazitäten für das Elektrizitätssystem erbringen, bieten. Dazu gehörten neben der Stromerzeugung auch Systemdienstleistungen und die Bereitstellung garantierter Kapazitäten. Die neuen Kraftwerke müssten einen gesicherten Zugang zu Infrastrukturen und Kraftstoffen durch schlankere und straffere Genehmigungsverfahren, klare Zertifizierungssysteme für grüne Gase und eine pragmatische Infrastrukturregulierung bekommen, fordert die Studie.

Staatshilfe für den Start

Beim Aufbau der Wasserstoff- oder grünen Gaswirtschaft könne der Staat eine Rolle bei der Koordinierung des Netzausbaus und des Transportbedarfs der Netznutzer spielen. So könnten „Early Mover“ teilweise vom Risiko des Transportvolumens oder des Zugangs zu Kraftstoffen geschützt werden. Die Transparenz und Liquidität des derzeitigen Marktdesigns müsse erhöht werden, und auch der Zuschnitt der Strompreiszonen stabil sein, damit sich Investitionen, die 40 Jahre lang laufen, amortisieren könnten. „GE ist bereit, die Transformation des deutschen Stromsystems zu unterstützen und wir wollen mit unserer Studie einen Beitrag zur Entwicklung des deutschen Strommarktdesigns leisten“, sagt Martin O'Neill, Vizepräsident für Strategy der GE Gas Power.

Die aktuelle Energiekrise habe eine Reihe von Debatten über das zukünftige Strommarktdesign in Europa und Deutschland ausgelöst. „Eine schlanke und straffe Regulierung ist notwendig, um sicherzustellen, dass die Verfügbarkeit aller benötigten Infrastrukturen in der Strom- und Wasserstofferzeugung und -übertragung synchronisiert wird“, forderte Becker. Die Zulassungs- und Genehmigungsverfahren müssten klar und schnell sein. Darüber hinaus sollte das Strommarktdesign eine angemessene Investitionsplanung beinhalten, um den Ausbau der Erzeugungskapazitäten zu gewährleisten.

Dienstag, 15.11.2022, 13:55 Uhr
Susanne Harmsen
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Gaskraftwerke
Turbinenhersteller will schnell Fahrplan für neue Kraftwerke
GE Gas Power präsentierte am 15. November in Berlin eine aktuelle Studie von Frontier Economics. Sie stellt Forderungen an die anstehende Reform des deutschen Strommarktdesigns.
Neue Gaskraftwerke müssen schnell errichtet werden, sagte Markus Becker, Leiter Politik bei GE Europe. Wenn Windkraft und Photovoltaik schon 2030 bis zu 80 Prozent des deutschen Stroms liefern sollen, müsse ein Ersatz für Zeiten ohne Wind und Sonne bereitstehen. Die Schätzungen für die bis 2030 erforderlichen zusätzlichen thermischen Kapazitäten schwanken zwischen 14.000 MW und 42.000 MW. Doch bislang sind laut Bundesnetzagentur nur 3.600 MW Gaskraftwerke geplant oder im Bau.

„Wegen des unklaren politischen, regulatorischen und wirtschaftlichen Rahmens finden zu wenige Investitionen statt, um Ersatz für den Ausstieg aus Kernkraft und Kohle zu liefern“, warnte Becker. Vor diesem Hintergrund untersuchte eine Studie von Frontier Economics in Kooperation mit General Electric (GE) Bedingungen für die nötigen Investitionen in ausreichende regelbare und flexible Erzeugungskapazitäten. „Unter den derzeitigen Marktbedingungen sind Investitionen in Reservekapazitäten aus Sicht der Investoren sehr schwierig“, konstatierte Christoph Gatzen, Direktor von Frontier Economics.

Strommarkt muss Dienstleistungen verlässlich entlohnen

Laut den Autoren müssten im deutschen Strommarktdesign neben sauberen, thermischen Reservekraftwerkskapazitäten auch Batterien, Demand Side Management (DSM) und Pumpspeicher einen Marktwert bekommen. Die Studie fordert daher klare Teilnahmeregeln im künftigen europäischen und deutschen Strommarkt auf der Grundlage von Marktmechanismen mit funktionierenden Preissignalen, die Akzeptanz von Preisspitzen in Situationen der Angebotsknappheit und einen technologieunabhängigeren Ansatz auf der Grundlage zuverlässiger, klarer und transparenter Kriterien.

Gaskraftwerke könnten auch mit erneuerbar hergestellten Gasen betrieben werden und hätten daher auch in der klimaneutralen Zukunft eine Chance, so die Autoren.
Das neue Strommarktdesign müsse eine faire Vergütung für alle Leistungen, die Back-up-Kapazitäten für das Elektrizitätssystem erbringen, bieten. Dazu gehörten neben der Stromerzeugung auch Systemdienstleistungen und die Bereitstellung garantierter Kapazitäten. Die neuen Kraftwerke müssten einen gesicherten Zugang zu Infrastrukturen und Kraftstoffen durch schlankere und straffere Genehmigungsverfahren, klare Zertifizierungssysteme für grüne Gase und eine pragmatische Infrastrukturregulierung bekommen, fordert die Studie.

Staatshilfe für den Start

Beim Aufbau der Wasserstoff- oder grünen Gaswirtschaft könne der Staat eine Rolle bei der Koordinierung des Netzausbaus und des Transportbedarfs der Netznutzer spielen. So könnten „Early Mover“ teilweise vom Risiko des Transportvolumens oder des Zugangs zu Kraftstoffen geschützt werden. Die Transparenz und Liquidität des derzeitigen Marktdesigns müsse erhöht werden, und auch der Zuschnitt der Strompreiszonen stabil sein, damit sich Investitionen, die 40 Jahre lang laufen, amortisieren könnten. „GE ist bereit, die Transformation des deutschen Stromsystems zu unterstützen und wir wollen mit unserer Studie einen Beitrag zur Entwicklung des deutschen Strommarktdesigns leisten“, sagt Martin O'Neill, Vizepräsident für Strategy der GE Gas Power.

Die aktuelle Energiekrise habe eine Reihe von Debatten über das zukünftige Strommarktdesign in Europa und Deutschland ausgelöst. „Eine schlanke und straffe Regulierung ist notwendig, um sicherzustellen, dass die Verfügbarkeit aller benötigten Infrastrukturen in der Strom- und Wasserstofferzeugung und -übertragung synchronisiert wird“, forderte Becker. Die Zulassungs- und Genehmigungsverfahren müssten klar und schnell sein. Darüber hinaus sollte das Strommarktdesign eine angemessene Investitionsplanung beinhalten, um den Ausbau der Erzeugungskapazitäten zu gewährleisten.

Dienstag, 15.11.2022, 13:55 Uhr
Susanne Harmsen

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