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Energie & Management > Photovoltaik - Photovoltaik-Dach für Freiburger Radweg
Visualisierung Solar-Radwegüberdachung in der Madisonallee in Freiburg. Quelle: Badenova
Photovoltaik

Photovoltaik-Dach für Freiburger Radweg

Photovoltaik hat nicht nur klassisch auf einem Hausdach Platz, sondern auch auf Verkehrsflächen. Wie das aussehen kann, zeigt ein Pilotprojekt der Stadt Freiburg mit der Badenova.
Auf einer Länge von 300 Metern entlang des Radwegs an der Freiburger Messe wollen die Partner eine Radwegüberdachung mit lichtdurchlässigen Glas-Glas-PV-Modulen schaffen. Einzelheiten des "ersten Projektes dieser Art in Deutschland" stellten sie am 16. November der Öffentlichkeit vor. 

"Insgesamt 912 PV-Module werden auf 38 Dachsegmenten montiert, die von einer verzinkten Stahlkonstruktion gehalten werden", erklärte Klaus Preiser, Geschäftsführer der Badenova-Tochter "badenovaWÄRMEPLUS". Die geplante Solaranlage besitze eine Leistung von 282,7 kW und werde pro Jahr etwa 280.000 kWh Ökostrom erzeugen, was dem Jahres-Strombedarf von mehr als 180 Personen entspricht. Zusammen mit einem neu entwickelten Montage-System der Freiburger Firma "ClickCon" sollen die Module eine geschlossene Dachstruktur bilden.

Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt: Die Badenova-Tochter plant und errichtet die Radwegüberdachung, die Stadt stellt das Grundstück und unterstützt das Pilotprojekt mit Mitteln aus dem Klimaschutzfonds der Stadt. Pächter der Anlage wird das vor Ort ansässige Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) sein, das selbst im Bereich Verkehrswege Photovoltaik forscht. Das Institut wird den erzeugten Ökostrom für seine Labore im Solarinfocenter nutzen. Für den Netzanschluss in die Labore müssen die anliegende Straße unterquert und die Wechselrichter der PV-Anlage in der Tiefgarage des Solarinfocenters installiert werden. Prof. Dr. Andreas Bett, Institutsleiter des Fraunhofer ISE, freut sich über die Zusammenarbeit: "Die Anlage ermöglicht es, den Solarstrom-Eigenanteil an unserem Verbrauch weiter zu erhöhen. Gleichzeitig können wir die Einstrahlungs- und Stromerzeugungsdaten erheben und evaluieren."

Erschließung neuer urbaner Räume für PV notwendig

Die Projektidee für den Solar-Radweg stammt von der Stadt. Martin Horn, parteiloser Oberbürgermeister der Stadt Freiburg, betonte mit Blick auf die Photovoltaik und das Freiburger Klimaschutzkonzept (100 GWh grüner Strom bis 2030): "Wir brauchen nicht nur einen stärkeren Zubau in den bewährten Bereichen, sondern auch innovative Ansätze, die zusätzliche urbane Räume erschließen." Momentan seien in Freiburg 52 MW solare Leistung verbaut. Der Politiker geht jedoch davon aus, dass diese Leistung nochmals verdoppelt werden müsse. Um die Ausbauziele der Stadt zu erreichen, gelte es, im urbanen Raum, wo Flächen rar und teuer sind, intelligente und kreative Lösungen zu finden.

Der Nutzung der Photovoltaik als Überdachung eines Radweges im großen Maßstab hätten bislang die hohen Kosten für die Tragekonstruktionen der PV-Module im Wege gestanden. Ziel des Pilotprojektes sei daher auch die Entwicklung eines Standard-Tragesystems gewesen, das sich technisch skalieren lasse und anschließend zu geringeren Kosten an anderen Standorten verwendet werden kann. "Wir hoffen, dass das Projekt Nachahmer findet", sagte Martin Horn.

 
Zusammen für einen Solar-Radweg (von links): Dr. Andreas Bett (Fraunhofer ISE), Christine Buchheit (Umweltbürgermeisterin Freiburg), Martin Horn (OB Freiburg), Heinz-Werner Hölscher (Badenova), Klaus Preiser (Badenova Wärmeplus) und Jens Ritter (Click Con)
Quelle: Badenova

 


Mittwoch, 16.11.2022, 16:39 Uhr
Davina Spohn
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Visualisierung Solar-Radwegüberdachung in der Madisonallee in Freiburg. Quelle: Badenova
Photovoltaik
Photovoltaik-Dach für Freiburger Radweg
Photovoltaik hat nicht nur klassisch auf einem Hausdach Platz, sondern auch auf Verkehrsflächen. Wie das aussehen kann, zeigt ein Pilotprojekt der Stadt Freiburg mit der Badenova.
Auf einer Länge von 300 Metern entlang des Radwegs an der Freiburger Messe wollen die Partner eine Radwegüberdachung mit lichtdurchlässigen Glas-Glas-PV-Modulen schaffen. Einzelheiten des "ersten Projektes dieser Art in Deutschland" stellten sie am 16. November der Öffentlichkeit vor. 

"Insgesamt 912 PV-Module werden auf 38 Dachsegmenten montiert, die von einer verzinkten Stahlkonstruktion gehalten werden", erklärte Klaus Preiser, Geschäftsführer der Badenova-Tochter "badenovaWÄRMEPLUS". Die geplante Solaranlage besitze eine Leistung von 282,7 kW und werde pro Jahr etwa 280.000 kWh Ökostrom erzeugen, was dem Jahres-Strombedarf von mehr als 180 Personen entspricht. Zusammen mit einem neu entwickelten Montage-System der Freiburger Firma "ClickCon" sollen die Module eine geschlossene Dachstruktur bilden.

Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt: Die Badenova-Tochter plant und errichtet die Radwegüberdachung, die Stadt stellt das Grundstück und unterstützt das Pilotprojekt mit Mitteln aus dem Klimaschutzfonds der Stadt. Pächter der Anlage wird das vor Ort ansässige Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) sein, das selbst im Bereich Verkehrswege Photovoltaik forscht. Das Institut wird den erzeugten Ökostrom für seine Labore im Solarinfocenter nutzen. Für den Netzanschluss in die Labore müssen die anliegende Straße unterquert und die Wechselrichter der PV-Anlage in der Tiefgarage des Solarinfocenters installiert werden. Prof. Dr. Andreas Bett, Institutsleiter des Fraunhofer ISE, freut sich über die Zusammenarbeit: "Die Anlage ermöglicht es, den Solarstrom-Eigenanteil an unserem Verbrauch weiter zu erhöhen. Gleichzeitig können wir die Einstrahlungs- und Stromerzeugungsdaten erheben und evaluieren."

Erschließung neuer urbaner Räume für PV notwendig

Die Projektidee für den Solar-Radweg stammt von der Stadt. Martin Horn, parteiloser Oberbürgermeister der Stadt Freiburg, betonte mit Blick auf die Photovoltaik und das Freiburger Klimaschutzkonzept (100 GWh grüner Strom bis 2030): "Wir brauchen nicht nur einen stärkeren Zubau in den bewährten Bereichen, sondern auch innovative Ansätze, die zusätzliche urbane Räume erschließen." Momentan seien in Freiburg 52 MW solare Leistung verbaut. Der Politiker geht jedoch davon aus, dass diese Leistung nochmals verdoppelt werden müsse. Um die Ausbauziele der Stadt zu erreichen, gelte es, im urbanen Raum, wo Flächen rar und teuer sind, intelligente und kreative Lösungen zu finden.

Der Nutzung der Photovoltaik als Überdachung eines Radweges im großen Maßstab hätten bislang die hohen Kosten für die Tragekonstruktionen der PV-Module im Wege gestanden. Ziel des Pilotprojektes sei daher auch die Entwicklung eines Standard-Tragesystems gewesen, das sich technisch skalieren lasse und anschließend zu geringeren Kosten an anderen Standorten verwendet werden kann. "Wir hoffen, dass das Projekt Nachahmer findet", sagte Martin Horn.

 
Zusammen für einen Solar-Radweg (von links): Dr. Andreas Bett (Fraunhofer ISE), Christine Buchheit (Umweltbürgermeisterin Freiburg), Martin Horn (OB Freiburg), Heinz-Werner Hölscher (Badenova), Klaus Preiser (Badenova Wärmeplus) und Jens Ritter (Click Con)
Quelle: Badenova

 


Mittwoch, 16.11.2022, 16:39 Uhr
Davina Spohn

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