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Energie & Management > Wärme - Wärmepumpen zwischen Allzeit-Hoch und leichter Erholung
Quelle: Shutterstock / jamesteohart
Wärme

Wärmepumpen zwischen Allzeit-Hoch und leichter Erholung

Wärmepumpen haben gegenüber anderen Heizungsarten im ersten Quartal Boden gutgemacht. Ein Hersteller bejubelt die beginnende Wärmewende, die Heizungsindustrie gibt sich zurückhaltend.
Der Wärmepumpen-Hersteller Stiebel Eltron feiert ein „Allzeit-Hoch“ für sein Produkt. Der relative Anteil von Wärmepumpen an allen abgesetzten Heizungssystemen erreichte im ersten Quartal 2025 den Wert von 42 Prozent. Bezogen auf den Gesamtmarkt hatten die strombasierten Wärmeerzeuger in den vergangenen drei Jahren zwar einen Anstieg verzeichnet, aber bei maximal 27 Prozent gelegen.

Für Heinz-Werner Schmidt zeigt der Aufschwung, „dass die Wärmewende jetzt stattfindet“. Der Geschäftsführer von Stiebel Eltron garniert dies mit einer selbst in Auftrag gegebenen Umfrage unter 1.000 Teilnehmenden, von denen Ende vergangenen Jahres 70 Prozent eine Ölheizung und 60 Prozent eine Gasheizung für sich ausschlossen.

Und tatsächlich verlieren die fossil befeuerten Anlagen im ersten Quartal 2025 an Boden. Nach Zahlen des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) gingen noch 73.000 Gasheizungen über die Theke, was fast einer Halbierung gegenüber den ersten drei Monaten 2024 gleichkommt. 6.500 Biomasseheizungen (plus 71 Prozent) bedeuten Platz drei, jetzt vor Ölheizungen, die nur noch 5.500 Mal gefragt waren (minus 81 Prozent).

Heizungsindustrie beklagt stockende Modernisierung

Für den BDH stehen die Verschiebungen bei den Marktanteilen allerdings nicht im Vordergrund der Betrachtung. Der Verband sieht vielmehr die Modernisierung des Wärmebereichs in deutschen Haushalten insgesamt ins Stocken geraten.

Dies schließt der BDH aus insgesamt nur 147.000 verkauften Heizungen im ersten Quartal, das ist knapp ein Drittel weniger als im Vorjahreszeitraum (217.500). Bleibe es bei der Zurückhaltung, könne der Absatz neuer Heizungen insgesamt um 3 bis 13 Prozent gegenüber 2024 einbrechen und zum schlechtesten Ergebnis der vergangenen zehn Jahre führen.

Bei den Wärmepumpen kann der BDH im ersten Quartal auch nur eine „leichte Erholung“ erkennen. Das Plus (35 Prozent) habe sich nur einstellen können, weil das Vorjahr in diesem Segment schwach ausgefallen war. So haben Hersteller und Händler absolut nur 62.000 Wärmepumpen ausgeliefert. Hochgerechnet auf das Jahr würde es bei gleichbleibenden Verkäufen zu knapp der Hälfte von 500.000 Wärmepumpen kommen, die die vormalige Regierung als jährliches Ziel ausgegeben hatte.

Entsprechend fordert der BDH „mehr Dynamik bei der Heizungsmodernisierung“. Fast jede fünfte Heizung sei inzwischen 30 Jahre oder älter und damit ein Sanierungsfall. Außerdem verlangten die klimapolitischen Ziele in Deutschland den Umstieg auf moderne Systeme. „Die Branche hat ihre Hausaufgaben gemacht: Produktionskapazitäten wurden massiv ausgebaut, und Fachkräfte qualifiziert. Jetzt muss die neue Bundesregierung liefern, die Heizungsmodernisierung muss wieder anziehen”, so BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt.

Stiebel Eltron sieht aber eine positive Entwicklung für die Wärmepumpen, nachdem das Gerät unter der vorigen Bundesregierung in die politische Auseinandersetzung geraten war. Denn im ersten Quartal habe es zudem 63.500 genehmigte Förderanträge für Wärmepumpen gegeben.

Daher glaubt Heinz-Werner Schmidt auch an eine deutliche Zunahme der absoluten Verkaufszahlen im Jahresverlauf. Es sei absehbar, dass Strom günstiger und Gas durch die steigende CO2-Bepreisung teurer werde. Ein niedriger Strompreis sei laut der eigenen Befragung für 76 Prozent die Voraussetzung für den Kauf einer Wärmepumpe.

Dienstag, 3.06.2025, 12:41 Uhr
Volker Stephan
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Wärmepumpen zwischen Allzeit-Hoch und leichter Erholung
Wärmepumpen haben gegenüber anderen Heizungsarten im ersten Quartal Boden gutgemacht. Ein Hersteller bejubelt die beginnende Wärmewende, die Heizungsindustrie gibt sich zurückhaltend.
Der Wärmepumpen-Hersteller Stiebel Eltron feiert ein „Allzeit-Hoch“ für sein Produkt. Der relative Anteil von Wärmepumpen an allen abgesetzten Heizungssystemen erreichte im ersten Quartal 2025 den Wert von 42 Prozent. Bezogen auf den Gesamtmarkt hatten die strombasierten Wärmeerzeuger in den vergangenen drei Jahren zwar einen Anstieg verzeichnet, aber bei maximal 27 Prozent gelegen.

Für Heinz-Werner Schmidt zeigt der Aufschwung, „dass die Wärmewende jetzt stattfindet“. Der Geschäftsführer von Stiebel Eltron garniert dies mit einer selbst in Auftrag gegebenen Umfrage unter 1.000 Teilnehmenden, von denen Ende vergangenen Jahres 70 Prozent eine Ölheizung und 60 Prozent eine Gasheizung für sich ausschlossen.

Und tatsächlich verlieren die fossil befeuerten Anlagen im ersten Quartal 2025 an Boden. Nach Zahlen des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) gingen noch 73.000 Gasheizungen über die Theke, was fast einer Halbierung gegenüber den ersten drei Monaten 2024 gleichkommt. 6.500 Biomasseheizungen (plus 71 Prozent) bedeuten Platz drei, jetzt vor Ölheizungen, die nur noch 5.500 Mal gefragt waren (minus 81 Prozent).

Heizungsindustrie beklagt stockende Modernisierung

Für den BDH stehen die Verschiebungen bei den Marktanteilen allerdings nicht im Vordergrund der Betrachtung. Der Verband sieht vielmehr die Modernisierung des Wärmebereichs in deutschen Haushalten insgesamt ins Stocken geraten.

Dies schließt der BDH aus insgesamt nur 147.000 verkauften Heizungen im ersten Quartal, das ist knapp ein Drittel weniger als im Vorjahreszeitraum (217.500). Bleibe es bei der Zurückhaltung, könne der Absatz neuer Heizungen insgesamt um 3 bis 13 Prozent gegenüber 2024 einbrechen und zum schlechtesten Ergebnis der vergangenen zehn Jahre führen.

Bei den Wärmepumpen kann der BDH im ersten Quartal auch nur eine „leichte Erholung“ erkennen. Das Plus (35 Prozent) habe sich nur einstellen können, weil das Vorjahr in diesem Segment schwach ausgefallen war. So haben Hersteller und Händler absolut nur 62.000 Wärmepumpen ausgeliefert. Hochgerechnet auf das Jahr würde es bei gleichbleibenden Verkäufen zu knapp der Hälfte von 500.000 Wärmepumpen kommen, die die vormalige Regierung als jährliches Ziel ausgegeben hatte.

Entsprechend fordert der BDH „mehr Dynamik bei der Heizungsmodernisierung“. Fast jede fünfte Heizung sei inzwischen 30 Jahre oder älter und damit ein Sanierungsfall. Außerdem verlangten die klimapolitischen Ziele in Deutschland den Umstieg auf moderne Systeme. „Die Branche hat ihre Hausaufgaben gemacht: Produktionskapazitäten wurden massiv ausgebaut, und Fachkräfte qualifiziert. Jetzt muss die neue Bundesregierung liefern, die Heizungsmodernisierung muss wieder anziehen”, so BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt.

Stiebel Eltron sieht aber eine positive Entwicklung für die Wärmepumpen, nachdem das Gerät unter der vorigen Bundesregierung in die politische Auseinandersetzung geraten war. Denn im ersten Quartal habe es zudem 63.500 genehmigte Förderanträge für Wärmepumpen gegeben.

Daher glaubt Heinz-Werner Schmidt auch an eine deutliche Zunahme der absoluten Verkaufszahlen im Jahresverlauf. Es sei absehbar, dass Strom günstiger und Gas durch die steigende CO2-Bepreisung teurer werde. Ein niedriger Strompreis sei laut der eigenen Befragung für 76 Prozent die Voraussetzung für den Kauf einer Wärmepumpe.

Dienstag, 3.06.2025, 12:41 Uhr
Volker Stephan

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