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Weil kein Nachfolger da war, gab der Eigentümer seinen Heizungsbetrieb an Vattenfall in Berlin ab.
Der Vattenfall-Konzern erweitert sein Portfolio an Handwerksbetrieben. In Berlin übernimmt das Unternehmen die Geosolar-Gruppe mit rund 90 Mitarbeitenden, heißt es in einer Mitteilung. Der Grund für die Übernahme: Der Geosolar-Alteigentümer Ulrich Bewer habe keinen geeigneten Nachfolger gefunden.
„Hier weiß ich mein Lebenswerk in guten Händen“, heißt es in der Meldung von Bewer. Zudem behielten die Mitarbeiter einen sicheren Arbeitsplatz und profitierten von neuen Entwicklungsmöglichkeiten. Der Eigentümer werde den Übergang begleiten – die bestehende Geschäftsführung bleibe an Bord, so das weitere Resümee.
Geosolar, ansässig in Fredersdorf-Vogelsdorf östlich von Berlin, ist auf Heiztechnik für Ein- und Zweifamilienhäuser spezialisiert, dabei insbesondere auf Wärmepumpen. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 20 Jahren über 7.500 technische Anlagen in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt installiert und bietet zudem Reparatur- und Wartungsdienstleistungen an.
Aus einer geplanten Kooperation wurde der Kauf
Während ursprünglich eine Kooperation zwischen Vattenfall und Geosolar angedacht war, stellte sich laut Vattenfall im Verlauf der Gespräche heraus, dass eine vollständige Integration des Installationsbetriebs die vorteilhafteste Lösung sei. „Handwerksbetriebe haben es als Einzelakteure angesichts des Fachkräftemangels, der Wärmewende und der Digitalisierung nicht immer leicht“, sagte der frühere Inhaber Bewer. Vattenfall plant, Geosolar insbesondere in den Bereichen Einkauf, Vertrieb, Digitalisierung sowie in der Aus- und Weiterbildung zu unterstützen.
Diese Übernahme setzt Vattenfalls Strategie zur Integration von Handwerksbetrieben fort: Im Raum Hamburg wurde kürzlich das Traditionsunternehmen Werner Harm übernommen, in Nordrhein-Westfalen der Handwerksbetrieb Frackmann. Insgesamt beschäftigt Vattenfall rund 300 Mitarbeitende in dem neuen Geschäftsfeld, zusätzlich zu den bundesweit bestehenden Kooperationen mit 150 Handwerksbetrieben.
Für den Großraum Berlin sieht Vattenfall erhebliches Potenzial im privaten Bereich, besonders im Hinblick auf Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen, Stromspeicher und Elektromobilität. Laut dem Amt für Statistik Berlin-Brandenburg entfallen in der Hauptstadt rund 57 Prozent der Wohngebäude auf Ein- und Zweifamilienhäuser, in denen etwa ein Drittel der Bevölkerung lebt.
Im benachbarten Brandenburg liegt der Anteil bei 87 Prozent. „Der Bedarf an fossilfreien Lösungen ist enorm. Wir suchen deshalb weiterhin gezielt nach Installationsbetrieben vor Ort, um die Energie- und Wärmewende partnerschaftlich voranzutreiben“, so Kai Schütz, Leiter der dezentralen Energielösungen bei Vattenfall.
Montag, 28.10.2024, 12:05 Uhr
Stefan Sagmeister
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