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Am 19. Juli kam es weltweit zu IT-Ausfällen. Der Verursacher der IT-Panne, das US-Unternehmen Crowdstrike, hat angekündigt, das Problem sei „identifiziert, isoliert“ und werde behoben.
Die IT-Panne hatte am 19. Juli weltweit in zahlreichen Unternehmen Anwendungen lahmgelegt, betroffen waren vor allem Fluggesellschaften, aber auch Eisenbahnunternehmen, Krankenhäuser, Rundfunkanstalten, Supermärkte und einige deutsche Kommunalverwaltungen. Ausfälle in Bundesbehörden habe es nicht gegeben, sagte ein Sprecher des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
Die Bundesregierung geht von Beginn an nicht davon aus, dass die massiven IT-Störungen in Deutschland und vielen anderen Staaten das Ergebnis einer Hackerattacke sind. „Nach aktuellem Erkenntnisstand aus den Äußerungen der betroffenen Unternehmen gibt es keine Hinweise auf einen Cyberangriff“, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am 19. Juli. Die Vorfälle würden laufend weiter bewertet. Das BSI sei mit allen relevanten Stellen in Kontakt und informiere kontinuierlich über die Entwicklung der Lage.
Der Sprecher sagte, von den weltweiten IT-Ausfällen in zahlreichen Branchen seien auch Unternehmen in Deutschland betroffen, darunter Betreiber kritischer Infrastruktur. Zur kritischen Infrastruktur zählen unter anderem Energieversorger, Verkehr, die öffentliche Verwaltung, Krankenhäuser, Trinkwasser und Telekommunikation. . An manchen Flughäfen konnten wegen der IT-Probleme zeitweise zahlreiche Flüge weder starten noch landen, etwa am Berliner Flughafen BER. Auch der Flughafen in Hamburg war betroffen: Vier der dort startenden und landenden Fluggesellschaften mussten laut einer Sprecherin „bestimmte Prozesse im Check-in, die normalerweise digital laufen, von Hand“ erledigen. Die Lufthansa erklärte, sie selbst sei nur gering betroffen.
Fehler in einem Windows-Update
Ursache für die Störungen sei offenbar ein fehlerhaftes Update einer IT-Security-Lösung (Falcon) des Herstellers Crowdstrike, sagte der Sprecher des Bundesinnenministeriums. Diese werde von zahlreichen weiteren IT-Diensten genutzt, die in der Folge ausfallen. Konkret lag der Fehler in einem Update für Anwendungen des Microsoft-Programms Windows.
Das Universitätsklinikum in Schleswig-Holstein sagte wegen der IT-Panne alle aufschiebbaren Eingriffe an den beiden Standorten in Kiel und Lübeck ab. Dort blieben auch die Ambulanzen geschlossen. In der Schweiz musste der Flughafen Zürich alle Landungen absagen. Maschinen, die schon in der Luft waren, konnten aber landen. In Spanien berichteten alle Flughäfen des Landes von Störungen aufgrund einer IT-Panne, wie der größte Airport-Betreiber Aena mitteilte. Die Panne betreffe vor allem die Checkin-Schalter und die Passagier-Informationen. Aena betreibt 46 Flughäfen in Spanien.
In den Niederlanden waren die Flughäfen Amsterdam-Schiphol und Eindhoven betroffen, die Airline KLM erklärte, sie habe ihren Flugbetrieb weitgehend eingestellt. Die niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtete, auch der Hafen Rotterdam untersuche mögliche technische Probleme. Auch das Außenministerium sei betroffen, dazu mehrere Krankenhäuser im Land, die Operationen verschoben. Der Sender Talpa berichtete ebenfalls von technischen Problemen.
In Großbritannien meldete das wichtigste Bahnunternehmen Probleme, auch die Börse in London war betroffen. Der Handel begann später als geplant. Der Londoner Flughafen Heathrow meldete, die Microsoft-Panne betreffe auch teils seine Systeme. Die britische Zivilluftfahrtbehörde teilte mit, auf den Flughäfen des Landes könne es wegen der IT-Panne zu längeren Wartezeiten
kommen.
In Frankreich teilte die Gesellschaft Air France mit, es gebe IT-Probleme, aber nicht an den Pariser Flughäfen. Die Veranstalter der Olympischen Spiele, die kommende Woche in der französischen Hauptstadt beginnen, berichteten von „Störungen“ ihrer Microsoft-Anwendungen.
In den USA erklärte die Flugaufsichtsbehörde FAA, sie habe wegen Kommunikationsproblemen alle Airlines angewiesen, „alle Flüge egal mit welchem Ziel“ zu stoppen. Fluggesellschaften wie Delta, United oder American Airlines erklärten, ihre Flüge blieben vorerst am Boden.
In Indien waren fünf Fluggesellschaften von IT-Problemen betroffen, die Nachrichtenagentur Trust of India berichtete, auf der Ferieninsel Goa sei der Flugverkehr zum Erliegen bekommen. Auch die Flughäfen in Hongkong und Singapur berichtete von Problemen mehrerer Fluggesellschaften. Der Flughafen in Changi in Singapur teilte mit, mehrere Fluggesellschaften könnten die Daten der Passagiere nicht erfassen; die Eingabe erfolge per Hand. In Australien waren neben dem Flugverkehr auch Rundfunksender und Supermarktketten betroffen.
Freitag, 19.07.2024, 16:30 Uhr
Ali Ulucay / dpa
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