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Energie & Management > Wärme - Suche nach Erdwärme in Münster tritt in nächste Phase
Die Stadtwerke Münster werten nun die Daten der Geophone aus. Quelle: E&M / Volker Stephan
Wärme

Suche nach Erdwärme in Münster tritt in nächste Phase

Ende der Rüttelphase: Die Stadtwerke Münster haben den praktischen – und lauten – Teil der Geothermieerkundung beendet. Die Vibrotrucks ziehen weiter, die Daten sind nun auszuwerten.
Münster sucht heißes Tiefenwasser. Der unüberhörbare Teil der Arbeit ist nun abgeschlossen, zwei Monate mit rüttelnden Maschinen und vibrierender Erdoberfläche sind Geschichte. Die Stadtwerke Münster begeben sich im nächsten Schritt ans Auswerten der gesammelten Daten.

Wie der westfälische Versorger mitteilt, haben die „Vibrotrucks“ genannten Fahrzeuge inzwischen ihre Erkundungstour durch das gesamte Stadtgebiet erledigt. Die seismischen Messungen seien die bisher umfangreichsten in einer deutschen Großstadt, heißt es. Sie fanden meist in der Dunkelheit statt. In 39 Nächten zogen die Trucks durch die Stadt und deckten dabei eine Fläche von 350 Quadratkilometern ab.

Das Gesamtprojekt dient dem Land Nordrhein-Westfalen als Vorbild für andere Kommunen. Weil die Stadtwerke Münster einen Leitfaden über die Untersuchungen des Erdinneren anfertigen, gibt Düsseldorf eine hohe Summe aus. Rund die Hälfte der insgesamt anfallenden 5,77 Millionen Euro trägt das Land (wir berichteten).

Die 3D-Seismik, bei der die Trucks Münsters Oberfläche in Schwingung versetzt hatten, sei „sehr gut verlaufen“, sagt Stadtwerke-Chef Sebastian Jurczyk. Die Messungen erfolgten mit den überall auf dem Boden angebrachten Aufnahmegeräten, den Geophonen. Diese hat der Versorger mit seinem Partner DMT-Group nun noch einzusammeln.

An die Auswertung der großen Datenmengen begeben die Zuständigen sich nach Silvester. Das Jahr 2025 werde ins Land ziehen, schätzen die Stadtwerke, ehe ein dreidimensionales Modell der Erdschichten unter Münster vorliegt. Anhand dessen will der Versorger vielversprechende Standorte für eine erste Bohrung nach den Thermalquellen festlegen. Am Ende soll die Entscheidung über ein zu errichtendes Geothermie-Heizwerk fallen.
 
Gehörten 39 Nächte lang zum Stadtbild: die Vibrotrucks von DMT.
Quelle: Stadtwerke Münster / Michae l C. Möller

Donnerstag, 19.12.2024, 14:57 Uhr
Volker Stephan
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Die Stadtwerke Münster werten nun die Daten der Geophone aus. Quelle: E&M / Volker Stephan
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Suche nach Erdwärme in Münster tritt in nächste Phase
Ende der Rüttelphase: Die Stadtwerke Münster haben den praktischen – und lauten – Teil der Geothermieerkundung beendet. Die Vibrotrucks ziehen weiter, die Daten sind nun auszuwerten.
Münster sucht heißes Tiefenwasser. Der unüberhörbare Teil der Arbeit ist nun abgeschlossen, zwei Monate mit rüttelnden Maschinen und vibrierender Erdoberfläche sind Geschichte. Die Stadtwerke Münster begeben sich im nächsten Schritt ans Auswerten der gesammelten Daten.

Wie der westfälische Versorger mitteilt, haben die „Vibrotrucks“ genannten Fahrzeuge inzwischen ihre Erkundungstour durch das gesamte Stadtgebiet erledigt. Die seismischen Messungen seien die bisher umfangreichsten in einer deutschen Großstadt, heißt es. Sie fanden meist in der Dunkelheit statt. In 39 Nächten zogen die Trucks durch die Stadt und deckten dabei eine Fläche von 350 Quadratkilometern ab.

Das Gesamtprojekt dient dem Land Nordrhein-Westfalen als Vorbild für andere Kommunen. Weil die Stadtwerke Münster einen Leitfaden über die Untersuchungen des Erdinneren anfertigen, gibt Düsseldorf eine hohe Summe aus. Rund die Hälfte der insgesamt anfallenden 5,77 Millionen Euro trägt das Land (wir berichteten).

Die 3D-Seismik, bei der die Trucks Münsters Oberfläche in Schwingung versetzt hatten, sei „sehr gut verlaufen“, sagt Stadtwerke-Chef Sebastian Jurczyk. Die Messungen erfolgten mit den überall auf dem Boden angebrachten Aufnahmegeräten, den Geophonen. Diese hat der Versorger mit seinem Partner DMT-Group nun noch einzusammeln.

An die Auswertung der großen Datenmengen begeben die Zuständigen sich nach Silvester. Das Jahr 2025 werde ins Land ziehen, schätzen die Stadtwerke, ehe ein dreidimensionales Modell der Erdschichten unter Münster vorliegt. Anhand dessen will der Versorger vielversprechende Standorte für eine erste Bohrung nach den Thermalquellen festlegen. Am Ende soll die Entscheidung über ein zu errichtendes Geothermie-Heizwerk fallen.
 
Gehörten 39 Nächte lang zum Stadtbild: die Vibrotrucks von DMT.
Quelle: Stadtwerke Münster / Michae l C. Möller

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