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Die Stadtwerke Bonn haben ein Projekt mit drei Windrädern bis auf Weiteres eingestampft. Grund: Der Wespenbussard verlegte seinen Horst kurzfristig in den Radius eines der Windräder.
Das Bonner Kommunalunternehmen SWB Energie und Wasser hat die Entwicklung eines eigenen Windparks aus drei Anlagen in einem Waldgebiet der Bundesstadt „zunächst“ gestoppt.
Geschützte Wespenbussarde hatten ihren Horst in diesem Jahr so nahe an den Standort eines der Windräder verlegt, dass dieses gemäß Bundesnaturschutzgesetz nicht mehr genehmigungsfähig wäre. Voriges Jahr, während der artenschutzrechtlichen Voruntersuchung, hatten die besagten Bussarde noch außerhalb des 500-Meter-„Nahbereichs“ ums Windrad herum genistet.
Mit der Entdeckung in diesem Jahr durch den Gutachter fiel der vorletzte der drei vorgesehenen Standorte aus; der erste war schon 2023 nach dem Ergebnis der artenschutzrechtlichen Voruntersuchung gekippt worden. Ironischerweise könnte gerade die Reform des Bundesnaturschutzgesetzes Mitte 2022, die in einer „Anlage 1“ bundeseinheitliche Artenschutzmaßstäbe einzog, um einen Wildwuchs bei den Genehmigungsbehörden zu verhindern, das Windrad verhindern.
Dort steht der Wespenbussard unter den Tierarten, deren Vorkommen je nach Radius eine Genehmigung verunmöglicht. Die „Anlage 1“ gab es vor der Reform laut dem Rechtsportal buzer.de nicht.
Der Ausfall des zweiten Standorts versenkte das ganze Vorhaben, da das letzte Windrad an der übrig gebliebenen Position für SWB Energie und Wasser nicht mehr wirtschaftlich wäre.
Ein Alternativstandort innerhalb des Waldgebietes Haselingsberg südlich des Stadtteils Bad Godesberg hätte ebenfalls keine Genehmigungschancen gehabt, da er sich in einem Laubwald-Gebiet befand. NRW erlaubt Waldwind aber nur auf Kahl- und Nadelwald-Flächen.
SWB-Chef Olaf Hermes ordnete den Wegfall in einer Konzernmitteilung so ein: „Regenerative Energien werden in Einklang mit der Natur erzeugt. Hier müssen wir respektieren, dass Flora und Fauna uns Grenzen setzen. Wir behalten die Greifvögel-Situation vor Ort aber im Blick.“
SWB Energie und Wasser verwies in der Mitteilung auf sein verbleibendes Engagement für die Energiewende, unter anderem durch eine Flusswasser-Wärmepumpe im Rheinufer-Stadtteil Plittersdorf. Dort endet das SWB-Fernwärmenetz. Das Projekt mit der Flusswasser-Wärmepumpe wurde bisher auf der Unternehmens-Website nicht kommuniziert.
Mittwoch, 21.08.2024, 13:28 Uhr
Georg Eble
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