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Hauseigner schließen Power Purchase Agreements ab − das beweist Sonnen aus dem Allgäu in Texas. Derweil beliefert Prokon einen genossenschaftlichen Prüfverband mit Windstrom.
Das Grünenergieunternehmen Sonnen und die Energiegenossenschaft Prokon haben in diesem Jahr nach eigenen Angaben neuartige Ökostrom-Direktlieferverträge umgesetzt.
In Texas hat Sonnen aus dem bayerischen Wildpoldsried einige Wochen nach dem Vertriebsstart über den Partner Solrite 40.000
kWh Solar- und Heimspeicherstrom von Privathaushalten für ein im Aufbau befindliches virtuelles Kraftwerk akquiriert, das am Strom-Großhandelsmarkt des ERGOT (
Electric Reliability Council of Texas) teilnimmt. Die vertraglich gesicherte Strommenge entspricht der Kapazität von gut 1.000 Batterien aus dem Haus Sonnen.
Vertragsgrundlage ist nach dem Wording von Sonnen ein „
Virtual Power Plant Power Purchase Agreement“ (VPA). Es sichert einen langfristigen Strombezug aus den Heimspeichern und deren Teilnahme am virtuellen Kraftwerk. Sonnen-Partner Solrite garantiert den Haushalten einen für texanische PPA niedrigen Eigenverbrauchspreis von 12 US-Cent/kWh (11,5 Euro-Cent/kWh) und installiert und betreibt die PV-Dachanlagen sowie den Speicher.
Der texanische Strommmarkt ist technisch isoliert von der Außenwelt, stark von Wind- und Solarstrom geprägt und kaum reguliert. Die daraus resultierenden Schwankungen im Strom-Großhandelspreis bieten kommerzielle Chancen für Spitzenlastglättung und für das Versprechen langfristig stabiler Endkunden-Preise wie in diesen „VPA“.
Sonnen ist mit seinem deutschen virtuellen Kraftwerk groß geworden, es ist nach seinem Anspruch das größte, das aus Heimspeichern statt kommerziellen Erneuerbaren-Anlagen gespeist wird. In den USA betreibt Sonnen virtuelle Kraftwerke bereits in Kalifornien, Utah und Puerto Rico.
In jeder Viertelstunde genossenschaftlicher WindstromDerweil beliefert die Prokon Regenerative Energien
eG, die größte Energiegenossenschaft Deutschlands und vielleicht auch Europas, seit diesem Jahr die Standorte des genossenschaftlichen Prüfverbandes Genoverband auf Grundlage eines Wind-PPA, das einen Akzent gegen Greenwashing setzen soll:
Windstrom aus dem Windpark Wittenberg wird in jeder Viertelstunde zeitgleich zum Verbrauch des Genoverbandes geliefert, dazu im Rahmen einer Vollversorgung echte Windstrom-Mengen der Energiegenossenschaft Odenwald (Egon) und von Prokon. Die vereinbarte Liefermenge während dreier Jahre beläuft sich auf mehr als 6
Millionen
kWh, teilte Prokon auf Nachfrage mit.
„Mir ist aktuell kein vergleichbares Produkt bekannt, das diese Kombination bietet“, erklärt Christoph Teuchert, Bereichsleiter Mitglieder & Energie bei Prokon, mit Blick auf die genossenschaftliche Wertschöpfungstiefe und den Ansatz in der Energiebereitstellung. Für den bezogenen Windstrom erhält der Genoverband Herkunftsnachweise, und zwar deutsche statt − wie in vielen Greenwashing-Konstruktionen − skandinavischer HKN.
Mittwoch, 5.02.2025, 09:25 Uhr
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