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Energie & Management > Photovoltaik - Solarspitzengesetz kappt PV-Zubau im März
Quelle: Shutterstock / Thanit PKC
Photovoltaik

Solarspitzengesetz kappt PV-Zubau im März

Laut Fraunhofer ISE wurden im März 2025 nur knapp 790 MW an neuer Photovoltaik-Leistung installiert. Im Februar waren es noch doppelt soviel, Schuld könnte das Solarspitzengesetz sein.
Im März 2025 sind in Deutschland so wenig PV-Anlagen errichtet worden wie zuletzt im Dezember 2022, so das Portal Energy-Charts des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE). Demnach brachen sowohl die Installationen von PV-Dachanlagen als auch bei Freiflächenanlagen um die Hälfte gegenüber dem Vormonat ein. Stark nachgefragt seien lediglich weiter Steckersolar-Geräte für Balkone.

Nur 787,2 MW neue PV-Leistung wurden im März dieses Jahres installiert, während es im Februar noch 1.665,4 MW gewesen waren. Die kumulierte installierte Photovoltaik-Leistung in Deutschland erhöht sich damit auf rund 104.000 MW, also knapp die Hälfte des nationalen Ziels für 2030 von 215.000 MW. Seit 2023 lag der monatliche Zubau bei der Photovoltaik konstant über 1.000 MW.

Spitzenkappung als Ursache wahrscheinlich

Der Einbruch ist wahrscheinlich auf das Solarspitzengesetz zurückzuführen, das seit Ende Februar in Kraft ist. Es sieht vor, dass neue Photovoltaik-Anlagen bei negativen Börsenstrompreisen keine Vergütung mehr erhalten. Dies betrifft sowohl große Freiflächenanlagen als auch neu ans Netz gehende Dachanlagen ab 7 kW. Sofern sie über ein intelligentes Messsystem verfügen, läuft die EEG-Förderungszeit um diese Ausfallzeiten weiter. Anlagen unter 100 kW Leistung, die keinen Smart Meter haben, müssen ihre Einspeiseleistung auf 60 Prozent begrenzen. Damit sollen Netzüberlastungen an sonnigen Tagen vermieden werden.

Mit dem neuen Gesetz müssen besonders für größere PV-Projekte neu kalkuliert Speicherlösungen beziehungsweise Smart Meter einbezogen werden. Ungebrochen ist dagegen die Nachfrage bei Photovoltaik-Balkonanlagen, die wegen ihrer geringen Leistung vom Gesetz nicht betroffen sind.

Laut den ISE-Zahlen sind im März fast 42.500 neue Stecker-Solar-Geräte mit insgesamt 49,3 MW im Marktstammdatenregister verzeichnet worden. Dies ist gegenüber den Vormonaten in etwa eine Verdoppelung. Zudem werden viele Anlagen nicht zeitnah oder gar nicht registriert.
 
Neu installierte Stromerzeugungs-Leistung in Deutschland 2025 -
- Zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken -
Quelle: Fraunhofer ISE

Statistiken der Bundesnetzagentur zur Erzeugungsleistung aus erneuerbaren Quellen stehen als PDF zum Download bereit.

Donnerstag, 17.04.2025, 14:19 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Photovoltaik - Solarspitzengesetz kappt PV-Zubau im März
Quelle: Shutterstock / Thanit PKC
Photovoltaik
Solarspitzengesetz kappt PV-Zubau im März
Laut Fraunhofer ISE wurden im März 2025 nur knapp 790 MW an neuer Photovoltaik-Leistung installiert. Im Februar waren es noch doppelt soviel, Schuld könnte das Solarspitzengesetz sein.
Im März 2025 sind in Deutschland so wenig PV-Anlagen errichtet worden wie zuletzt im Dezember 2022, so das Portal Energy-Charts des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE). Demnach brachen sowohl die Installationen von PV-Dachanlagen als auch bei Freiflächenanlagen um die Hälfte gegenüber dem Vormonat ein. Stark nachgefragt seien lediglich weiter Steckersolar-Geräte für Balkone.

Nur 787,2 MW neue PV-Leistung wurden im März dieses Jahres installiert, während es im Februar noch 1.665,4 MW gewesen waren. Die kumulierte installierte Photovoltaik-Leistung in Deutschland erhöht sich damit auf rund 104.000 MW, also knapp die Hälfte des nationalen Ziels für 2030 von 215.000 MW. Seit 2023 lag der monatliche Zubau bei der Photovoltaik konstant über 1.000 MW.

Spitzenkappung als Ursache wahrscheinlich

Der Einbruch ist wahrscheinlich auf das Solarspitzengesetz zurückzuführen, das seit Ende Februar in Kraft ist. Es sieht vor, dass neue Photovoltaik-Anlagen bei negativen Börsenstrompreisen keine Vergütung mehr erhalten. Dies betrifft sowohl große Freiflächenanlagen als auch neu ans Netz gehende Dachanlagen ab 7 kW. Sofern sie über ein intelligentes Messsystem verfügen, läuft die EEG-Förderungszeit um diese Ausfallzeiten weiter. Anlagen unter 100 kW Leistung, die keinen Smart Meter haben, müssen ihre Einspeiseleistung auf 60 Prozent begrenzen. Damit sollen Netzüberlastungen an sonnigen Tagen vermieden werden.

Mit dem neuen Gesetz müssen besonders für größere PV-Projekte neu kalkuliert Speicherlösungen beziehungsweise Smart Meter einbezogen werden. Ungebrochen ist dagegen die Nachfrage bei Photovoltaik-Balkonanlagen, die wegen ihrer geringen Leistung vom Gesetz nicht betroffen sind.

Laut den ISE-Zahlen sind im März fast 42.500 neue Stecker-Solar-Geräte mit insgesamt 49,3 MW im Marktstammdatenregister verzeichnet worden. Dies ist gegenüber den Vormonaten in etwa eine Verdoppelung. Zudem werden viele Anlagen nicht zeitnah oder gar nicht registriert.
 
Neu installierte Stromerzeugungs-Leistung in Deutschland 2025 -
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Quelle: Fraunhofer ISE

Statistiken der Bundesnetzagentur zur Erzeugungsleistung aus erneuerbaren Quellen stehen als PDF zum Download bereit.

Donnerstag, 17.04.2025, 14:19 Uhr
Susanne Harmsen

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