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Eine repräsentative Umfrage des Allensbach-Instituts: Eigenheimbewohner planen, bis 2029 zu zwei Dritteln in PV sowie verstärkt in Wärmepumpen und Elektroautos zu investieren.
In hohen Anteilen beabsichtigen deutsche Eigenheimbewohner die Anschaffung neuer Energietechnologien, so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 4.000 Haushalten. Laut dem Institut für Demoskopie Allensbach wollen bis 2029 zwei Drittel der Hausbesitzer in Deutschland eine Solarstromanlage betreiben. Das wäre fast eine Verdopplung heutiger Zahlen.
Dieser Trend sei unabhängig von der Parteipräferenz der selbst nutzenden Hauseigentümer. Bis 2029 könnten demnach 65 Prozent aller Eigenheimbewohner in Deutschland eine Solarstromanlage besitzen, 41 Prozent ein Elektroauto und 38 Prozent eine Wärmepumpe. Das entspreche etwa einer Verdoppelung bei Solaranlagen (derzeit 36 Prozent) und bei Wärmepumpen (aktuell 15 Prozent). Für Elektroautos, die heute erst 12 Prozent der Eigner fahren, entspreche dies einer Verdreifachung in den nächsten vier Jahren.
PV wird zum Schlüssel
Solaranlagen fungieren dabei als Türöffner. Hausbesitzer, die bereits heute ihren eigenen Solarstrom erzeugen oder die Installation einer Solaranlage planen, zeigen ein sehr hohes Interesse, auch in Wärmepumpen und Elektroautos zu investieren. Ihr Anteil ist viermal größer als bei Hausbesitzern ohne Solarstromanlage oder entsprechende Anschaffungspläne. Dieser Zusammenhang gilt unabhängig von Einkommen und politischen Vorlieben.
Die Umfrage zeigt, dass parteipolitische Präferenzen von Hauseigentümern bei der Technologiewahl insgesamt nur eine untergeordnete Rolle spielen. Jeweils rund ein Drittel der Wähler von Union, SPD, FDP, AfD und BSW haben bereits eine PV-Anlage installiert. Bei den Unterstützern der Grünen und der Linken ist es sogar jeder zweite.
Auch bei den Anschaffungsplänen für PV-Anlagen bis 2029 zeichnet sich ein über Parteipräferenzen hinweg ausgeglichenes Bild von jeweils etwa 30 Prozent. „Bei der Investition in Photovoltaikanlagen stehen finanzielle Erwägungen im Vordergrund“, kommentierte Studienleiter Steffen de Sombre. Den Ausbau privater Photovoltaikanlagen voranzubringen, erwarteten Hausbesitzer dabei nicht nur von den Grünen, sondern auch von der CDU/CSU.
Hohe Investitionsbereitschaft
Bisher war die Frage, ob Eigenheimbesitzer in Solaranlagen, Wärmepumpen oder Elektroautos investieren, stark vom Einkommen abhängig. So finden sich in rund der Hälfte der Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von 5.000 Euro und mehr schon heute eine Solarstromanlage auf dem Dach. Bei Haushaltseinkommen von bis zu 2.500 Euro ist das nur bei 24 Prozent der Eigenheimbesitzer der Fall, bei Einkommen von 2.500 Euro bis unter 5.000 Euro hingegen bei 35 Prozent der Hauseigentümer.
Die Umfrage zeigt nun, dass das Haushaltseinkommen für die Bereitschaft, in Solaranlagen zu investieren, keine dominierende Rolle spielt: Bei Haushaltseinkommen von mehr als 2.500 Euro im Monat streben über alle Einkommensklassen hinweg rund 30 Prozent der Hauseigentümer den Bau einer Solarstromanlage an. Ähnlich hoch ist der Anteil der Haushalte mit einem Einkommen von 2.500 Euro bis 5.000 Euro, die ein Elektroauto anschaffen wollen (30 Prozent). Nur bei der Wärmepumpe liegt die Bereitschaft bei Werten von 23 Prozent in der Einkommensklasse von 2.500 bis 5.000 Euro und 31 Prozent bei den Haushalten mit einem Einkommen von mehr als 7.500 Euro.
Kosten bleiben Haupthindernis
Hauseigentümer, die bisher keine Investition in Erwägung ziehen, nennen hierfür über alle drei Technologien hinweg die Anschaffungskosten als Hauptgrund. Das betrifft vor allem die Befragten mit einem Haushaltseinkommen von weniger als 2.500 Euro. Hier ist die Anschaffungsbereitschaft auch am geringsten. Umgekehrt nennt allerdings die Mehrheit der Eigenheimbesitzer, die moderne Energietechnologien bereits nutzen oder deren Anschaffung planen, die Ersparnis bei den Energiekosten als Motivation.
„Mit den richtigen Rahmenbedingungen kann die nächste Bundesregierung diesen Technologieboom verstetigen“, sagte Carolin Friedemann, Gründerin und Geschäftsführerin der Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND). Die Initiative hatte die Umfrage in Auftrag gegeben. Davon würde neben den Hausbesitzern auch der deutsche Mittelstand profitieren, also Hersteller und Installateure, behauptete sie.
Peter Wegner, Präsident des Verbands Wohneigentum, ergänzte: „Hauseigentümerinnen und -eigentümer erwarten schlicht, dass die kommende Bundesregierung verlässliche Investitionsbedingungen schafft.“ Flankiert werden müsse dies durch niedrigschwellige Beratungs- und Informationsangebote, forderte Wegner.
Die Umfrage entstand, weil rund 80 Prozent der Wohngebäude in Deutschland Ein- oder Zweifamilienhäuser sind und darin 41,5 Millionen Menschen leben. Diese Menschen sind von den Transformationsthemen Energieerzeugung, zukunftsfähiges Heizen und Autofahren besonders betroffen.
Montag, 3.02.2025, 14:56 Uhr
Susanne Harmsen
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