Der Siemens-Energy-Standort in Charlotte soll erweitert werden. Quelle: Siemens Energy
Der Energiekonzern Siemens Energy sieht in den USA einen hohen Bedarf für Transformatoren und reagiert mit dem Bau eines Werkes vor Ort darauf.
Im Zuge ihrer Energiewende wollen die USA in den nächsten zwei Jahren 3,9 Milliarden Dollar (umgerechnet etwa 3,6 Milliarden Euro) für den Ausbau und die Modernisierung des US-Stromnetzes bereitstellen. Bis 2030 will das Land seine Emissionen um gut 50 Prozent im Vergleich zum Jahr 2005 senken.
„Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien und des Netzausbaus können jedoch nur realisiert werden, wenn Transformatoren zur Verfügung stehen“, sagte Tim Holt, Vorstandsmitglied bei Siemens Energy. Der US-Markt werde aktuell vornehmlich von Amerika und Europa aus bedient. Nur etwa 20 Prozent des Bedarfs an großen Transformatoren werde aktuell durch die inländische Produktion gedeckt. Die Lieferzeiten betrügen zurzeit bis zu fünf Jahre. „Da die weltweite Nachfrage nach dieser wichtigen Technologie steigt, sehen wir deutliches Potenzial“, so Holt.
Mit einem Invest von umgerechnet über 139 Millionen Euro will Siemens Energy vor diesem Hintergrund seinen seit 1969 bestehenden Standort Charlotte im Bundesstaat North Carolina ausbauen. Derzeit fertigt und wartet das Unternehmen dort mit 1.200 Beschäftigten Generatoren und Turbinen, wie eine Sprecherin gegenüber der Redaktion erklärte.
600 zusätzliche Arbeitsplätze sollen durch den Ausbau des Standortes entstehen. Mit dem Bau der Fabrik will das Unternehmen noch in diesem Jahr beginnen. Die ersten Transformatoren sollen Anfang 2026 das Werk verlassen. Siemens Energy mit Hauptsitz in München stellt seit über einem Jahrhundert Transformatoren her. Deren Leistung gibt der Konzern mit aktuell weit über 1.000 Megavoltampere (MVA) und 1.100 Kilovolt (kV) an.
Der Bundesstaat North Carolina unterstützt das Vorhaben zusammen mit anderen Partnern mit rund 16,8 Millionen Euro, da durch die Investition Arbeitsplätze und ein Mehrwert für die lokale Wirtschaft und Lieferkette entstehen.
Mittwoch, 14.02.2024, 15:15 Uhr
Davina Spohn
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