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Energie & Management > Photovoltaik - RWE eröffnet Demonstrationsanlage für Agri-PV in Bedburg
Quelle: Shutterstock / Jenson
Photovoltaik

RWE eröffnet Demonstrationsanlage für Agri-PV in Bedburg

Die Koexistenz von Solarstromerzeugung und Landwirtschaft untersucht RWE in einer Demonstrationsanlage mit 3,2 MW Leistung im Rheinischen Revier in Bedburg nahe dem Tagebau Garzweiler.
In Bedburg, am Rande des Tagebaus Garzweiler, erzeugen seit Anfang des Jahres rund 6.100 Solarmodule grünen Strom. Damit können jedes Jahr rechnerisch 1.044 Haushalte klimafreundlich versorgt werden. In den vergangenen Wochen wurden das erste Saatgut ausgebracht und Nutzpflanzen gesetzt. Am 14. August eröffnet RWE die Anlage offiziell gemeinsam mit der Energieministerin von NRW, Mona Neubaur (Grüne). Auch Frank Rock, Landrat des Rhein-Erft-Kreises und Sascha Solbach, Bürgermeister der Stadt Bedburg nahmen daran teil.

Mona Neubaur sagte: „Der massive Ausbau Erneuerbarer Energien ist zentrales Element des Strukturwandels im Rheinischen Revier und zugleich unverzichtbar für die Energiewende in Nordrhein-Westfalen.“ Agri-PV könne einen wichtigen Beitrag dazu leisten, sichere Energieversorgung und stabile Preise zu garantieren und knappe Flächen optimal zu nutzen. „Wir unterstützen dieses innovative Projekt mit 650.000 Euro aus dem Programm ‚progres.nrw‘ für Klimaschutz und Energiewende“, sagte die Ministerin.

Katja Wünschel, CEO RWE Renewables Europe & Australia, erläuterte: „Der große Flächenbedarf für den weiteren Ausbau der Solarenergie macht die Symbiose von Ackerbau und Solarstromerzeugung besonders wertvoll.“ Die Agri-PV-Demonstrationsanlage in Bedburg trage zur wichtigen Anwendungsforschung bei, um das volle Potenzial dieser Technologie zukünftig auszuschöpfen. Es wird vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) und dem Institut für Pflanzenwissenschaften am Forschungszentrum Jülich wissenschaftlich begleitet.

Doppelte Ernte: Solarstrom und landwirtschaftlicher Ertrag

Auf der Demonstrationsanlage untersucht RWE das Zusammenspiel von Pflanzenwachstum und Photovoltaik über einen Zeitraum von fünf Jahren unter verschiedenen saisonalen Wetterbedingungen. Ziel ist es, auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse geeignete Bewirtschaftungsmethoden und wirtschaftliche Betreiberkonzepte für Agri-PV-Anlagen zu entwickeln. Landrat Frank Rock unterstrich: „Agri-PV bietet den Landwirten die Chance, sich nicht mehr zwischen einem Solarpark oder Acker entscheiden zu müssen, sondern beides gleichzeitig zu nutzen.“
 
Sascha Solbach, Bürgermeister der Stadt Bedburg, betonte die sichtbare Wirkung des Projekts für ein Revier im Wandel von der Kohle zu erneuerbaren Energien. „Die Energiewende mit konkreten Projekten sichtbar machen, das ist es, was jetzt für die Menschen hier vor Ort und für den gesamten Prozess enorm wichtig ist und letztlich das, was zählt“, sagte er. Den zügigen Strukturwandel im Revier in so kurzer Zeit zu stemmen, erfordere innovative Ideen, großes technisches Know-how und mutige Unternehmen, die neue Wege gehen, sagte Solbach.
 
Pflügen und Aussaat zwischen Solarmodulen in Bedburg
Quelle: RWE / Klaus Görgen
 
Drei technische Konzepte erprobt

Auf der rund sieben Hektar großen Tagebau-Rekultivierungsfläche testet RWE drei verschiedene Konzepte. Bei der ersten Variante (System der Firma Next2Sun) sind die Solarmodule fest und senkrecht auf dem Ständerwerk angebracht. Bei der zweiten Variante (System der Firma Schletter) sind die Module auf einer beweglichen Achse montiert, um dem Lauf der Sonne von Ost nach West folgen zu können.

Zwischen diesen Modulreihen haben Landwirte des RWE-Schirrhofs eine Klee-Gras-Mischung und Luzerne ausgesät. Dabei handelt es sich um robuste Nutzpflanzen, die dank ihres tiefen Wurzelsystems den Boden auflockern und so gute Bedingungen für den Anbau von Getreide, Hackfrüchten, wie beispielsweise Kartoffeln, und verschiedenen Gemüsesorten in den kommenden Jahren schaffen.

Bei der dritten Variante (System der Firma Zimmermann PV-Stahlbau) wurden die Module erhöht auf einer Pergola-ähnlichen Unterkonstruktion angebracht. Darunter hat ein Landwirt aus der Region Himbeeren als Topfkulturen aufgestellt. Diese Anbauform ermöglicht unter anderem ein gesundes Pflanzenwachstum mit hohen Erträgen und besser planbare Erntezeiten.

Mittwoch, 14.08.2024, 15:04 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Photovoltaik - RWE eröffnet Demonstrationsanlage für Agri-PV in Bedburg
Quelle: Shutterstock / Jenson
Photovoltaik
RWE eröffnet Demonstrationsanlage für Agri-PV in Bedburg
Die Koexistenz von Solarstromerzeugung und Landwirtschaft untersucht RWE in einer Demonstrationsanlage mit 3,2 MW Leistung im Rheinischen Revier in Bedburg nahe dem Tagebau Garzweiler.
In Bedburg, am Rande des Tagebaus Garzweiler, erzeugen seit Anfang des Jahres rund 6.100 Solarmodule grünen Strom. Damit können jedes Jahr rechnerisch 1.044 Haushalte klimafreundlich versorgt werden. In den vergangenen Wochen wurden das erste Saatgut ausgebracht und Nutzpflanzen gesetzt. Am 14. August eröffnet RWE die Anlage offiziell gemeinsam mit der Energieministerin von NRW, Mona Neubaur (Grüne). Auch Frank Rock, Landrat des Rhein-Erft-Kreises und Sascha Solbach, Bürgermeister der Stadt Bedburg nahmen daran teil.

Mona Neubaur sagte: „Der massive Ausbau Erneuerbarer Energien ist zentrales Element des Strukturwandels im Rheinischen Revier und zugleich unverzichtbar für die Energiewende in Nordrhein-Westfalen.“ Agri-PV könne einen wichtigen Beitrag dazu leisten, sichere Energieversorgung und stabile Preise zu garantieren und knappe Flächen optimal zu nutzen. „Wir unterstützen dieses innovative Projekt mit 650.000 Euro aus dem Programm ‚progres.nrw‘ für Klimaschutz und Energiewende“, sagte die Ministerin.

Katja Wünschel, CEO RWE Renewables Europe & Australia, erläuterte: „Der große Flächenbedarf für den weiteren Ausbau der Solarenergie macht die Symbiose von Ackerbau und Solarstromerzeugung besonders wertvoll.“ Die Agri-PV-Demonstrationsanlage in Bedburg trage zur wichtigen Anwendungsforschung bei, um das volle Potenzial dieser Technologie zukünftig auszuschöpfen. Es wird vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) und dem Institut für Pflanzenwissenschaften am Forschungszentrum Jülich wissenschaftlich begleitet.

Doppelte Ernte: Solarstrom und landwirtschaftlicher Ertrag

Auf der Demonstrationsanlage untersucht RWE das Zusammenspiel von Pflanzenwachstum und Photovoltaik über einen Zeitraum von fünf Jahren unter verschiedenen saisonalen Wetterbedingungen. Ziel ist es, auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse geeignete Bewirtschaftungsmethoden und wirtschaftliche Betreiberkonzepte für Agri-PV-Anlagen zu entwickeln. Landrat Frank Rock unterstrich: „Agri-PV bietet den Landwirten die Chance, sich nicht mehr zwischen einem Solarpark oder Acker entscheiden zu müssen, sondern beides gleichzeitig zu nutzen.“
 
Sascha Solbach, Bürgermeister der Stadt Bedburg, betonte die sichtbare Wirkung des Projekts für ein Revier im Wandel von der Kohle zu erneuerbaren Energien. „Die Energiewende mit konkreten Projekten sichtbar machen, das ist es, was jetzt für die Menschen hier vor Ort und für den gesamten Prozess enorm wichtig ist und letztlich das, was zählt“, sagte er. Den zügigen Strukturwandel im Revier in so kurzer Zeit zu stemmen, erfordere innovative Ideen, großes technisches Know-how und mutige Unternehmen, die neue Wege gehen, sagte Solbach.
 
Pflügen und Aussaat zwischen Solarmodulen in Bedburg
Quelle: RWE / Klaus Görgen
 
Drei technische Konzepte erprobt

Auf der rund sieben Hektar großen Tagebau-Rekultivierungsfläche testet RWE drei verschiedene Konzepte. Bei der ersten Variante (System der Firma Next2Sun) sind die Solarmodule fest und senkrecht auf dem Ständerwerk angebracht. Bei der zweiten Variante (System der Firma Schletter) sind die Module auf einer beweglichen Achse montiert, um dem Lauf der Sonne von Ost nach West folgen zu können.

Zwischen diesen Modulreihen haben Landwirte des RWE-Schirrhofs eine Klee-Gras-Mischung und Luzerne ausgesät. Dabei handelt es sich um robuste Nutzpflanzen, die dank ihres tiefen Wurzelsystems den Boden auflockern und so gute Bedingungen für den Anbau von Getreide, Hackfrüchten, wie beispielsweise Kartoffeln, und verschiedenen Gemüsesorten in den kommenden Jahren schaffen.

Bei der dritten Variante (System der Firma Zimmermann PV-Stahlbau) wurden die Module erhöht auf einer Pergola-ähnlichen Unterkonstruktion angebracht. Darunter hat ein Landwirt aus der Region Himbeeren als Topfkulturen aufgestellt. Diese Anbauform ermöglicht unter anderem ein gesundes Pflanzenwachstum mit hohen Erträgen und besser planbare Erntezeiten.

Mittwoch, 14.08.2024, 15:04 Uhr
Susanne Harmsen

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