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Das Projekt „SyNEA“ in Baden-Württemberg soll den Ausbau erneuerbarer Energien systematischer mit dem Netzausbau verzahnen und die Zusammenarbeit von Akteuren verbessern.
Mit dem Projekt „SyNEA“ − Synchronisation von Netz und Ausbau erneuerbarer Energieanlagen − will das Umweltministerium Baden-Württemberg strukturelle Engpässe zwischen Stromerzeugung und Netzanschluss adressieren, teilte das Ministerium am 12. Juni mit. Projektierer von Wind- und Solarparks sollen sich frühzeitig mit Netzbetreibern austauschen, um Einspeisepunkte effizienter zu planen und bestehende Netzkapazitäten gezielter zu nutzen.
Hintergrund ist der zunehmende Flächen- und Netzbedarf durch den wachsenden Ausbau der Erneuerbaren in dem Bundesland. Vor allem Anlagen ab 10 bis 15 MW würden einen Anschluss an das 110-kV-Hochspannungsnetz erfordern. Geeignete Netzverknüpfungspunkte seien jedoch begrenzt.
Mit Synea will das Land die Koordination zwischen Projektentwicklern und Netzbetreibern systematisch verbessern. „Damit die Synchronisation vom Bau einer Anlage mit dem Anschluss an ein Netz reibungslos klappt, werden wir diese Paarbeziehung mit dem Projekt Synea unterstützen und verbessern“, sagt Thekla Walker, Ministerin für Umwelt in Baden-Württemberg über das Projekt.
Neue Rolle für Projektierer im Umspannwerksbau
Ein zentrales Ziel von Synea ist es, Projektierer in die Lage zu versetzen, Einspeiseumspannwerke eigenverantwortlich zu entwickeln, zu bauen und zu betreiben. Dies soll die Prozesse beschleunigen und gleichzeitig Netzbetreiber entlasten. Zudem sollen Netzverknüpfungspunkte künftig für beide Technologien − Wind und Solar − systematisch überbaut werden, um Flächen und Infrastruktur effizienter zu nutzen.
Diese „Überbauung“ soll eine effizientere Nutzung vorhandener Infrastruktur ermöglichen und zugleich zusätzlichen Flächenbedarf minimieren. „Die Kommunikation zwischen Projektierern und Netzbetreibern muss gestärkt werden“, so Jürgen Scheurer, Geschäftsführer der Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg. „Nur mit einem konstruktiven Dialogprozess, können die Probleme benannt werden und über die regulierten Schnittstellen hinaus gemeinsame Lösungen gefunden werden“, so Scheurer weiter.
Projektierer sollen künftig außerdem in die Lage versetzt werden, Einspeiseumspannwerke eigenverantwortlich zu planen, zu errichten und zu betreiben, teilte das Landesministerium weiter mit. Das bedeute einen Kompetenz- und Verantwortungszuwachs, der zugleich die Netzbetreiber entlaste.
Das auf drei Jahre angelegte Projekt wird vom Umweltministerium mit 508.000 Euro gefördert.
Freitag, 13.06.2025, 13:46 Uhr
Heidi Roider
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