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Energie & Management > Wasserstoff - OGE bei Wasserstoff-Korridor in Südwesteuropa dabei
Quelle: Shutterstock / r.classen
Wasserstoff

OGE bei Wasserstoff-Korridor in Südwesteuropa dabei

Der deutsche Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe beteiligt sich an dem spanisch-französisch-portugiesischen Wasserstoffpipeline-Projekt H2 Med.
Der größte deutsche Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) Open Grid Europe aus Essen − kurz OGE − wird neben den FNB Enagas (Spanien), „GRTgaz“ und Terega (beide Frankreich) sowie REN (Portugal) die Umsetzung des ersten grünen Wasserstoff-Korridors „H2Med“ unterstützen. Die Partner haben hierzu eine Absichtserklärung unterschrieben. 

„Die Einbindung von OGE in H2 Med ist von entscheidender Bedeutung“, wie sich Arturo Gonzalo, Vorstandsvorsitzender von Enagas in einer gemeinsamen Mitteilung zitieren lässt. Dieser Schritt bedeute nicht nur die Unterstützung der Regierungen Portugals, Frankreichs, Spaniens und Deutschlands, sondern auch, dass die Fernleitungsnetzbetreiber der vier Länder zusammenarbeiten werden, um das Projekt zu verwirklichen.

Gonzalo betonte: „H2 Med ist dringend notwendig, um Angebot und Nachfrage nach grünem Wasserstoff in Europa zusammenzubringen. Wir sprechen über Zusammenarbeit, Dekarbonisierung und Energiesouveränität für Europa.“

​„Brücke in eine nachhaltige Zukunft“

Auch Frank Reiners, CFO von OGE, betonte die Bedeutung des Vorhabens: Die Wasserstoffpipeline ist die „Brücke in eine nachhaltige Zukunft.“ Mit H2 Med entstehe eine durchgängige Wasserstoff-Importinfrastruktur von den Produktionsstätten im Südwesten Europas, wo grüner Wasserstoff günstig hergestellt werden könne, durch Frankreich hin zu den deutschen Großkunden. 

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte das länderübergreifende Vorhaben bereits im Dezember vergangenen Jahres begrüßt − es gehe, so sagte sie, „absolut in die richtige Richtung“. H2 Med könne wesentlich zu Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur in der EU beitragen. Die Bundesregierung geht davon aus, dass Deutschland 2030 bis zu 130 Milliarden kWh Wasserstoff verbrauchen wird und davon bis zu 70 Prozent importieren muss.

Details zu H2 Med

Über den Wasserstoff-Korridor H2 Med soll in Spanien und Portugal produzierten grünen Wasserstoff nach Westeuropa transportiert werden. Initiiert wurde das gleichnamige Konsortium zur Realisierung des Vorhabens von dem spanischen Gasnetzbetreiber Enagas. Europa, darunter Deutschland, soll darüber mit bis zu 2 Millionen Tonnen grünen Wasserstoffs pro Jahr versorgt werden, wie die Partner mitteilen. Dies entspricht, wie es weiter heißt, 10 Prozent dem von der EU errechneten europäischen Gesamtverbrauchs-Ziels. 

Zur Realisierung von H2 Med sollen im großen Umfang bestehende Erdgasleitungs-Korridore genutzt werden, um die Umsetzung zu beschleunigen. Umwelteingriffe und Genehmigungsaufwand sollen zudem, so ein weiteres ausdrückliches Ziel des Konsortiums, so gering wie möglich gehalten werden.

Den Kern von H2 Med bilden aktuell zwei Leitungsverbindungen: zum einen „CelZa“ zwischen Celorico und Zamora als Verbindung zwischen Portugal mit Spanien. Zum anderen die Offshroe-Pipeline „BarMar“ zwischen Barcelona und Marseille als Verbindung von Spanien mit Frankreich durch das Mittelmeer.
 
Erste Teilstücke des Wasserstoffkorridors H2 Med
(zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: H2 Med

Von dort aus wird H2 Med an das künftige Wasserstoffnetz Frankreichs angebunden. OGE übernimmt schließlich die Fortführung bis in die Verbrauchszentren im Nordwesten Deutschlands.
 

Das Vorhaben wurde im vergangenen Dezember bei der Ausschreibung für europäische Projekte von gemeinsamem Interesse (Projects of Common Interest, PCI) eingereicht. Die Partner gehen davon aus, dass die Europäische Kommission ihre vorgeschlagene PCI-Liste im November dieses Jahres veröffentlichen wird. Anfang 2024 soll sie dann von Parlament und Rat bestätigt werden. Von da an wären die Projekte von H2 Med dazu berechtigt, europäische Gelder für Studien und Bauarbeiten zu erhalten. Ein Baubeginn wäre dann ab 2026, die Inbetriebnahme im Jahr 2030 möglich.

Donnerstag, 19.10.2023, 12:16 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - OGE bei Wasserstoff-Korridor in Südwesteuropa dabei
Quelle: Shutterstock / r.classen
Wasserstoff
OGE bei Wasserstoff-Korridor in Südwesteuropa dabei
Der deutsche Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe beteiligt sich an dem spanisch-französisch-portugiesischen Wasserstoffpipeline-Projekt H2 Med.
Der größte deutsche Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) Open Grid Europe aus Essen − kurz OGE − wird neben den FNB Enagas (Spanien), „GRTgaz“ und Terega (beide Frankreich) sowie REN (Portugal) die Umsetzung des ersten grünen Wasserstoff-Korridors „H2Med“ unterstützen. Die Partner haben hierzu eine Absichtserklärung unterschrieben. 

„Die Einbindung von OGE in H2 Med ist von entscheidender Bedeutung“, wie sich Arturo Gonzalo, Vorstandsvorsitzender von Enagas in einer gemeinsamen Mitteilung zitieren lässt. Dieser Schritt bedeute nicht nur die Unterstützung der Regierungen Portugals, Frankreichs, Spaniens und Deutschlands, sondern auch, dass die Fernleitungsnetzbetreiber der vier Länder zusammenarbeiten werden, um das Projekt zu verwirklichen.

Gonzalo betonte: „H2 Med ist dringend notwendig, um Angebot und Nachfrage nach grünem Wasserstoff in Europa zusammenzubringen. Wir sprechen über Zusammenarbeit, Dekarbonisierung und Energiesouveränität für Europa.“

​„Brücke in eine nachhaltige Zukunft“

Auch Frank Reiners, CFO von OGE, betonte die Bedeutung des Vorhabens: Die Wasserstoffpipeline ist die „Brücke in eine nachhaltige Zukunft.“ Mit H2 Med entstehe eine durchgängige Wasserstoff-Importinfrastruktur von den Produktionsstätten im Südwesten Europas, wo grüner Wasserstoff günstig hergestellt werden könne, durch Frankreich hin zu den deutschen Großkunden. 

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte das länderübergreifende Vorhaben bereits im Dezember vergangenen Jahres begrüßt − es gehe, so sagte sie, „absolut in die richtige Richtung“. H2 Med könne wesentlich zu Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur in der EU beitragen. Die Bundesregierung geht davon aus, dass Deutschland 2030 bis zu 130 Milliarden kWh Wasserstoff verbrauchen wird und davon bis zu 70 Prozent importieren muss.

Details zu H2 Med

Über den Wasserstoff-Korridor H2 Med soll in Spanien und Portugal produzierten grünen Wasserstoff nach Westeuropa transportiert werden. Initiiert wurde das gleichnamige Konsortium zur Realisierung des Vorhabens von dem spanischen Gasnetzbetreiber Enagas. Europa, darunter Deutschland, soll darüber mit bis zu 2 Millionen Tonnen grünen Wasserstoffs pro Jahr versorgt werden, wie die Partner mitteilen. Dies entspricht, wie es weiter heißt, 10 Prozent dem von der EU errechneten europäischen Gesamtverbrauchs-Ziels. 

Zur Realisierung von H2 Med sollen im großen Umfang bestehende Erdgasleitungs-Korridore genutzt werden, um die Umsetzung zu beschleunigen. Umwelteingriffe und Genehmigungsaufwand sollen zudem, so ein weiteres ausdrückliches Ziel des Konsortiums, so gering wie möglich gehalten werden.

Den Kern von H2 Med bilden aktuell zwei Leitungsverbindungen: zum einen „CelZa“ zwischen Celorico und Zamora als Verbindung zwischen Portugal mit Spanien. Zum anderen die Offshroe-Pipeline „BarMar“ zwischen Barcelona und Marseille als Verbindung von Spanien mit Frankreich durch das Mittelmeer.
 
Erste Teilstücke des Wasserstoffkorridors H2 Med
(zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: H2 Med

Von dort aus wird H2 Med an das künftige Wasserstoffnetz Frankreichs angebunden. OGE übernimmt schließlich die Fortführung bis in die Verbrauchszentren im Nordwesten Deutschlands.
 

Das Vorhaben wurde im vergangenen Dezember bei der Ausschreibung für europäische Projekte von gemeinsamem Interesse (Projects of Common Interest, PCI) eingereicht. Die Partner gehen davon aus, dass die Europäische Kommission ihre vorgeschlagene PCI-Liste im November dieses Jahres veröffentlichen wird. Anfang 2024 soll sie dann von Parlament und Rat bestätigt werden. Von da an wären die Projekte von H2 Med dazu berechtigt, europäische Gelder für Studien und Bauarbeiten zu erhalten. Ein Baubeginn wäre dann ab 2026, die Inbetriebnahme im Jahr 2030 möglich.

Donnerstag, 19.10.2023, 12:16 Uhr
Davina Spohn

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