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Laut Kraftfahrzeugbundesamtes sank bei den Pkw-Neuzulassungen der Anteil deutscher Autohersteller. Die Bundesregierung versucht nun, speziell E-Autos attraktiver zu machen.
Das Kraftfahrzeugbundesamt (KBA) hat aktuelle Zahlen zur Neuzulassung von Kraftfahrzeugen vorgelegt. Demnach wurden im Juli 2024 27,8
Prozent weniger Fahrzeuge neu zugelassen als im Vergleichsmonat 2023. „Die deutschen Marken verzeichneten gegenüber dem Vergleichsmonat allesamt Rückgänge der Neuzulassungszahlen“, konstatiert die Behörde. Der angeschlagene VW-Konzern büßte dabei 23,3
Prozent Absatz ein, nach 17,9
Prozent im Juli 2023.
Die Bundesregierung werde sich nicht in die finanzielle Krise bei Volkswagen einmischen, sagte ein Regierungssprecher in Berlin. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sei die Bedeutung von Volkswagen als eines der größten Unternehmen der Autoindustrie bewusst. Es sei aber Sache von Volkswagen, die Probleme zu lösen.
Der Westen zitiert unterdessen den heutigen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), der schon 2019 als Parteichef VW prophezeite, dass der Konzern „im Markt scheitern“ werde, wenn er nicht bis der Mitte 2020er Jahre ein E-Auto zu einem Preis von unter 20.000
Euro anbieten könne.
Allerdings gingen die Neuzulassungen auch bei Elektrofahrzeugen stark zurück. So waren 13,7
Prozent der Neuzulassungen rein elektrische Pkw (BEV). Diese Antriebsart hatte damit 68,8
Prozent weniger Neuzulassungen als im Vorjahresmonat. Damals gab es noch staatliche Förderprämien dafür. Diese sind entfallen.
Die Bundesregierung kündigte aber am 4. September eine beschleunigte Abschreibung für neu angeschaffte Elektrofahrzeuge und eine Anhebung des Deckels bei der Dienstwagenregelung für Elektrofahrzeuge von 70.000
Euro auf 95.000
Euro an. „Mit beiden Maßnahmen erhöhen wir die Attraktivität von Elektrofahrzeugen in Deutschland weiter und unterstützen die Industrie“, so Habeck.
Die Rückgänge der Neuzulassungszahlen spiegelten sich laut KBA in fast allen Kraftstoffarten wider. 69.344 Neuwagen verfügten über einen hybriden Antrieb und bewirkten einen Anteil von 35,1 Prozent (-1,5
Prozent), darunter 13.565 Plug-in-Hybride (6,9
Prozent/-6,8
Prozent). 70.007 Pkw waren mit einem Benzinmotor (35,5
Prozent/-7,4
Prozent) und 29.974 Pkw mit einem Dieselantrieb (15,2
Prozent/-24,4
Prozent) ausgestattet. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der Pkw-Neuzulassungen im August betrug 117,9 g/km (+23,7
Prozent).
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Anteile der 15 stärksten Automarken am Elektro-Markt im Vergleich Juli 2023-2024 - Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken Quelle: KBA |
Donnerstag, 5.09.2024, 13:51 Uhr
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