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Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) erinnert an das überfällige neue Strommarktdesign. Angesichts immer häufiger auftretender negativer Strompreise werde es dringender.
Anlässlich des gescheiterten Kaufs des Tennet-Stromnetzes aufgrund von Haushaltsproblemen des Bundes erinnert der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) an das überfällige neue Strommarktdesign. Immer häufiger gebe es Zeiten mit negativen Preisen an den Strombörsen und der Ausbau von flexiblen Verbrauchern und Erzeugern schreite zu langsam voran, konstatiert der Verband. Ein neues Strommarktdesign müsse daher schnell Flexibilität von Verbrauch und Erzeugung anreizen.
„Um Deutschland zukunftsfest aufzustellen, müssen kluge Entscheidungen mit Weitblick und Augenmaß getroffen werden“, sagte BEE-Präsidentin Simone Peter. Infrastruktur und zukunftsfähige Technologien brauchten Investitionen, um den Standort zu sichern. „Reformen bringen uns hier weiter als der Rotstift“, so Simon. Seit Dezember warte die Branche vergeblich auf das Optionspapier der ‚Plattform Klimaneutrales Stromsystem‘ (PKNS), die einen Vorschlag für ein neues Strommarktdesign erarbeiten sollte.
„Währenddessen nehmen die Verwerfungen im aktuellen Stromsystem zu und belasten Haushalt, Industrie und Verbraucher“, konstatierte Peter.
Der Ball liege beim Bundeskanzleramt, jetzt endlich einen Entwurf vorzulegen, der die systemsetzende Rolle der erneuerbaren Energien anerkennt, fordert der BEE. Im Gegensatz zu simplen Haushaltskürzungen würde eine Reform von Marktdesign und EEG Einsparungen tatsächlich voranbringen, Energiepreise senken und gleichzeitig den Ausbau der erneuerbaren Energien anschieben.
EEG auf Mengenförderung umstellen
Die EEG-Absicherung über 20 Jahre führt mit steigendem Anteil erneuerbarer Energien zu strukturellen Verwerfungen. Davor warnt der BEE bereits seit Jahren und hat dafür den Umstieg auf eine strommengenbasierte Absicherungssystematik vorgeschlagen. Denn allein am vergangenen Wochenende lagen die Preise an den Strombörsen in 20 Stunden unter null. „Das macht einerseits den preissenkenden Effekt der Erneuerbaren deutlich, wachsende Differenzkosten belasten aber den Bundeshaushalt und drücken auf die Wirtschaftlichkeit von Erneuerbaren-Projekten“, so Peter.
„Eine EEG-Reform könnte nicht nur den staatlichen Finanzierungsbedarf senken, sondern auch die Marktwerte der Erneuerbaren steigern und somit Anreize für den notwendigen Ausbau schaffen“, erläuterte sie. Eine solche mengenbasierte Absicherung sei auch mit der EU-Strommarktrichtlinie vereinbar. Parallel dazu müsse auch der Hochlauf von flexiblen Erzeugern und Verbrauchern organisiert werden. „Flexibilitäten, die den Strompreis stabilisieren und die dargebotsabhängige Produktion von Sonne und Wind ausgleichen, bedürfen spezifischer Anreize sowie einer zügigen Umsetzung der Kraftwerksstrategie“, so Peter abschließend.
Freitag, 21.06.2024, 14:24 Uhr
Susanne Harmsen
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