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Energie & Management > Stromnetz - Nachtragshaushalt sichert Investitionen ins Berliner Stromnetz
Quelle: E&M / Meyer-Tien
Stromnetz

Nachtragshaushalt sichert Investitionen ins Berliner Stromnetz

Das Berliner Stromnetz wird mit Investitionen in Höhe von 337 Millionen Euro in diesem Jahr ertüchtigt. Damit soll es auch zu einem weiteren Rückgrat der Wärmewende werden.
Mit einem sehr guten Geschäftsergebnis schloss die Stromnetz Berlin das Jahr 2023 ab. Für das laufende Jahr sind erneut Investitionen in „nie dagewesenem Umfang“ von 337 Millionen Euro geplant. Das berichteten die Geschäftsführer Stephan Boy und Erik Landeck am 17. April in Berlin vor Journalisten. Für das Land als Eigentümer unterstrich Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) die Bedeutung des Stromnetzes für die Berliner Klimaschutzziele.

„Der Strombedarf und die Anforderungen an unser Berliner Stromnetz werden durch die Umstellung auf E-Mobilität, die Wärmewende und den Solarausbau immens wachsen“, sagte Giffey. „Wir müssen unsere Stromnetzkapazität in den nächsten zehn Jahren von 2,2 GW auf 4,1 GW nahezu verdoppeln“, erläuterten die Geschäftsführer. Deshalb werde das Eigenkapital der Muttergesellschaft Berlin Energie und Netzholding (BEN) in diesem und im nächsten Jahr um insgesamt 300 Millionen Euro durch einen Nachtragshaushalt erhöht, unterstrich Giffey.

Für die BEN Berlin Energie und Netzholding GmbH erklärte Geschäftsführer Stephan Boy: „Das vom Berliner Senat und Abgeordnetenhaus zugesagte Eigenkapital bringt der BEN die notwendige Stabilität und Nachhaltigkeit in der finanziellen Ausstattung, um weiterhin erfolgreich marktgerechte Finanzierungen bei Banken abschließen zu können.“ Das Eigenkapital gewährleiste die zukunftsfähige Weiterentwicklung der Energieinfrastruktur Strom, dankte Boy dem Land.

Investitionsoffensive für Verdoppelung der Netzkapazität

Mehr als zwei Milliarden Euro will Stromnetz Berlin in den kommenden fünf Jahren investieren. Das Geld fließt in die nötige Erweiterung oder den Umbau des Berliner Stromnetzes im Zeichen von Energie-, Wärme- und Mobilitätswende sowie zunehmender Digitalisierung. Angesichts dieser Last-Prognosen und vorausschauender Planungen ging Stromnetz Berlin von einer notwendigen Verdoppelung der Netzkapazität innerhalb von zehn Jahren aus.

„Die aktuellen Lastentwicklungen der Kunden, insbesondere von Großkunden in der Hochspannung, sind weiterhin sehr dynamisch und könnten sogar noch weiter steigen“, so Landeck. Damit geht auch ein immer stärkerer Strombezug aus dem Übertragungsnetz einher. „Wir werden bauen, bauen, bauen“, kündigte er an.

Nach jetziger Planung bedeute das die Errichtung und Erneuerung von 13 Netzknoten und 29 Umspannwerken, den Neubau von etwa 2.000 Netz- und Kundenstationen sowie die Verlegung von rund 6.000 Kilometern Kabel. Energiewende bedeute auch, intelligente Messsysteme für etwa 360.000 neue Solaranlagen, Wärmepumpen oder steuerbare Einrichtungen wie Ladeinfrastruktur bereitzustellen.

Mit Blick auf den Erwerb der Fernwärme durch das Land Berlin erklärte Landeck, das Stromnetz spiele auch bei der Wärmewende eine wesentliche Rolle. Sowohl durch den massenhaften Anschluss von Wärmepumpen als auch mit der Bereitstellung von leistungsfähigen Netzanschlüssen für die Berliner Fernwärme – zum Beispiel für die Errichtung von Power-to-Heat- Anlagen – werde das Stromverteilungsnetz mehr und mehr zu einem weiteren Rückgrat der Berliner Wärmewende und trage aktiv zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung in der Stadt bei.
 
Erik Landeck (CEO Stromnetz Berlin) und Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey mit Kabelbeispielen
Quelle: Stromnetz Berlin/Stageview

Sehr gutes Geschäftsergebnis der Stromnetz Berlin 2023

In seinem dritten Geschäftsjahr nach der Rekommunalisierung hat die Stromnetz Berlin GmbH mit 98,1 Millionen Euro (Vorjahr: 82,7 Millionen Euro) ein sehr gutes Ergebnis nach Steuern erreicht. Die Umsatzerlöse des Unternehmens stiegen 2023 auf 1,352 Milliarden Euro nach 1,263 Milliarden Euro im Vorjahr.

Durch Energiekrise und bewusstes Energiesparen in allen Kundengruppen hat sich der Stromtransport durch das Berliner Netz temporär verringert auf 12,21 Millionen kWh (im Vorjahr: 12,523 kWh). Die Konzessionsabgabe an das Land Berlin belief sich auf 139,7 Millionen Euro (2022: 137,5 Millionen Euro) und die Zahl der Beschäftigten wuchs bis zum Jahresende 2023 auf 1.808 (Vorjahr: 1.668).

Mittwoch, 17.04.2024, 14:34 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Stromnetz - Nachtragshaushalt sichert Investitionen ins Berliner Stromnetz
Quelle: E&M / Meyer-Tien
Stromnetz
Nachtragshaushalt sichert Investitionen ins Berliner Stromnetz
Das Berliner Stromnetz wird mit Investitionen in Höhe von 337 Millionen Euro in diesem Jahr ertüchtigt. Damit soll es auch zu einem weiteren Rückgrat der Wärmewende werden.
Mit einem sehr guten Geschäftsergebnis schloss die Stromnetz Berlin das Jahr 2023 ab. Für das laufende Jahr sind erneut Investitionen in „nie dagewesenem Umfang“ von 337 Millionen Euro geplant. Das berichteten die Geschäftsführer Stephan Boy und Erik Landeck am 17. April in Berlin vor Journalisten. Für das Land als Eigentümer unterstrich Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) die Bedeutung des Stromnetzes für die Berliner Klimaschutzziele.

„Der Strombedarf und die Anforderungen an unser Berliner Stromnetz werden durch die Umstellung auf E-Mobilität, die Wärmewende und den Solarausbau immens wachsen“, sagte Giffey. „Wir müssen unsere Stromnetzkapazität in den nächsten zehn Jahren von 2,2 GW auf 4,1 GW nahezu verdoppeln“, erläuterten die Geschäftsführer. Deshalb werde das Eigenkapital der Muttergesellschaft Berlin Energie und Netzholding (BEN) in diesem und im nächsten Jahr um insgesamt 300 Millionen Euro durch einen Nachtragshaushalt erhöht, unterstrich Giffey.

Für die BEN Berlin Energie und Netzholding GmbH erklärte Geschäftsführer Stephan Boy: „Das vom Berliner Senat und Abgeordnetenhaus zugesagte Eigenkapital bringt der BEN die notwendige Stabilität und Nachhaltigkeit in der finanziellen Ausstattung, um weiterhin erfolgreich marktgerechte Finanzierungen bei Banken abschließen zu können.“ Das Eigenkapital gewährleiste die zukunftsfähige Weiterentwicklung der Energieinfrastruktur Strom, dankte Boy dem Land.

Investitionsoffensive für Verdoppelung der Netzkapazität

Mehr als zwei Milliarden Euro will Stromnetz Berlin in den kommenden fünf Jahren investieren. Das Geld fließt in die nötige Erweiterung oder den Umbau des Berliner Stromnetzes im Zeichen von Energie-, Wärme- und Mobilitätswende sowie zunehmender Digitalisierung. Angesichts dieser Last-Prognosen und vorausschauender Planungen ging Stromnetz Berlin von einer notwendigen Verdoppelung der Netzkapazität innerhalb von zehn Jahren aus.

„Die aktuellen Lastentwicklungen der Kunden, insbesondere von Großkunden in der Hochspannung, sind weiterhin sehr dynamisch und könnten sogar noch weiter steigen“, so Landeck. Damit geht auch ein immer stärkerer Strombezug aus dem Übertragungsnetz einher. „Wir werden bauen, bauen, bauen“, kündigte er an.

Nach jetziger Planung bedeute das die Errichtung und Erneuerung von 13 Netzknoten und 29 Umspannwerken, den Neubau von etwa 2.000 Netz- und Kundenstationen sowie die Verlegung von rund 6.000 Kilometern Kabel. Energiewende bedeute auch, intelligente Messsysteme für etwa 360.000 neue Solaranlagen, Wärmepumpen oder steuerbare Einrichtungen wie Ladeinfrastruktur bereitzustellen.

Mit Blick auf den Erwerb der Fernwärme durch das Land Berlin erklärte Landeck, das Stromnetz spiele auch bei der Wärmewende eine wesentliche Rolle. Sowohl durch den massenhaften Anschluss von Wärmepumpen als auch mit der Bereitstellung von leistungsfähigen Netzanschlüssen für die Berliner Fernwärme – zum Beispiel für die Errichtung von Power-to-Heat- Anlagen – werde das Stromverteilungsnetz mehr und mehr zu einem weiteren Rückgrat der Berliner Wärmewende und trage aktiv zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung in der Stadt bei.
 
Erik Landeck (CEO Stromnetz Berlin) und Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey mit Kabelbeispielen
Quelle: Stromnetz Berlin/Stageview

Sehr gutes Geschäftsergebnis der Stromnetz Berlin 2023

In seinem dritten Geschäftsjahr nach der Rekommunalisierung hat die Stromnetz Berlin GmbH mit 98,1 Millionen Euro (Vorjahr: 82,7 Millionen Euro) ein sehr gutes Ergebnis nach Steuern erreicht. Die Umsatzerlöse des Unternehmens stiegen 2023 auf 1,352 Milliarden Euro nach 1,263 Milliarden Euro im Vorjahr.

Durch Energiekrise und bewusstes Energiesparen in allen Kundengruppen hat sich der Stromtransport durch das Berliner Netz temporär verringert auf 12,21 Millionen kWh (im Vorjahr: 12,523 kWh). Die Konzessionsabgabe an das Land Berlin belief sich auf 139,7 Millionen Euro (2022: 137,5 Millionen Euro) und die Zahl der Beschäftigten wuchs bis zum Jahresende 2023 auf 1.808 (Vorjahr: 1.668).

Mittwoch, 17.04.2024, 14:34 Uhr
Susanne Harmsen

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