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Energie & Management > Windkraft Offshore - Kabel für drei Ostsee-Farmen nun komplett in Betrieb
Visualisierung einer Offshore-Plattform für das Projekt Ostwind 3. Quelle: JVHSI
Windkraft Offshore

Kabel für drei Ostsee-Farmen nun komplett in Betrieb

Das Scharnier für zwei Meereswindparks in der Ostsee ist fertiggestellt. 50 Hertz liegt mit der Netzanbindung „Ostwind 2“ im Finanzierungsplan und sogar drei Monate vor der Zeit.
Der Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz klopft sich selbst auf die Schulter. Die Kabelsysteme für den Netzanknüpfungspunkt „Ostwind 2“ in der deutschen Ostsee sind nun komplett. Drei Monate liege das Unternehmen damit vor dem Zeitplan, heißt es in einer Mitteilung. Auch den Kostenrahmen konnten die Berliner offenbar halten. 50 Hertz habe „in Time und Budget“ geliefert, sagt Finanzchef Marco Nix.

Bei „Ostwind 2“ vor der Insel Rügen handelt es sich um das Verbindungsstück, das die beiden Windparks „Arcadis Ost 1“ und „Baltic Eagle“ an das Netz von 50 Hertz anschließt. „Arcadis Ost 1“ ist das erste internationale Offshore-Projekt des belgischen Unternehmens Parkwind. Es kommt mit 27 Turbinen auf eine Kapazität von 257 MW und ist Ende 2023 ans Netz gegangen. Parkwind setzt dabei vollständig auf schwimmende Plattformen für die Windenergieanlagen.

Die Windfarm „Baltic Eagle“ ist derweil teilweise noch in Bau und soll 2025 über 50 Turbinen mit einer Leistung von 476 MW verfügen. Einige Anlagen haben zuletzt bereits über die beiden vorhandenen Kabelstränge Strom eingespeist. Das dritte System war zuletzt im vierwöchigen Probebetrieb und hat nun die Freigabe erhalten.

Trasse hat noch Platz für weiteren Stränge

Für beide Windparks hatte 50 Hertz in den vergangenen Jahren bereits diverse Vorarbeiten geleistet, zum Beispiel mit dem Aufbau von Offshore-Umspannwerken. Die drei Seekabel-Systeme von „Ostwind 2“ mit 220 kV Wechselspannung sind für eine maximale Übertragungsleistung von 750 MW ausgelegt. Die Leitungen führen entlang der Trasse von „Ostwind 1“, über die der Strom aus den 2019 in Betrieb gegangenen Windparks „Wikinger“ und „Arkona“ fließt.

„Ostwind 2“ kommt auf eine Kabellänge von 95 Kilometern auf dem Grund des Greifswalder Boddens. Die Landtrasse ist weitaus kürzer und verbindet die Küste mit dem wenige Kilometer entfernten Umspannwerk Lubmin. Die weiteren Anschlussarbeiten hat 50 Hertz bereits im Blick, wenngleich die Arbeiten dort sich zum Teil noch in der Planungsphase befinden. Über die nun gemeinsame Trasse von „Ostwind“ 1 und 2 sollen auch die Verbindungen für Nummer 3 und 4 laufen, das sind der kommende Windpark „Windanker“ von Iberdrola und eine von Total Energies vorgesehene Meeresfarm.

Hinzu kommt das Projekt Bornholm Energy Island, das denselben Leitungsweg in Richtung Deutschland nutzen will. Auf der dänischen Ostsee-Insel Bornholm entsteht ein dänisch-deutsches Kooperationsprojekt mit geplanten 3.000 MW Gesamtkapazität, zwei Drittel davon sind für Deutschland vorgesehen.

50 Hertz benötigt für „Ostwind 4“ und Bornholm noch geeignete Standorte für Konverteranlagen, die Gleich- in Wechselstrom umwandeln. Die Suche konzentriert sich auf den Raum Kemnitz/Brünzow (Mecklenburg-Vorpommern), südwestlich von Lubmin. Für „Ostwind 3“ laufen die Bauarbeiten des Umspannwerks in Stilow, einem Ortsteil von Brünzow, bereits.

Mittwoch, 10.07.2024, 14:22 Uhr
Volker Stephan
Energie & Management > Windkraft Offshore - Kabel für drei Ostsee-Farmen nun komplett in Betrieb
Visualisierung einer Offshore-Plattform für das Projekt Ostwind 3. Quelle: JVHSI
Windkraft Offshore
Kabel für drei Ostsee-Farmen nun komplett in Betrieb
Das Scharnier für zwei Meereswindparks in der Ostsee ist fertiggestellt. 50 Hertz liegt mit der Netzanbindung „Ostwind 2“ im Finanzierungsplan und sogar drei Monate vor der Zeit.
Der Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz klopft sich selbst auf die Schulter. Die Kabelsysteme für den Netzanknüpfungspunkt „Ostwind 2“ in der deutschen Ostsee sind nun komplett. Drei Monate liege das Unternehmen damit vor dem Zeitplan, heißt es in einer Mitteilung. Auch den Kostenrahmen konnten die Berliner offenbar halten. 50 Hertz habe „in Time und Budget“ geliefert, sagt Finanzchef Marco Nix.

Bei „Ostwind 2“ vor der Insel Rügen handelt es sich um das Verbindungsstück, das die beiden Windparks „Arcadis Ost 1“ und „Baltic Eagle“ an das Netz von 50 Hertz anschließt. „Arcadis Ost 1“ ist das erste internationale Offshore-Projekt des belgischen Unternehmens Parkwind. Es kommt mit 27 Turbinen auf eine Kapazität von 257 MW und ist Ende 2023 ans Netz gegangen. Parkwind setzt dabei vollständig auf schwimmende Plattformen für die Windenergieanlagen.

Die Windfarm „Baltic Eagle“ ist derweil teilweise noch in Bau und soll 2025 über 50 Turbinen mit einer Leistung von 476 MW verfügen. Einige Anlagen haben zuletzt bereits über die beiden vorhandenen Kabelstränge Strom eingespeist. Das dritte System war zuletzt im vierwöchigen Probebetrieb und hat nun die Freigabe erhalten.

Trasse hat noch Platz für weiteren Stränge

Für beide Windparks hatte 50 Hertz in den vergangenen Jahren bereits diverse Vorarbeiten geleistet, zum Beispiel mit dem Aufbau von Offshore-Umspannwerken. Die drei Seekabel-Systeme von „Ostwind 2“ mit 220 kV Wechselspannung sind für eine maximale Übertragungsleistung von 750 MW ausgelegt. Die Leitungen führen entlang der Trasse von „Ostwind 1“, über die der Strom aus den 2019 in Betrieb gegangenen Windparks „Wikinger“ und „Arkona“ fließt.

„Ostwind 2“ kommt auf eine Kabellänge von 95 Kilometern auf dem Grund des Greifswalder Boddens. Die Landtrasse ist weitaus kürzer und verbindet die Küste mit dem wenige Kilometer entfernten Umspannwerk Lubmin. Die weiteren Anschlussarbeiten hat 50 Hertz bereits im Blick, wenngleich die Arbeiten dort sich zum Teil noch in der Planungsphase befinden. Über die nun gemeinsame Trasse von „Ostwind“ 1 und 2 sollen auch die Verbindungen für Nummer 3 und 4 laufen, das sind der kommende Windpark „Windanker“ von Iberdrola und eine von Total Energies vorgesehene Meeresfarm.

Hinzu kommt das Projekt Bornholm Energy Island, das denselben Leitungsweg in Richtung Deutschland nutzen will. Auf der dänischen Ostsee-Insel Bornholm entsteht ein dänisch-deutsches Kooperationsprojekt mit geplanten 3.000 MW Gesamtkapazität, zwei Drittel davon sind für Deutschland vorgesehen.

50 Hertz benötigt für „Ostwind 4“ und Bornholm noch geeignete Standorte für Konverteranlagen, die Gleich- in Wechselstrom umwandeln. Die Suche konzentriert sich auf den Raum Kemnitz/Brünzow (Mecklenburg-Vorpommern), südwestlich von Lubmin. Für „Ostwind 3“ laufen die Bauarbeiten des Umspannwerks in Stilow, einem Ortsteil von Brünzow, bereits.

Mittwoch, 10.07.2024, 14:22 Uhr
Volker Stephan

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