E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Biomasse - Erneuerbaren-Verband sieht positives Signal aus Berlin
Quelle: Fotolia / Wolfgang Jargstorff
Biomasse

Erneuerbaren-Verband sieht positives Signal aus Berlin

Bioenergieanlagen, die flexibel nach Bedarf produzieren, sollen nach Überlegungen des Bundeswirtschaftsministers stärker gefördert werden. Die Branche begrüßt die Ankündigung.
Bioenergie für die Energiewende: Nach dem Willen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kann Biogas im zukünftigen Energiesystem eine wichtige Rolle spielen. Der Grünen-Politiker hat dazu jetzt ein „umfassendes Biomassepaket“ angekündigt. Die staatliche Förderung soll neu ausgerichtet werden.

Hintergrund: Für viele Biomasseanlagen läuft – nach 20 Jahren – die Förderung aus. Bei Ausschreibungen für eine anschließende Förderung zum Weiterbetrieb übersteigt die Nachfrage das Angebot deutlich. „Viele Anlagenbetreiber und deren Wärmekunden bangen um ihre Zukunft. Wir sehen diese Sorgen“, sagte ein Sprecher des Ministeriums der Deutschen Presseagentur.

Biomasse sieht man im BMWK als Ressource, die es „intelligent“ einzusetzen gelte, etwa, um Schwankungen in der Stromerzeugung durch Windkraft und Photovoltaik auszugleichen. Habeck will künftig Bioenergieanlagen bevorzugt fördern, die an ein Wärme- oder Gebäudenetz angeschlossen sind und flexibel nach Bedarf produzieren.

Geld soll es auch nur noch für Tageszeiten geben, zu denen Strom gebraucht wird. Anlagenbetreiber, die aus dem alten Fördersystem in das neue wechseln wollen, sollen das auch während einer noch laufenden Förderperiode tun können. Das Biomassepaket soll Teil der geplanten Reform des Energiewirtschaftsgesetzes werden, heißt es.

Bis 2030 weitere 6.000 MW

„Damit deutet das BMWK die Zeichen der Zeit, die auf Flexibilität stehen, richtig“, kommentiert die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), Simone Peter, Habecks Ankündigung. Biomasse, so Peter, sei eine „unverzichtbare Flexibilitätsoption, um Schwankungen bei Wind- und Solarenergie auszugleichen und zusammen mit den anderen erneuerbaren Flexibilitätsoptionen, Speichern und Sektorenkopplung die benötigte gesicherte Leistung in Deutschland herzustellen“.

Der BEE rechnet, dass bis zum Jahr 2030 weitere 6.000  MW Leistung durch flexibilisierte Biogasanlagen mit zusätzlichen Gas- und Wärmespeichern erschließbar sind. „Die vom BMWK angekündigte stärkere Förderung für flexibel produzierende Bioenergieanlagen wäre somit ein wirksames Instrument, um den Ausbau des flexiblen Bioenergie-Backups auszureizen. Die Ankündigung begrüßen wir daher ausdrücklich. Nun wird es auf die Ausgestaltung der Details ankommen“, sagt Peter.

Als „lange überfällig und dringend erforderlich“ bezeichnet der Bundesverband Bioenergie die Überlegungen im Ministerium. Von der Ampel-Koalition sei dieser Energieträger „in den vergangenen Jahren leider zu oft vernachlässigt“ worden. „Wir begrüßen es daher sehr, dass der Bundeswirtschaftsminister die Bioenergie nun endlich stärker in den Blick nehmen möchte“, sagt Sandra Rostek, Leiterin der Berliner Verbandsgeschäftsstelle.

Auch sie hält es für zielführend, die geplante Reform auf eine stärkere Flexibilisierung des Anlagenbetriebs bei Biogasanlagen auszurichten. Und sie erinnert in dem Zusammenhang an den Vorschlag, den sogenannten Flexibilitätszuschlag auf 120 Euro pro kW zu erhöhen, „um Biogasanlagen in die Lage zu versetzen, durch zusätzliche Gasspeicher und Blockheizkraftwerke ihre Produktion zu speichern“.

Etwaige Anpassungen in der Förderung müssten aber auch berücksichtigen, dass Bioenergieanlagen nicht nur Nahwärme- und Gebäudenetze versorgen, sondern auch zum Beispiel größere Industriekunden, Schwimmbäder oder andere kommunale Einrichtungen, betont Rostek.

Im ersten Halbjahr 2024 stammten nach Angaben des BEE 9,6 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms aus Biomasse.

 

Montag, 19.08.2024, 16:22 Uhr
Manfred Fischer
Energie & Management > Biomasse - Erneuerbaren-Verband sieht positives Signal aus Berlin
Quelle: Fotolia / Wolfgang Jargstorff
Biomasse
Erneuerbaren-Verband sieht positives Signal aus Berlin
Bioenergieanlagen, die flexibel nach Bedarf produzieren, sollen nach Überlegungen des Bundeswirtschaftsministers stärker gefördert werden. Die Branche begrüßt die Ankündigung.
Bioenergie für die Energiewende: Nach dem Willen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kann Biogas im zukünftigen Energiesystem eine wichtige Rolle spielen. Der Grünen-Politiker hat dazu jetzt ein „umfassendes Biomassepaket“ angekündigt. Die staatliche Förderung soll neu ausgerichtet werden.

Hintergrund: Für viele Biomasseanlagen läuft – nach 20 Jahren – die Förderung aus. Bei Ausschreibungen für eine anschließende Förderung zum Weiterbetrieb übersteigt die Nachfrage das Angebot deutlich. „Viele Anlagenbetreiber und deren Wärmekunden bangen um ihre Zukunft. Wir sehen diese Sorgen“, sagte ein Sprecher des Ministeriums der Deutschen Presseagentur.

Biomasse sieht man im BMWK als Ressource, die es „intelligent“ einzusetzen gelte, etwa, um Schwankungen in der Stromerzeugung durch Windkraft und Photovoltaik auszugleichen. Habeck will künftig Bioenergieanlagen bevorzugt fördern, die an ein Wärme- oder Gebäudenetz angeschlossen sind und flexibel nach Bedarf produzieren.

Geld soll es auch nur noch für Tageszeiten geben, zu denen Strom gebraucht wird. Anlagenbetreiber, die aus dem alten Fördersystem in das neue wechseln wollen, sollen das auch während einer noch laufenden Förderperiode tun können. Das Biomassepaket soll Teil der geplanten Reform des Energiewirtschaftsgesetzes werden, heißt es.

Bis 2030 weitere 6.000 MW

„Damit deutet das BMWK die Zeichen der Zeit, die auf Flexibilität stehen, richtig“, kommentiert die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), Simone Peter, Habecks Ankündigung. Biomasse, so Peter, sei eine „unverzichtbare Flexibilitätsoption, um Schwankungen bei Wind- und Solarenergie auszugleichen und zusammen mit den anderen erneuerbaren Flexibilitätsoptionen, Speichern und Sektorenkopplung die benötigte gesicherte Leistung in Deutschland herzustellen“.

Der BEE rechnet, dass bis zum Jahr 2030 weitere 6.000  MW Leistung durch flexibilisierte Biogasanlagen mit zusätzlichen Gas- und Wärmespeichern erschließbar sind. „Die vom BMWK angekündigte stärkere Förderung für flexibel produzierende Bioenergieanlagen wäre somit ein wirksames Instrument, um den Ausbau des flexiblen Bioenergie-Backups auszureizen. Die Ankündigung begrüßen wir daher ausdrücklich. Nun wird es auf die Ausgestaltung der Details ankommen“, sagt Peter.

Als „lange überfällig und dringend erforderlich“ bezeichnet der Bundesverband Bioenergie die Überlegungen im Ministerium. Von der Ampel-Koalition sei dieser Energieträger „in den vergangenen Jahren leider zu oft vernachlässigt“ worden. „Wir begrüßen es daher sehr, dass der Bundeswirtschaftsminister die Bioenergie nun endlich stärker in den Blick nehmen möchte“, sagt Sandra Rostek, Leiterin der Berliner Verbandsgeschäftsstelle.

Auch sie hält es für zielführend, die geplante Reform auf eine stärkere Flexibilisierung des Anlagenbetriebs bei Biogasanlagen auszurichten. Und sie erinnert in dem Zusammenhang an den Vorschlag, den sogenannten Flexibilitätszuschlag auf 120 Euro pro kW zu erhöhen, „um Biogasanlagen in die Lage zu versetzen, durch zusätzliche Gasspeicher und Blockheizkraftwerke ihre Produktion zu speichern“.

Etwaige Anpassungen in der Förderung müssten aber auch berücksichtigen, dass Bioenergieanlagen nicht nur Nahwärme- und Gebäudenetze versorgen, sondern auch zum Beispiel größere Industriekunden, Schwimmbäder oder andere kommunale Einrichtungen, betont Rostek.

Im ersten Halbjahr 2024 stammten nach Angaben des BEE 9,6 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms aus Biomasse.

 

Montag, 19.08.2024, 16:22 Uhr
Manfred Fischer

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.