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Energie & Management > Regenerative - Energiewende ohne Schwung
Quelle: Fotolia / vencav
Regenerative

Energiewende ohne Schwung

Die Umsetzung der Energiewende hat nach einer Untersuchung des Energiedienstleister Aggreko in jüngster Zeit an Dynamik verloren.
Eine Befragung von 400 führenden Managern großer Unternehmen (mehr als 200 Millionen Euro Umsatz) in Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien habe ergeben, dass die allermeisten Firmen den Umbau ihrer Energiesysteme als Reaktion auf die jüngste Entwicklung auf den Energiemärkten verlangsamt hätten. Die Hälfte habe das Ziel der Klimaneutralität aufgeschoben, 37 Prozent hätten ihre „kurzfristigen Ziele angepasst“, nur 4 Prozent hielten an ihrem ursprünglichen Zeitplan fest und 9 Prozent hätten ihre Transition beschleunigt.

Vor allem deutsche und französische Unternehmen haben es mit der Klimaneutralität nicht mehr so eilig, in Großbritannien und Italien haben die Unternehmen in erster Linie ihre kurzfristigen Ansprüche zurückgeschraubt.

Die meisten Firmen, 54 Prozent, nutzen bereits „dezentrale Energielösungen und wollen diese weiter ausbauen“. Ein Drittel nutze sie, hält den erreichten Stand aber für ausreichend. Elf Prozent nutzen keine dezentralen Lösungen, planen aber entsprechende Investitionen und nur 2 Prozent haben weder das Erste noch planen sie das Zweite.

Mehr als die Hälfte der befragten Manager plant in den nächsten zwölf Monaten die Investitionen in die Energiewende nur geringfügig zu erhöhen, zehn Prozent wollen die Investitionen gar nicht erhöhen und etwa ein Drittel will deutlich mehr investieren. In den meisten Firmen blieben die Investitionen hinter dem zurück, was notwendig wäre, heißt es in dem Bericht von Aggreko über die Befragung seiner potentiellen Kunden.

Die Dekarbonisierung der eigenen Produktion rangiere für die Unternehmen nur noch an dritter Stelle. Höchste Priorität habe für die meisten Managerinnen und Manager die Reduzierung der Energiekosten, gefolgt von der Erreichung der kommerziellen Unternehmensziele. 

Viele müssen Energiekosten reduzieren, wollen aber vorerst nicht in Erneuerbare investieren

Neun von zehn Befragten wollen den Einsatz sauberer, dezentraler Energie in Zukunft ausweiten, müssen dabei aber eine Reihe von Hürden überwinden. Ihre Bedeutung ist in den verschiedenen Ländern unterschiedlich. In Deutschland und Frankreich stellt die mangelnde Unterstützung durch das kommerzielle Umfeld die wichtigste Hürde dar, damit haben Manager in Italien und Großbritannien weniger Schwierigkeiten. Dort ist die schwache Infrastruktur das größte Problem. Die Wirtschaftlichkeit von Investitionen in die Energiewende ist das zweitwichtigste Hindernis, gefolgt von der diskontinuierlichen Verfügbarkeit grüner Energie und der Finanzierung.
 
 
Befragt nach den wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Energiewende im eigenen Unternehmen, gaben die meisten Manager (16 Prozent) an, dass mehr und bessere Daten eine große Hilfe wären. Engpässe sehen viele Manager auch bei der Verfügbarkeit von sauberer Energie, von Energiespeichern und Know-how.

Als großes Risiko für die Energiewende betrachtet die Hälfte der Befragten die langen und komplexen Lieferketten für Rohstoffe und Technologien, die für die Welt der sauberen und dezentralen Energieerzeugung gebraucht werden. Viele Führungskräfte räumten die Notwendigkeit ein, in die Energiewende ihres Unternehmens zu investieren. Möglich sei das aber nur, wenn es auch wirtschaftlich darstellbar sei. 

Freitag, 25.10.2024, 08:54 Uhr
Tom Weingärtner
Energie & Management > Regenerative - Energiewende ohne Schwung
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Regenerative
Energiewende ohne Schwung
Die Umsetzung der Energiewende hat nach einer Untersuchung des Energiedienstleister Aggreko in jüngster Zeit an Dynamik verloren.
Eine Befragung von 400 führenden Managern großer Unternehmen (mehr als 200 Millionen Euro Umsatz) in Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien habe ergeben, dass die allermeisten Firmen den Umbau ihrer Energiesysteme als Reaktion auf die jüngste Entwicklung auf den Energiemärkten verlangsamt hätten. Die Hälfte habe das Ziel der Klimaneutralität aufgeschoben, 37 Prozent hätten ihre „kurzfristigen Ziele angepasst“, nur 4 Prozent hielten an ihrem ursprünglichen Zeitplan fest und 9 Prozent hätten ihre Transition beschleunigt.

Vor allem deutsche und französische Unternehmen haben es mit der Klimaneutralität nicht mehr so eilig, in Großbritannien und Italien haben die Unternehmen in erster Linie ihre kurzfristigen Ansprüche zurückgeschraubt.

Die meisten Firmen, 54 Prozent, nutzen bereits „dezentrale Energielösungen und wollen diese weiter ausbauen“. Ein Drittel nutze sie, hält den erreichten Stand aber für ausreichend. Elf Prozent nutzen keine dezentralen Lösungen, planen aber entsprechende Investitionen und nur 2 Prozent haben weder das Erste noch planen sie das Zweite.

Mehr als die Hälfte der befragten Manager plant in den nächsten zwölf Monaten die Investitionen in die Energiewende nur geringfügig zu erhöhen, zehn Prozent wollen die Investitionen gar nicht erhöhen und etwa ein Drittel will deutlich mehr investieren. In den meisten Firmen blieben die Investitionen hinter dem zurück, was notwendig wäre, heißt es in dem Bericht von Aggreko über die Befragung seiner potentiellen Kunden.

Die Dekarbonisierung der eigenen Produktion rangiere für die Unternehmen nur noch an dritter Stelle. Höchste Priorität habe für die meisten Managerinnen und Manager die Reduzierung der Energiekosten, gefolgt von der Erreichung der kommerziellen Unternehmensziele. 

Viele müssen Energiekosten reduzieren, wollen aber vorerst nicht in Erneuerbare investieren

Neun von zehn Befragten wollen den Einsatz sauberer, dezentraler Energie in Zukunft ausweiten, müssen dabei aber eine Reihe von Hürden überwinden. Ihre Bedeutung ist in den verschiedenen Ländern unterschiedlich. In Deutschland und Frankreich stellt die mangelnde Unterstützung durch das kommerzielle Umfeld die wichtigste Hürde dar, damit haben Manager in Italien und Großbritannien weniger Schwierigkeiten. Dort ist die schwache Infrastruktur das größte Problem. Die Wirtschaftlichkeit von Investitionen in die Energiewende ist das zweitwichtigste Hindernis, gefolgt von der diskontinuierlichen Verfügbarkeit grüner Energie und der Finanzierung.
 
 
Befragt nach den wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Energiewende im eigenen Unternehmen, gaben die meisten Manager (16 Prozent) an, dass mehr und bessere Daten eine große Hilfe wären. Engpässe sehen viele Manager auch bei der Verfügbarkeit von sauberer Energie, von Energiespeichern und Know-how.

Als großes Risiko für die Energiewende betrachtet die Hälfte der Befragten die langen und komplexen Lieferketten für Rohstoffe und Technologien, die für die Welt der sauberen und dezentralen Energieerzeugung gebraucht werden. Viele Führungskräfte räumten die Notwendigkeit ein, in die Energiewende ihres Unternehmens zu investieren. Möglich sei das aber nur, wenn es auch wirtschaftlich darstellbar sei. 

Freitag, 25.10.2024, 08:54 Uhr
Tom Weingärtner

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