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Energie & Management > Bayern - Energetische Holznutzung gestiegen
Quelle: Fotolia / saschi79
Bayern

Energetische Holznutzung gestiegen

Viele Verbraucher wechselten während der Energiekrise zum Brennstoff Holz. Eine CO2-Abgabe auf Holzenergie wird es laut Bundeswirtschaftsministerium nicht geben.
Unsichere Zeiten, sicherer Energieträger: „Aufgrund der Sorge, dass Erdgas und Heizöl nicht für die Wärmeversorgung ausreichen würden, besannen sich viele auf den heimischen Energieträger Holz“. Dieses Resümee ziehen die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) und das Netzwerk Carmen im „Energiemarktholzbericht 2022“. Die 165 Seiten zählende Publikation, die jetzt erschienen ist, beleuchtet Aufkommen und Verbrauch von Energieholz im Freistaat. Demnach heizten im Berichtsjahr knapp 37 Prozent der Haushalte mit diesem Energieträger.

Gegenüber dem Jahr 2020 sei der Energieholzverbrauch um 3 Prozent, der gesamte Holzverbrauch für energetische und stoffliche Verwendung stieg um 0,6 Prozent gestiegen, heißt es. 54 Prozent des Holzverbrauchs seien auf die energetische Verwendung entfallen. Bei einem Großteil habe es sich um Holzreste gehandelt, von dem in den Wäldern eingeschlagenen Frischholz seien 37 Prozent direkt zu Energieholz – Scheitholz und Holzhackschnitzel – aufbereitet worden.

Deutliche Veränderungen gab es bei der Nachfrage nach den unterschiedlichen Sortimenten: Die Hackschnitzelverbrauch nahm laut Bericht um 4 Prozent zu, der Pelletsverbrauch stieg um 82 Prozent. Der Verbrauch von Holzbriketts fiel um 70 Prozent höher aus. Der Verbrauch von Altholz blieb nahezu unverändert. Scheitholz war 2022 etwas weniger gefragt (minus 8 Prozent), blieb mit einem Anteil von 71 Prozent aber das wichtigste Energieholzsortiment in Privathaushalten.

Die Zahl der Feuerungsanlage mit einer thermischen Leistung größer als 50 ergab für 714 mittlere und große Holzfeuerungen einen Holzverbrauch von 1,73 Millionen Tonnen (absolut trocken, atro). Hochgerechnet auf den gesamten Bestand an Holzfeuerungen mit einer Leistung von mehr als 50 kW betrug der Bedarf an holziger Biomasse im Jahr 2022 schätzungsweise 3,65 Millionen Tonnen. In den vergangenen Jahren sei die Nachfrage nach Energieholz nur leicht gestiegen, im Gegensatz zu den signifikanten Zuwächsen in den 2000er Jahren, heißt es weiter in dem Bericht, der seit 2010 im zweijährigen Turnus erscheint.

Keine CO2-Abgabe auf Holz

Einem Bericht der Welt am Sonntag, wonach eine CO2-Abgabe auf Holzenergie geplant ist, hat das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) unterdessen widersprochen. „Es ist keine CO2-Abgabe auf Holz geplant. Diese wird es nicht geben“, sagte eine Sprecherin des Hauses der Deutschen Presseagentur. Das Springer-Blatt hatte sich nach eigenen Angaben auf den jüngsten, noch unveröffentlichten Entwurf der Biomassestrategie (Nabis) vom Februar dieses Jahres gestützt.

Der Fachverband Holzenergie zeigt sich froh über das Dementi des BMWK. „Die klare Aussage des BMWK, dass kein CO2-Preis auf Holz geplant sei, beendet endlich eine Geisterdebatte“, so Verbandsgeschäftsführer Gerolf Bücheler. Holz werde auch zukünftig „ohne CO2-Preis seinen Beitrag zur Energie- und Wärmewende leisten können“.

Vor dem Hintergrund der Klarstellung forderte Bücheler das Umweltbundesamt auf, im „CO2-Rechner“ auf dessen Website den Emissionsfaktor für Holz zu streichen. „Es kann nicht sein, dass die Behörde einfach weiterhin den Willen des Gesetzgebers ignoriert, der Holz ganz klar als erneuerbar anerkennt.“

Der neue Bericht Energieholzmarkt in Bayern steht als Download bereit.

Montag, 12.08.2024, 14:34 Uhr
Manfred Fischer
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Bayern
Energetische Holznutzung gestiegen
Viele Verbraucher wechselten während der Energiekrise zum Brennstoff Holz. Eine CO2-Abgabe auf Holzenergie wird es laut Bundeswirtschaftsministerium nicht geben.
Unsichere Zeiten, sicherer Energieträger: „Aufgrund der Sorge, dass Erdgas und Heizöl nicht für die Wärmeversorgung ausreichen würden, besannen sich viele auf den heimischen Energieträger Holz“. Dieses Resümee ziehen die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) und das Netzwerk Carmen im „Energiemarktholzbericht 2022“. Die 165 Seiten zählende Publikation, die jetzt erschienen ist, beleuchtet Aufkommen und Verbrauch von Energieholz im Freistaat. Demnach heizten im Berichtsjahr knapp 37 Prozent der Haushalte mit diesem Energieträger.

Gegenüber dem Jahr 2020 sei der Energieholzverbrauch um 3 Prozent, der gesamte Holzverbrauch für energetische und stoffliche Verwendung stieg um 0,6 Prozent gestiegen, heißt es. 54 Prozent des Holzverbrauchs seien auf die energetische Verwendung entfallen. Bei einem Großteil habe es sich um Holzreste gehandelt, von dem in den Wäldern eingeschlagenen Frischholz seien 37 Prozent direkt zu Energieholz – Scheitholz und Holzhackschnitzel – aufbereitet worden.

Deutliche Veränderungen gab es bei der Nachfrage nach den unterschiedlichen Sortimenten: Die Hackschnitzelverbrauch nahm laut Bericht um 4 Prozent zu, der Pelletsverbrauch stieg um 82 Prozent. Der Verbrauch von Holzbriketts fiel um 70 Prozent höher aus. Der Verbrauch von Altholz blieb nahezu unverändert. Scheitholz war 2022 etwas weniger gefragt (minus 8 Prozent), blieb mit einem Anteil von 71 Prozent aber das wichtigste Energieholzsortiment in Privathaushalten.

Die Zahl der Feuerungsanlage mit einer thermischen Leistung größer als 50 ergab für 714 mittlere und große Holzfeuerungen einen Holzverbrauch von 1,73 Millionen Tonnen (absolut trocken, atro). Hochgerechnet auf den gesamten Bestand an Holzfeuerungen mit einer Leistung von mehr als 50 kW betrug der Bedarf an holziger Biomasse im Jahr 2022 schätzungsweise 3,65 Millionen Tonnen. In den vergangenen Jahren sei die Nachfrage nach Energieholz nur leicht gestiegen, im Gegensatz zu den signifikanten Zuwächsen in den 2000er Jahren, heißt es weiter in dem Bericht, der seit 2010 im zweijährigen Turnus erscheint.

Keine CO2-Abgabe auf Holz

Einem Bericht der Welt am Sonntag, wonach eine CO2-Abgabe auf Holzenergie geplant ist, hat das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) unterdessen widersprochen. „Es ist keine CO2-Abgabe auf Holz geplant. Diese wird es nicht geben“, sagte eine Sprecherin des Hauses der Deutschen Presseagentur. Das Springer-Blatt hatte sich nach eigenen Angaben auf den jüngsten, noch unveröffentlichten Entwurf der Biomassestrategie (Nabis) vom Februar dieses Jahres gestützt.

Der Fachverband Holzenergie zeigt sich froh über das Dementi des BMWK. „Die klare Aussage des BMWK, dass kein CO2-Preis auf Holz geplant sei, beendet endlich eine Geisterdebatte“, so Verbandsgeschäftsführer Gerolf Bücheler. Holz werde auch zukünftig „ohne CO2-Preis seinen Beitrag zur Energie- und Wärmewende leisten können“.

Vor dem Hintergrund der Klarstellung forderte Bücheler das Umweltbundesamt auf, im „CO2-Rechner“ auf dessen Website den Emissionsfaktor für Holz zu streichen. „Es kann nicht sein, dass die Behörde einfach weiterhin den Willen des Gesetzgebers ignoriert, der Holz ganz klar als erneuerbar anerkennt.“

Der neue Bericht Energieholzmarkt in Bayern steht als Download bereit.

Montag, 12.08.2024, 14:34 Uhr
Manfred Fischer

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