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Energie & Management > Beteiligung - Black Rock übernimmt Mehrheit bei Mainova-Tochter
Quelle: Mainova Webhouse
Beteiligung

Black Rock übernimmt Mehrheit bei Mainova-Tochter

Black Rock und der kommunale Energiekonzern haben sich nach einem strukturierten Bieterverfahren auf eine Beteiligung mit 50,1 Prozent an der Mainova Webhouse geeinigt.
Laut einer Mitteilung von Mainova hat das Unternehmen den Anteilsverkauf an die international tätige amerikanische Investmentgesellschaft am 10. Juni 2024 besiegelt. Von der neuen Partnerschaft verspricht sich Mainova neues Wachstumspotenzial für die 2021 als hundertprozentige Tochter der Mainova AG gegründete Webhouse GmbH & Co.KG.

„Wir freuen uns, dass wir mit Black Rock einen Partner gewinnen konnten, der es uns erlaubt den Rechenzentrumsstandort in der Metropolregion Rhein-Main langfristig und vor allem nachhaltig weiterzuentwickeln“, sagt Michael Maxelon. Der Vorstandsvorsitzende der Mainova AG betont gleichzeitig die Bedeutung für die Digitalisierung und die Wertschöpfung in der Region.

Dirk Schmitz, Country Head von Black Rock in Deutschland, Österreich und Osteuropa erklärt, das Engagement von Black Rock unterstreiche die Attraktivität der Region für Investoren und sei innerhalb der vergangenen vier Monate bereits die zweite Investition im Raum Frankfurt. Über Details der Transaktion haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.

Zwei Hochtemperaturwärmepumpen verbaut

Die Mainova Webhouse ist auf die Entwicklung, den Bau und den Betrieb von Rechenzentren spezialisiert. Ein Schwerpunkt ist dabei die Wärmerückgewinnung und der energieeffiziente Betrieb der Infrastruktur. So soll beispielsweise die Abwärme des noch im Bau befindlichen Rechenzentrums im Stadtteil Seckbach zur Wärmeversorgung der Konzerthalle „Batschkapp“ beitragen. Im Sommer des vergangenen Jahres stellten die Verantwortlichen das Konzept vor, das zwei Hochtemperaturwärmepumpen im Rechenzentrum einschließt, welche die Abwärme auf die notwendige Vorlauftemperatur von rund 75 Grad bringen sollen. Durch die Wärmeentnahme sinke gleichzeitig der Energieverbrauch für die Kühlung des Rechenzentrums, erläuterte damals Anne Irmscher, Leiterin der für die Errichtung und den Betrieb von Energiezentralen verantwortlichen Contracting-Abteilung bei Mainova.

Für das rund 1.500 Besucher fassende Veranstaltungsgebäude bedeutet die Wärmezufuhr dagegen eine Reduzierung des Gasbedarfs. Bislang werden die Batschkapp und das Bürogebäude des Frankfurter Kulturzentrums jeweils durch einen eigenen Gaskessel mit 240 kW beziehungsweise 120 kW für die Heizung und Warmwasseraufbereitung versorgt. Der durchschnittliche jährliche Wärmebedarf beider Abnahmestellen beträgt rund 300.000 kWh.

Auf Anfrage von E&M erklärte eine Sprecherin der Mainova, der Bau des ersten Gebäudes des Rechenzentrums in Seckbach sei „weit fortgeschritten und die erste Phase wird im September an den Kunden übergeben“. Die Genehmigung des Bauantrags für Gebäude 2 sei im Februar genehmigt worden und der Rohbau habe begonnen. Der gesamte Campus werde planmäßig im Jahr 2025 fertiggestellt. „Die Gebäude sind im Terminplan und Kostenrahmen“, so die Sprecherin.

Weiteres Rechenzentrum in Langen in Planung

Im südhessischen Langen ist ein weiteres Rechenzentrum bereits geplant. Hier arbeitet Mainova Webhouse mit den Stadtwerken Langen zusammen. Ein Grundstück mit einer Fläche von rund 10.000 Quadratmetern wurde vom kommunalen Versorger im vergangenen Jahr dafür erworben. Die Abwärme des Rechenzentrums soll vor Ort in das Fernwärmenetz der Stadtwerke eingespeist werden und mehrere Wohnquartiere in Langen versorgen. Der Baubeginn des Rechenzentrums ist für 2025, die Inbetriebnahme für 2027 geplant.

Nach Angaben der Mainova beträgt die IT-Leistung des Rechenzentrums in Seckbach 30 MW. In Langen werden es rund 20 MW sein.

Nach einer Studie des Digitalverbands Bitkom, sind die Rechenzentrumskapazitäten gemessen in IT-Anschlussleistung in Deutschland zwischen 2010 und 2022 um mehr als 90 Prozent gewachsen und es befanden sich 2022 rund 45 Prozent der Rechenzentrumskapazitäten in Rechenzentren mit mehr als 5 MW IT-Leistung.

Die Rhein-Main-Region zählt zu den wichtigsten Rechenzentrumsstandorten in Deutschland, nicht zuletzt wegen der Bedeutung der Stadt Frankfurt als Bankenplatz. Bitkom zufolge befindet sich rund ein Drittel der deutschen Rechenzentrumskapazitäten in Hessen.
 

Dienstag, 11.06.2024, 14:19 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > Beteiligung - Black Rock übernimmt Mehrheit bei Mainova-Tochter
Quelle: Mainova Webhouse
Beteiligung
Black Rock übernimmt Mehrheit bei Mainova-Tochter
Black Rock und der kommunale Energiekonzern haben sich nach einem strukturierten Bieterverfahren auf eine Beteiligung mit 50,1 Prozent an der Mainova Webhouse geeinigt.
Laut einer Mitteilung von Mainova hat das Unternehmen den Anteilsverkauf an die international tätige amerikanische Investmentgesellschaft am 10. Juni 2024 besiegelt. Von der neuen Partnerschaft verspricht sich Mainova neues Wachstumspotenzial für die 2021 als hundertprozentige Tochter der Mainova AG gegründete Webhouse GmbH & Co.KG.

„Wir freuen uns, dass wir mit Black Rock einen Partner gewinnen konnten, der es uns erlaubt den Rechenzentrumsstandort in der Metropolregion Rhein-Main langfristig und vor allem nachhaltig weiterzuentwickeln“, sagt Michael Maxelon. Der Vorstandsvorsitzende der Mainova AG betont gleichzeitig die Bedeutung für die Digitalisierung und die Wertschöpfung in der Region.

Dirk Schmitz, Country Head von Black Rock in Deutschland, Österreich und Osteuropa erklärt, das Engagement von Black Rock unterstreiche die Attraktivität der Region für Investoren und sei innerhalb der vergangenen vier Monate bereits die zweite Investition im Raum Frankfurt. Über Details der Transaktion haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.

Zwei Hochtemperaturwärmepumpen verbaut

Die Mainova Webhouse ist auf die Entwicklung, den Bau und den Betrieb von Rechenzentren spezialisiert. Ein Schwerpunkt ist dabei die Wärmerückgewinnung und der energieeffiziente Betrieb der Infrastruktur. So soll beispielsweise die Abwärme des noch im Bau befindlichen Rechenzentrums im Stadtteil Seckbach zur Wärmeversorgung der Konzerthalle „Batschkapp“ beitragen. Im Sommer des vergangenen Jahres stellten die Verantwortlichen das Konzept vor, das zwei Hochtemperaturwärmepumpen im Rechenzentrum einschließt, welche die Abwärme auf die notwendige Vorlauftemperatur von rund 75 Grad bringen sollen. Durch die Wärmeentnahme sinke gleichzeitig der Energieverbrauch für die Kühlung des Rechenzentrums, erläuterte damals Anne Irmscher, Leiterin der für die Errichtung und den Betrieb von Energiezentralen verantwortlichen Contracting-Abteilung bei Mainova.

Für das rund 1.500 Besucher fassende Veranstaltungsgebäude bedeutet die Wärmezufuhr dagegen eine Reduzierung des Gasbedarfs. Bislang werden die Batschkapp und das Bürogebäude des Frankfurter Kulturzentrums jeweils durch einen eigenen Gaskessel mit 240 kW beziehungsweise 120 kW für die Heizung und Warmwasseraufbereitung versorgt. Der durchschnittliche jährliche Wärmebedarf beider Abnahmestellen beträgt rund 300.000 kWh.

Auf Anfrage von E&M erklärte eine Sprecherin der Mainova, der Bau des ersten Gebäudes des Rechenzentrums in Seckbach sei „weit fortgeschritten und die erste Phase wird im September an den Kunden übergeben“. Die Genehmigung des Bauantrags für Gebäude 2 sei im Februar genehmigt worden und der Rohbau habe begonnen. Der gesamte Campus werde planmäßig im Jahr 2025 fertiggestellt. „Die Gebäude sind im Terminplan und Kostenrahmen“, so die Sprecherin.

Weiteres Rechenzentrum in Langen in Planung

Im südhessischen Langen ist ein weiteres Rechenzentrum bereits geplant. Hier arbeitet Mainova Webhouse mit den Stadtwerken Langen zusammen. Ein Grundstück mit einer Fläche von rund 10.000 Quadratmetern wurde vom kommunalen Versorger im vergangenen Jahr dafür erworben. Die Abwärme des Rechenzentrums soll vor Ort in das Fernwärmenetz der Stadtwerke eingespeist werden und mehrere Wohnquartiere in Langen versorgen. Der Baubeginn des Rechenzentrums ist für 2025, die Inbetriebnahme für 2027 geplant.

Nach Angaben der Mainova beträgt die IT-Leistung des Rechenzentrums in Seckbach 30 MW. In Langen werden es rund 20 MW sein.

Nach einer Studie des Digitalverbands Bitkom, sind die Rechenzentrumskapazitäten gemessen in IT-Anschlussleistung in Deutschland zwischen 2010 und 2022 um mehr als 90 Prozent gewachsen und es befanden sich 2022 rund 45 Prozent der Rechenzentrumskapazitäten in Rechenzentren mit mehr als 5 MW IT-Leistung.

Die Rhein-Main-Region zählt zu den wichtigsten Rechenzentrumsstandorten in Deutschland, nicht zuletzt wegen der Bedeutung der Stadt Frankfurt als Bankenplatz. Bitkom zufolge befindet sich rund ein Drittel der deutschen Rechenzentrumskapazitäten in Hessen.
 

Dienstag, 11.06.2024, 14:19 Uhr
Fritz Wilhelm

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