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Peter Carlsson, CEO des schwedischen Batterieherstellers Northvolt, hat seinen Rücktritt bekannt gegeben. Zuvor hatte das Unternehmen Gläubigerschutz in den USA angemeldet.
Peter Carlsson, Mitbegründer und CEO von Northvolt, gibt sein Amt ab, gab das Unternehmen am 22. November bekannt. Einen Tag zuvor hatte das in Stockholm ansässige Unternehmen beim US-Konkursgericht im texanischen Houston Gläubigerschutz nach Kapitel 11 beantragt.
Carlsson teilte dazu mit, dass dieser Schritt dem Unternehmen die Möglichkeit gibt, sich neu zu organisieren und Kunden- sowie Lieferantenverpflichtungen einzuhalten. Die interimistische Führung übernehmen CFO Pia Aaltonen-Forsell und Matthias Arleth, Präsident des Bereichs Cells, der nun als Chief Operations Officer fungiert. Unterstützt werden sie von Scott Millar als Chief Restructuring Officer. Carlsson wird eine Rolle als leitender Berater übernehmen und Mitglied des Vorstands bleiben, teilte das Unternehmen weiter mit und fügte hinzu, dass die Suche nach einem neuen CEO begonnen habe.
Das Unternehmen teilte zuvor mit, dass es während der Umstrukturierung weiterarbeiten, Kunden beliefern und wichtige Lieferanten bezahlen werde. Ein bestehender Kunde werde eine neue Finanzierung in Höhe von 100 Millionen US-Dollar (umgerechnet etwa 95 Millionen Euro) bereitstellen, um den Geschäftsbetrieb von Northvolt während des Konkurses zu unterstützen, heißt es in der Mitteilung.
Tochtergesellschaften Northvolt Germany nicht betroffen
Northvolt hat in den vergangenen Monaten Personal abgebaut, um Geld zu sparen. Im September gab das Unternehmen bekannt, dass es 1.600 Stellen in Schweden streichen wird, was etwa 20 Prozent seiner weltweiten Belegschaft entspricht, um seine Aktivitäten in dem Land zu reduzieren.
Northvolt kündigte auch an, seine Ressourcen für die Zellproduktion in seinem nordschwedischen Werk zu konzentrieren, während es den Verpflichtungen gegenüber seinen derzeitigen Automobilkunden Vorrang einräumt. Das Unternehmen hat seine Tochtergesellschaft Northvolt Ett Expansion im vergangenen Monat ebenfalls unter Insolvenzverwaltung gestellt.
Trotz der Probleme geht der Bau der Northvolt-Gigafactory bei Heide (Kreis Dithmarschen) weiter. Die deutsche Tochtergesellschaft von Northvolt werde unabhängig von der Muttergesellschaft finanziert, teilte Northvolt dazu mit: „Sie ist nicht Teil des Chapter 11-Verfahrens. Das Bauvorhaben bei Heide ist und bleibt ein strategischer Grundpfeiler von Northvolt“, teilte das Unternehmen dem NDR mit. Und Deutschland-Chef Christofer Haux sagte dem NDR weiter: „Der Standort genießt höchste Priorität.“
Freitag, 22.11.2024, 11:03 Uhr
Heidi Roider / MBI / DJ
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