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Volvo baut mehr Elektro-Lkw. Quelle Volvo
Elektrofahrzeuge

Bald mehr "schwere Jungs" der Fernstraßen elektrisch unterwegs

Wer auf schwere Lastwagen mit Batterieantrieb wartet, kann alsbald mit mehr Elektro-Fahrzeuge auf den Fernstraßen rechnen. Mercedes und Volvo kurbeln ihre Produktion an.
Mercedes schickt seinen „eActros LongHaul“ zum Praxistest auf Tour, Volvo produziert die Modelle „FH“, „FM“ und „FMX“ nun in Serie. In beiden Fällen handelt es sich um die künftigen „schweren Jungs“ der Fernstraße: Elektro-Lkw sollen den Schwerlastverkehr in die klimafreundlichere Zukunft führen.

Für den Stuttgarter Automobilkonzern mit dem Stern ist es eine Art Startschuss: Die Tochter Mercedes-Benz Trucks ist mit dem Versandhändler Amazon und dem Logistiker Rhenus überein gekommen, mit ihnen als Abnehmer den E-Laster „eActros LongHaul“ ab 2023 im Realbetrieb zu testen. Dafür bringt Mercedes laut einer Mitteilung Protoytpen noch in diesem Jahr auf öffentliche Straßen, Serienreife soll das Gefährt 2024 erlangen.

Volvo ist da schon einen Schritt weiter. Die Schweden haben die Serienproduktion ihrer E-Laster FH, FM und FMX bekanntgegeben. Damit verfüge Volvo über insgesamt sechs Stromer-Varianten, die sich in Regelfertigung befinden. Den Spitzenplatz in der Branche reklamiert der Hersteller dadurch für sich. Aus der Serie der schweren E-Laster mit 44 Tonnen Gesamtgewicht seien bereits 1.000 verkauft, weitere 1.600 Stromer seien inzwischen im unteren Lastverkehr abgesetzt.

Als Produktionsstätten hat Volvo sein Göteborger Tuve-Werk vorgesehen, 2023 steigen auch die Fabrikationshallen im belgischen Gent in den Hochlauf der Fahrzeuge ein. Dort steht auch das neue Montagewerk von Volvo Trucks, das die Batterien liefern wird. „Bis 2030 sollen mindestens 50 Prozent unserer weltweit verkauften Lkw elektrisch sein“, sagt Roger Alm, Präsident von Volvo Trucks.

500 Kilometer Reichweite

Im anstehenden Praxistest von Amazon und Rhenus legen die Beteiligten auch ihr besonderes Augenmerk auf das Ladesystem. Der „eActros LongHaul“ soll zwar mit einem voll geladenen Batteriesatz 500 km weit kommen. „Aber wenn wir in Deutschland zukünftig deutlich höhere Stückzahlen flächendeckend und vor allem auch auf weiteren Distanzen einsetzen wollen, werden wir jede weitere Ladealternative nutzen müssen“, so Sascha Hähnke, Geschäftsführer Rhenus Transport. Daher ist der Praxiseinsatz der Laster eingebettet in das Versuchsprojekt „Hochleistungsladen im Lkw-Fernverkehr“ (HoLa) des Verbands der Automobilindustrie (VDA), an dem auch Daimler Truck beteiligt ist.

Das Schnellladesystem namens Megawatt-Charging-System (MCS) soll an der Autobahn 2 zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen in die Erprobung gehen. Zunächst sieht der Fahrplan die Installation von CCS-Ladesäulen vor, später erfolgen MCS-kompatible Anlagen. Erklärtes Ziel ist es, die Lastwagen in weniger als einer halben Stunde von 20 auf 80 Prozent Batteriekapazität nachzuladen.

Mercedes verbaut in seinem Truck Batterien mit Lithium-Eisenphosphat-Zelltechnologie (LFP), die langlebig sein sollen. Eine schnelle Aufladung soll zu Gesamtreichweiten führen, die das Niveau konventioneller Lkw erreichen und einen Einsatz im Zweischichtbetrieb zulassen.

Donnerstag, 15.09.2022, 15:27 Uhr
Volker Stephan
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Bald mehr "schwere Jungs" der Fernstraßen elektrisch unterwegs
Wer auf schwere Lastwagen mit Batterieantrieb wartet, kann alsbald mit mehr Elektro-Fahrzeuge auf den Fernstraßen rechnen. Mercedes und Volvo kurbeln ihre Produktion an.
Mercedes schickt seinen „eActros LongHaul“ zum Praxistest auf Tour, Volvo produziert die Modelle „FH“, „FM“ und „FMX“ nun in Serie. In beiden Fällen handelt es sich um die künftigen „schweren Jungs“ der Fernstraße: Elektro-Lkw sollen den Schwerlastverkehr in die klimafreundlichere Zukunft führen.

Für den Stuttgarter Automobilkonzern mit dem Stern ist es eine Art Startschuss: Die Tochter Mercedes-Benz Trucks ist mit dem Versandhändler Amazon und dem Logistiker Rhenus überein gekommen, mit ihnen als Abnehmer den E-Laster „eActros LongHaul“ ab 2023 im Realbetrieb zu testen. Dafür bringt Mercedes laut einer Mitteilung Protoytpen noch in diesem Jahr auf öffentliche Straßen, Serienreife soll das Gefährt 2024 erlangen.

Volvo ist da schon einen Schritt weiter. Die Schweden haben die Serienproduktion ihrer E-Laster FH, FM und FMX bekanntgegeben. Damit verfüge Volvo über insgesamt sechs Stromer-Varianten, die sich in Regelfertigung befinden. Den Spitzenplatz in der Branche reklamiert der Hersteller dadurch für sich. Aus der Serie der schweren E-Laster mit 44 Tonnen Gesamtgewicht seien bereits 1.000 verkauft, weitere 1.600 Stromer seien inzwischen im unteren Lastverkehr abgesetzt.

Als Produktionsstätten hat Volvo sein Göteborger Tuve-Werk vorgesehen, 2023 steigen auch die Fabrikationshallen im belgischen Gent in den Hochlauf der Fahrzeuge ein. Dort steht auch das neue Montagewerk von Volvo Trucks, das die Batterien liefern wird. „Bis 2030 sollen mindestens 50 Prozent unserer weltweit verkauften Lkw elektrisch sein“, sagt Roger Alm, Präsident von Volvo Trucks.

500 Kilometer Reichweite

Im anstehenden Praxistest von Amazon und Rhenus legen die Beteiligten auch ihr besonderes Augenmerk auf das Ladesystem. Der „eActros LongHaul“ soll zwar mit einem voll geladenen Batteriesatz 500 km weit kommen. „Aber wenn wir in Deutschland zukünftig deutlich höhere Stückzahlen flächendeckend und vor allem auch auf weiteren Distanzen einsetzen wollen, werden wir jede weitere Ladealternative nutzen müssen“, so Sascha Hähnke, Geschäftsführer Rhenus Transport. Daher ist der Praxiseinsatz der Laster eingebettet in das Versuchsprojekt „Hochleistungsladen im Lkw-Fernverkehr“ (HoLa) des Verbands der Automobilindustrie (VDA), an dem auch Daimler Truck beteiligt ist.

Das Schnellladesystem namens Megawatt-Charging-System (MCS) soll an der Autobahn 2 zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen in die Erprobung gehen. Zunächst sieht der Fahrplan die Installation von CCS-Ladesäulen vor, später erfolgen MCS-kompatible Anlagen. Erklärtes Ziel ist es, die Lastwagen in weniger als einer halben Stunde von 20 auf 80 Prozent Batteriekapazität nachzuladen.

Mercedes verbaut in seinem Truck Batterien mit Lithium-Eisenphosphat-Zelltechnologie (LFP), die langlebig sein sollen. Eine schnelle Aufladung soll zu Gesamtreichweiten führen, die das Niveau konventioneller Lkw erreichen und einen Einsatz im Zweischichtbetrieb zulassen.

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