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Nach der Vergabe der letzten Aufträge steht fest: Balwin 1 und Balwin 2 können deutlich früher fertig werden als gedacht – aber nicht so früh wie gewünscht.
Ein Jahr beziehungsweise sogar zwei Jahre früher als ursprünglich geplant will Übertragungsnetzbetreiber Amprion seine Offshore-Netzanbindungen in Betrieb nehmen: 2030 steht jetzt als neuer Inbetriebnahme-Termin für Balwin
1 in den Planungsunterlagen. Balwin
2 soll 2031 folgen. Der Netzbetreiber nahm die Korrektur vor, nachdem unlängst die letzten großen Aufträge für die Umsetzung vergeben worden waren, wie aus einer Mitteilung des Unternehmens hervorgeht.
Das Ziel der Bundesregierung, die beim Ausbau der Offshore-Windenergiegewinnung zur Eile mahnt, wird dennoch nicht ganz erreicht. Im Jahr 2022 hatte die Ampelkoalition die Offshore-Ausbauziele von 20.000 auf 30.000
MW erhöht und die geplante Inbetriebnahme von Balwin
1 von 2031 auf 2029 vorgezogen, die von Balwin
2 von 2033 auf 2030.
„Wir haben uns frühzeitig Kapazitäten für die wesentlichen Baugewerke am Markt sichern können“, sagt Dr. Carsten Lehmköster, Geschäftsführer der Amprion Offshore GmbH. „Trotz intensiver Bemühungen ist die starke Beschleunigung von zwei beziehungsweise drei Jahren aufgrund des engen Marktes jedoch nicht zu erreichen.“ Mit dem nun angepassten Zeitplan trage Amprion weiterhin zu einer Beschleunigung der Ausbauziele bei: „Das ist ein Kraftakt, den wir gemeinsam mit unseren Partnern stemmen.“
„Dringend weitere Kapazitäten aufbauen“Amprion hatte Anfang 2023 die Aufträge für die Konverterstationen auf See und an Land vergeben. Im Februar 2024 sicherte sich der Netzbetreiber auch die Kapazitäten für mehr als 2.000
Kilometer See- und Landkabel (wir berichteten). Kürzlich erfolgte dann die letzte Vergabe der zentralen Baugewerke: Die Tiefbauarbeiten auf mehr als 200
Kilometern Strecke von der Küste bis in den Raum Osnabrück wurden in drei Baulosen vergeben. Dabei sei deutlich geworden, so Lehmköster, dass die Spielräume der Vertragspartner immer enger würden: „Wir müssen dringend weitere Kapazitäten am Markt aufbauen, um die ambitionierten Ziele zu erreichen.“
Die beiden weitgehend parallel verlaufend geplanten Offshore-Netzanbindungssysteme Balwin
1 und Balwin
2 sollen Windparks in der Nordsee mit dem Übertragungsnetz an Land verbinden. Beide Projekte können jeweils eine Leistung von 2.000
MW übertragen. Von den Nordsee-Windparks aus sollen die Kabel zunächst 155 beziehungsweise 165
Kilometer auf See verlaufen, dabei die Insel Norderney unterqueren und im Bereich Hilgenriedersiel die Küste erreichen.
Auf dem landseitigen Teil von Balwin1 und Balwin2 sollen etwa 205 beziehungsweise 215
Kilometer Erdkabel verlegt werden. Um zu ihren jeweiligen Netzverknüpfungspunkten in Wehrendorf (Balwin1) und Westerkappeln (Balwin2) zu gelangen, werden sich die Vorhaben auf dem letzten Teil der Strecke trennen.
Dienstag, 25.06.2024, 14:43 Uhr
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