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Energie & Management > Photovoltaik - Ackerbau und Grünstrom
Im Rheinischen Revier sind die ersten Pflanzen zwischen den Modulen im Agri-PV-Park ausgesät worden. Quelle: RWE
Photovoltaik

Ackerbau und Grünstrom

RWE und das bayerische Landwirtschatsministerium vermelden Fortschritte bei ihren Agri-PV-Forschungsprojekten.
Strom wird im Rheinischen Revier schon geerntet, jetzt sind auch die Pflanzen gesetzt: Auf der Agri-PV-Demonstrationsanlage der RWE haben Landwirte nun das erste Saatgut – Luzerne und eine Klee-Gras-Mischung – ausgebracht und Himbeersträucher gesetzt.

Die Anlage mit einer Leistung von 3,2 MW liegt auf einer rund 7 Hektar großen Rekultivierungsfläche am Rande des Tagebaus Garzweiler. RWE testet hier mit drei unterschiedlichen Konzepten, wie sich Solarstromerzeugung und Landwirtschaft optimal ergänzen können.
  • Variante 1: Die Solarmodule sind fest und senkrecht auf dem Ständerwerk angebracht.
  • Variante 2: Die Module sind auf einer beweglichen Achse montiert, um dem Lauf der Sonne von Ost nach West folgen zu können. Zwischen diesen Modulreihen haben Landwirte des RWE-Rekultivierungsteams in der vergangenen Woche Luzerne und eine Klee-Gras-Mischung ausgesät. Diese Pflanzen sollen den Boden für den Anbau von Getreide, Hackfrüchten und Gemüse in den nächsten Jahren vorbereiten.
  • Variante 3: Die Module sind erhöht auf einer Pergola-ähnlichen Unterkonstruktion angebracht. Darunter hat ein Landwirt aus der Region Himbeeren als Topfkulturen aufgestellt. Diese Anbauform soll unter anderem ein gesundes Pflanzenwachstum mit hohen Erträgen und besser planbare Erntezeiten ermöglichen.
RWE will nun über mindestens fünf Jahre hinweg das Zusammenspiel von Pflanzenwachstum und PV-Technik unter verschiedenen saisonalen Wetterbedingungen beobachtet. Ziel ist es, auf Basis der gewonnen Erkenntnisse geeignete Bewirtschaftungsmethoden und wirtschaftliche Betreiberkonzepte für Agri-PV-Anlagen zu entwickeln.

Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt durch das Institut für Pflanzenwissenschaften am Forschungszentrum Jülich und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme. Gefördert wird das Vorhaben vom Land Nordrhein-Westfalen über das Programm „progres.nrw“ für Klimaschutz und Energiewende.

Forschungsanlage im bayerischen Grub in Betrieb genommen

Auch in Bayern geht die Agri-PV-Forschung voran: Agrarministerin Kaniber (CSU) und Wirtschaftsminister Aiwanger (Freie Wähler) haben hier die Forschungs- und Demonstrationsanlage Grub in Betrieb genommen. Auch hier werden drei verschiedene PV-Modultypen in Betrieb getestet: eine der Sonne nachgeführte, eine hochaufgeständerte sowie eine vertikale Anlage.

Geplant sind hier Untersuchungen zu Wechselwirkungen zwischen Agri-PV-Anlagen und landwirtschaftlichen Kulturen, zur Ökonomie und Ökologie. Auch den Bewirtschaftungsaufwand und das Mikroklima wollen die Forschenden auf den Flächen der Bayerischen Staatsgüter unweit von München untersuchen.

Dabei beanspruchen die Module etwa 15 Prozent der Fläche, 85 Prozent bleiben für die Landwirtschaft. Mit einer Leistung von 0,9 MW handele es sich in dieser Konstellation mit Blick auf Forschung und Umsetzung um ein einzigartiges Projekt in Deutschland, wie es in einer Mitteilung des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums heißt.

Landwirtschaftsministerin Kaniber kommentierte: „Hier können Landwirte verschiedene Konzepte sehen und erfahren, welche Auswirkungen die Anlagen auf die landwirtschaftliche Erzeugung haben können. Das ist großartig, denn wir wollen unseren Nahrungsmittelproduzenten solides Wissen für die Zukunft bieten. Das ist nötig, damit sie sich bestmöglich aufstellen können.“

Mittwoch, 19.06.2024, 15:06 Uhr
Katia Meyer-Tien
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Im Rheinischen Revier sind die ersten Pflanzen zwischen den Modulen im Agri-PV-Park ausgesät worden. Quelle: RWE
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RWE und das bayerische Landwirtschatsministerium vermelden Fortschritte bei ihren Agri-PV-Forschungsprojekten.
Strom wird im Rheinischen Revier schon geerntet, jetzt sind auch die Pflanzen gesetzt: Auf der Agri-PV-Demonstrationsanlage der RWE haben Landwirte nun das erste Saatgut – Luzerne und eine Klee-Gras-Mischung – ausgebracht und Himbeersträucher gesetzt.

Die Anlage mit einer Leistung von 3,2 MW liegt auf einer rund 7 Hektar großen Rekultivierungsfläche am Rande des Tagebaus Garzweiler. RWE testet hier mit drei unterschiedlichen Konzepten, wie sich Solarstromerzeugung und Landwirtschaft optimal ergänzen können.
  • Variante 1: Die Solarmodule sind fest und senkrecht auf dem Ständerwerk angebracht.
  • Variante 2: Die Module sind auf einer beweglichen Achse montiert, um dem Lauf der Sonne von Ost nach West folgen zu können. Zwischen diesen Modulreihen haben Landwirte des RWE-Rekultivierungsteams in der vergangenen Woche Luzerne und eine Klee-Gras-Mischung ausgesät. Diese Pflanzen sollen den Boden für den Anbau von Getreide, Hackfrüchten und Gemüse in den nächsten Jahren vorbereiten.
  • Variante 3: Die Module sind erhöht auf einer Pergola-ähnlichen Unterkonstruktion angebracht. Darunter hat ein Landwirt aus der Region Himbeeren als Topfkulturen aufgestellt. Diese Anbauform soll unter anderem ein gesundes Pflanzenwachstum mit hohen Erträgen und besser planbare Erntezeiten ermöglichen.
RWE will nun über mindestens fünf Jahre hinweg das Zusammenspiel von Pflanzenwachstum und PV-Technik unter verschiedenen saisonalen Wetterbedingungen beobachtet. Ziel ist es, auf Basis der gewonnen Erkenntnisse geeignete Bewirtschaftungsmethoden und wirtschaftliche Betreiberkonzepte für Agri-PV-Anlagen zu entwickeln.

Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt durch das Institut für Pflanzenwissenschaften am Forschungszentrum Jülich und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme. Gefördert wird das Vorhaben vom Land Nordrhein-Westfalen über das Programm „progres.nrw“ für Klimaschutz und Energiewende.

Forschungsanlage im bayerischen Grub in Betrieb genommen

Auch in Bayern geht die Agri-PV-Forschung voran: Agrarministerin Kaniber (CSU) und Wirtschaftsminister Aiwanger (Freie Wähler) haben hier die Forschungs- und Demonstrationsanlage Grub in Betrieb genommen. Auch hier werden drei verschiedene PV-Modultypen in Betrieb getestet: eine der Sonne nachgeführte, eine hochaufgeständerte sowie eine vertikale Anlage.

Geplant sind hier Untersuchungen zu Wechselwirkungen zwischen Agri-PV-Anlagen und landwirtschaftlichen Kulturen, zur Ökonomie und Ökologie. Auch den Bewirtschaftungsaufwand und das Mikroklima wollen die Forschenden auf den Flächen der Bayerischen Staatsgüter unweit von München untersuchen.

Dabei beanspruchen die Module etwa 15 Prozent der Fläche, 85 Prozent bleiben für die Landwirtschaft. Mit einer Leistung von 0,9 MW handele es sich in dieser Konstellation mit Blick auf Forschung und Umsetzung um ein einzigartiges Projekt in Deutschland, wie es in einer Mitteilung des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums heißt.

Landwirtschaftsministerin Kaniber kommentierte: „Hier können Landwirte verschiedene Konzepte sehen und erfahren, welche Auswirkungen die Anlagen auf die landwirtschaftliche Erzeugung haben können. Das ist großartig, denn wir wollen unseren Nahrungsmittelproduzenten solides Wissen für die Zukunft bieten. Das ist nötig, damit sie sich bestmöglich aufstellen können.“

Mittwoch, 19.06.2024, 15:06 Uhr
Katia Meyer-Tien

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