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Die Stromspeicher-Inspektion 2025 der HTW Berlin vergleicht erstmals neben der Energieeffizienz von 22 Heimspeichersystemen auch die Qualität des Energiemanagements.
Die Forschungsgruppe Solarspeichersysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin vergleicht regelmäßig Batterien. In diesem Jahr betrachteten die Forscher nicht nur die Energieeffizienz, sondern in Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) auch die Qualität des Energiemanagements der Speicher. Demnach stabilisiert sich der deutsche Heimspeichermarkt auf einem sehr hohen Niveau. Über 580.000 Solarstromspeicher wurden allein im Jahr 2024 installiert.
Um eine Überlastung der Stromnetze zur Mittagszeit zu vermeiden, sollen die Speicher auch helfen, eine PV-Spitzenkappung vorzunehmen. Das heißt, sie nehmen Strom auf, wenn er zu viel ist und geben ihn später wieder ab. HTW Berlin und KIT bewerteten mit einem neu entwickelten Energiemanagement-Test die Qualität dieser PV-Spitzenkappung. Demnach steigerte das prognosebasierte Energiemanagement der sechs getesteten Hersteller den Solarstromertrag um 4 bis 10
Prozentpunkte. Getestet wurden in diesem Segment Speicher von Fenecon, Kostal, RCT Power und Sonnen.
Verschiedene PV-PrognosenDie Heimspeicher des Allgäuer Unternehmens Sonnen erhalten einmal stündlich von einem zentralen Server einen aktualisierten Ladefahrplan, der auf externen Wetterprognosen beruht. Zwei weitere Unternehmen, die anonym bleiben möchten, nutzen ebenfalls Online-Solarprognosen. Im Gegensatz dazu kommt das Energiemanagement der Hersteller Fenecon, Kostal und RCT Power ohne eine Internetverbindung aus. Diese drei Unternehmen planen die Batterieladung bis zum Sonnenuntergang ausschließlich auf Basis der im Haus erfassten Leistungsmessdaten.
Zudem verlängern prognosebasierte Ladestrategien die Batterielebensdauer, so die Wissenschaftler. An sonnigen Tagen lädt einer der getesteten Speicher vorrangig in den späten Nachmittagsstunden. Dadurch kann das Energiemanagementsystem die Standzeit der Batterie im vollgeladenen Zustand um acht Stunden reduzieren. 17 Hersteller stellten sich dem Vergleich der Energieeffizienz: Neu im Test waren acht Geräte, unter anderem von Fox ESS, Fronius, Kostal und SAX Power.
Wirkungsgrade über 98 Prozent erreichtDarunter stellte im Labor Kostal mit dem neuen Hybridwechselrichter Plenticore
G3 einen neuen Wirkungsgradrekord im Ladebetrieb von 98,2
Prozent auf. Das Batteriesystem SAX Power Home Plus knackte mit der innovativen Multi-Level-Technologie die 98-Prozent-Hürde beim mittleren Wirkungsgrad im Entladebetrieb. Testsieger mit dem höchsten System Performance Index (SPI) in den Leistungsklassen 5
kW und 10
kW waren PV-Speichersysteme der Firma RCT Power.
Allerdings fordern die HTW-Forscher von der Solar- und Stromspeicherbranche verlässlichere Datenblattangaben. Nach ihren Erkenntnissen seien die Angaben der Hersteller zum Energieinhalt der Batteriespeicher in zwei Drittel der untersuchten Fälle zu optimistisch.
In der Stromspeicher-Inspektion 2025 finden sich neben den Energiemanagement-Testergebnissen auch die Ergebnisse der Bewertung der Energieeffizienz von 21 Stromspeichersystemen. Darüber hinaus gibt die Studie Einblicke in den deutschen Heimspeichermarkt und zeigt Technologietrends auf. Die Studie wird im Rahmen des Projektes „Perform“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.
Die
Ergebnisse der Stromspeicher-Inspektion 2025 stehen im Internet bereit:
Freitag, 7.02.2025, 13:02 Uhr
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