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Energie & Management > Studien - Schwächelnde Wirtschaft, sinkender Personalbedarf
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Studien

Schwächelnde Wirtschaft, sinkender Personalbedarf

Die schwache Wirtschaftslage dämpft laut DIHK-Fachkräftereport den Personalbedarf der Unternehmen. Doch diese Entwicklung sei „trügerisch“, heißt es.
Das Minus ist deutlich. Der Anteil der Unternehmen, die angeben, offene Stellen zumindest teilweise nicht besetzen zu können, ist um sieben Prozentpunkte gesunken. 36 Prozent der Betriebe, die sich an der Umfrage für den neuen Fachkräftereport (2025/2026) der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) beteiligt haben, klagen über Probleme bei der Besetzung. Betroffen ist vor allem der Mittelstand.

„Mehr als 40 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen kämpfen mit Stellenbesetzungsschwierigkeiten“, heißt es in der Mitteilung der DIHK. Gleichzeitig gebe knapp die Hälfte aller Betriebe an, aktuell keinen Personalbedarf zu haben. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als bei der vorherigen Erhebung.

„Die vermeintliche Entspannung beim Fachkräftemangel ist trügerisch“, warnt Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der DIHK, in der Mitteilung des Wirtschaftsverbands. Ein wachsender Anteil der Unternehmen reduziere zwar seine Personalnachfrage als Folge der strukturellen Wirtschaftsschwäche. Doch die beschleunigte demografische Entwicklung in den kommenden Jahren stelle die Wirtschaft in der Breite vor enorme Herausforderungen. „Fachkräftesicherung muss deshalb weiter ganz oben auf der politischen Agenda stehen“, so Dercks.

42 Prozent der Energieversorger haben Engpässe bei Schlüsselstellen

Besonders begehrt sind Fachkräfte mit dualer Berufsausbildung. 57 Prozent der Unternehmen mit Besetzungsproblemen fänden keine entsprechend qualifizierten Bewerber. Im Unterschied zu den anderen Qualifikationsniveaus habe sich dieser Anteil im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht erhöht, heißt es.

Auch Personal mit Weiterbildungs- und Hochschulabschlüssen sei rar. Gerade in den Schlüsselbranchen wie Digitalisierung, Energie und Infrastruktur fehlen häufig die Spezialisten. 42 Prozent der Umfrageteilnehmer aus der Energieversorgung berichten über Engpässe bei der Besetzung von Schlüsselpositionen. „Das ist für die Energiewende, für Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie für den Einsatz neuer Technologien gleichermaßen eine Wachstumsbremse“, betont Dercks.
 

83 Prozent der Unternehmen erwarten laut DIHK in den kommenden Jahren negative Auswirkungen durch Arbeits- und Fachkräftemangel. 55 Prozent sehen Mehrbelastungen auf die Belegschaft zukommen. 36 Prozent befürchten Einschränkungen des Angebots von Waren und Dienstleistungen. Zudem treibt die Wirtschaft die Sorge, dass betriebsspezifisches Wissen durch altersbedingtes Ausscheiden erfahrener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verloren geht.

„Wir müssen alle Potenziale heben – von der Weiterbildung über die Zuwanderung bis hin zur Beschäftigung älterer Menschen“, so Dercks. Als wesentlichen Baustein zur Fachkräftesicherung sieht die DIHK „die stärkere Aktivierung von Frauen im Arbeitsmarkt“. Eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf bleibe eine Daueraufgabe.

Dem Fachkräftereport liegen nach Angaben der DIHK mehr als 21.000 Unternehmensantworten zugrunde. Nach Wirtschaftsbereichen stammen die Antworten aus Industrie (26 Prozent), Bauwirtschaft (7 Prozent), Handel (22 Prozent) und Dienstleistungen (46 Prozent).

Der DIHK-Fachkräftereport 2025/2026 steht online als Download bereit.

Montag, 22.12.2025, 13:09 Uhr
Manfred Fischer
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Schwächelnde Wirtschaft, sinkender Personalbedarf
Die schwache Wirtschaftslage dämpft laut DIHK-Fachkräftereport den Personalbedarf der Unternehmen. Doch diese Entwicklung sei „trügerisch“, heißt es.
Das Minus ist deutlich. Der Anteil der Unternehmen, die angeben, offene Stellen zumindest teilweise nicht besetzen zu können, ist um sieben Prozentpunkte gesunken. 36 Prozent der Betriebe, die sich an der Umfrage für den neuen Fachkräftereport (2025/2026) der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) beteiligt haben, klagen über Probleme bei der Besetzung. Betroffen ist vor allem der Mittelstand.

„Mehr als 40 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen kämpfen mit Stellenbesetzungsschwierigkeiten“, heißt es in der Mitteilung der DIHK. Gleichzeitig gebe knapp die Hälfte aller Betriebe an, aktuell keinen Personalbedarf zu haben. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als bei der vorherigen Erhebung.

„Die vermeintliche Entspannung beim Fachkräftemangel ist trügerisch“, warnt Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der DIHK, in der Mitteilung des Wirtschaftsverbands. Ein wachsender Anteil der Unternehmen reduziere zwar seine Personalnachfrage als Folge der strukturellen Wirtschaftsschwäche. Doch die beschleunigte demografische Entwicklung in den kommenden Jahren stelle die Wirtschaft in der Breite vor enorme Herausforderungen. „Fachkräftesicherung muss deshalb weiter ganz oben auf der politischen Agenda stehen“, so Dercks.

42 Prozent der Energieversorger haben Engpässe bei Schlüsselstellen

Besonders begehrt sind Fachkräfte mit dualer Berufsausbildung. 57 Prozent der Unternehmen mit Besetzungsproblemen fänden keine entsprechend qualifizierten Bewerber. Im Unterschied zu den anderen Qualifikationsniveaus habe sich dieser Anteil im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht erhöht, heißt es.

Auch Personal mit Weiterbildungs- und Hochschulabschlüssen sei rar. Gerade in den Schlüsselbranchen wie Digitalisierung, Energie und Infrastruktur fehlen häufig die Spezialisten. 42 Prozent der Umfrageteilnehmer aus der Energieversorgung berichten über Engpässe bei der Besetzung von Schlüsselpositionen. „Das ist für die Energiewende, für Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie für den Einsatz neuer Technologien gleichermaßen eine Wachstumsbremse“, betont Dercks.
 

83 Prozent der Unternehmen erwarten laut DIHK in den kommenden Jahren negative Auswirkungen durch Arbeits- und Fachkräftemangel. 55 Prozent sehen Mehrbelastungen auf die Belegschaft zukommen. 36 Prozent befürchten Einschränkungen des Angebots von Waren und Dienstleistungen. Zudem treibt die Wirtschaft die Sorge, dass betriebsspezifisches Wissen durch altersbedingtes Ausscheiden erfahrener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verloren geht.

„Wir müssen alle Potenziale heben – von der Weiterbildung über die Zuwanderung bis hin zur Beschäftigung älterer Menschen“, so Dercks. Als wesentlichen Baustein zur Fachkräftesicherung sieht die DIHK „die stärkere Aktivierung von Frauen im Arbeitsmarkt“. Eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf bleibe eine Daueraufgabe.

Dem Fachkräftereport liegen nach Angaben der DIHK mehr als 21.000 Unternehmensantworten zugrunde. Nach Wirtschaftsbereichen stammen die Antworten aus Industrie (26 Prozent), Bauwirtschaft (7 Prozent), Handel (22 Prozent) und Dienstleistungen (46 Prozent).

Der DIHK-Fachkräftereport 2025/2026 steht online als Download bereit.

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