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Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Renaissance der Diesel-Busse durch knappe Kassen
Quelle: Fotolia / scharfsinn86
Elektrofahrzeuge

Renaissance der Diesel-Busse durch knappe Kassen

Die Diesel-Busse kehren zurück. Etliche Stadtwerke und Verkehrsunternehmen reagieren nach dem Förderstopp des Bundes zurückhaltend mit dem Kauf von E-Varianten.
Die Investitionskosten für Elektro-Busse sind eine schwere Hypothek für jene Stadtwerke, die mit dem öffentlichen Nahverkehr ohnehin einen verlässlichen Verlustbringer im Angebot haben. Am Rhein sieht eine Streichliste der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) jetzt einen Verzicht auf die Stromer vor. 

Aus internen Papieren zitieren lokale Medien, dass die KVB ein Sparprogramm fahren müssen, weil die Verlustübernahme durch den Stadtwerke-Konzern auf jährlich 160 Millionen Euro gedeckelt ist.

Einen Beitrag zum Sparen soll der künftige Zukauf von Diesel-Bussen leisten. Damit würden sich die KVB vom Komplettumstieg auf klimafreundliche Busse verabschieden, was in Summe etwa 400.000 Euro weniger kostet.

Hintergrund ist die gestrichene Förderung der Bundesregierung nach den Haushaltskapriolen des vergangenen Jahres. Bislang hatte Berlin durch Zuschüsse einen Großteil der Differenz aufgefangen, die ein E-Bus in der Anschaffung mehr kostet als ein Dieselbus. Das ist seit Ende 2023 Geschichte. In Köln fahren bisher etwa 100 der 300 KVB-Busse batterieelektrisch.

Beispiel 2: Lübeck

Auch in der Hansestadt Lübeck blickt das kommunale Verkehrsunternehmen mit Sorge auf die fehlenden Gelder. Die „Stadtwerke Lübeck Mobil“ verfügen über 56 Elektro-Busse, weitere 31 sollen bis Ende 2025 zum Fuhrpark hinzukommen. Dafür fehlt nun das Geld des Bundes - ein Betrag im hohen einstelligen Millionenbereich. Auch an der Ostsee ziehen die Verantwortlichen nun den Kauf von Dieselbussen in Betracht, sollte es an Mitteln fehlen.
 
 
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) beklagt den Förderstopp der Bundesregierung und warnt davor, „dass der Aufbau der E-Bus-Flotten beendet wird“, so Präsident Ingo Wortmann. 77 Millionen Euro des Bundes fehlten nun.

Dabei sind die Vorgaben deutlich: Von 2030 an sollen nur noch emissionsfreie Stadtbusse eine Zulassung erhalten, von 2035 an gilt das auch für Regionalbusse. Bei den verschiedenen Nahverkehrs-Betreibern sei aktuell eigentlich die Anschaffung von etwa 10.000 Elektro-Bussen geplant.

VDV-Vize Werner Overkamp weist auf die umfangreichen Kosten der Verkehrsunternehmen und Kommunen hin, die auch den Ausbau der Ladeinfrastruktur sowie bauliche Maßnahmen an Betriebshöfen, Werkstätten und Netzanschlüssen betreffen. „Ohne signifikante finanzielle Unterstützung durch den Bund sind diese wichtigen Schritte für das Erreichen der Klimaneutralität nicht umsetzbar“, so Overkamp. Der VDV fordert daher die Wiederaufnahme der Förderung sowie eine Finanzierung der Umstellung auf E-Mobilität.

Donnerstag, 18.04.2024, 18:21 Uhr
Volker Stephan
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Renaissance der Diesel-Busse durch knappe Kassen
Die Diesel-Busse kehren zurück. Etliche Stadtwerke und Verkehrsunternehmen reagieren nach dem Förderstopp des Bundes zurückhaltend mit dem Kauf von E-Varianten.
Die Investitionskosten für Elektro-Busse sind eine schwere Hypothek für jene Stadtwerke, die mit dem öffentlichen Nahverkehr ohnehin einen verlässlichen Verlustbringer im Angebot haben. Am Rhein sieht eine Streichliste der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) jetzt einen Verzicht auf die Stromer vor. 

Aus internen Papieren zitieren lokale Medien, dass die KVB ein Sparprogramm fahren müssen, weil die Verlustübernahme durch den Stadtwerke-Konzern auf jährlich 160 Millionen Euro gedeckelt ist.

Einen Beitrag zum Sparen soll der künftige Zukauf von Diesel-Bussen leisten. Damit würden sich die KVB vom Komplettumstieg auf klimafreundliche Busse verabschieden, was in Summe etwa 400.000 Euro weniger kostet.

Hintergrund ist die gestrichene Förderung der Bundesregierung nach den Haushaltskapriolen des vergangenen Jahres. Bislang hatte Berlin durch Zuschüsse einen Großteil der Differenz aufgefangen, die ein E-Bus in der Anschaffung mehr kostet als ein Dieselbus. Das ist seit Ende 2023 Geschichte. In Köln fahren bisher etwa 100 der 300 KVB-Busse batterieelektrisch.

Beispiel 2: Lübeck

Auch in der Hansestadt Lübeck blickt das kommunale Verkehrsunternehmen mit Sorge auf die fehlenden Gelder. Die „Stadtwerke Lübeck Mobil“ verfügen über 56 Elektro-Busse, weitere 31 sollen bis Ende 2025 zum Fuhrpark hinzukommen. Dafür fehlt nun das Geld des Bundes - ein Betrag im hohen einstelligen Millionenbereich. Auch an der Ostsee ziehen die Verantwortlichen nun den Kauf von Dieselbussen in Betracht, sollte es an Mitteln fehlen.
 
 
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) beklagt den Förderstopp der Bundesregierung und warnt davor, „dass der Aufbau der E-Bus-Flotten beendet wird“, so Präsident Ingo Wortmann. 77 Millionen Euro des Bundes fehlten nun.

Dabei sind die Vorgaben deutlich: Von 2030 an sollen nur noch emissionsfreie Stadtbusse eine Zulassung erhalten, von 2035 an gilt das auch für Regionalbusse. Bei den verschiedenen Nahverkehrs-Betreibern sei aktuell eigentlich die Anschaffung von etwa 10.000 Elektro-Bussen geplant.

VDV-Vize Werner Overkamp weist auf die umfangreichen Kosten der Verkehrsunternehmen und Kommunen hin, die auch den Ausbau der Ladeinfrastruktur sowie bauliche Maßnahmen an Betriebshöfen, Werkstätten und Netzanschlüssen betreffen. „Ohne signifikante finanzielle Unterstützung durch den Bund sind diese wichtigen Schritte für das Erreichen der Klimaneutralität nicht umsetzbar“, so Overkamp. Der VDV fordert daher die Wiederaufnahme der Förderung sowie eine Finanzierung der Umstellung auf E-Mobilität.

Donnerstag, 18.04.2024, 18:21 Uhr
Volker Stephan

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