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Belgien, Deutschland und die Niederlande wollen verstärkt beim Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Nordwesteuropa zusammenarbeiten. In einer Absichtserklärung ist dies nun festgehalten.
Mit ihrer Unterschrift unter das Memorandum of Understanding bekräftigten der Belgische Wasserstoffrat (Belgian Hydrogen Council, BHC), die NLHydrogen (NLH) und der Deutsche Nationale Wasserstoffrat (NWR) am 13. Mai ihr Engagement für gemeinsame Initiativen, die die Wasserstoffwirtschaft voranbringen sollen. Die gemeinsame Absichtserklärung baut, wie der NWR mitteilt, auf der langjährigen Zusammenarbeit der drei Länder auf.
Die drei Partner planen, wie es weiter heißt, eine Plattform, über die sich Industrien, Regierungen, Universitäten, Forschungsinstitute und Zivilgesellschaften zu Entwicklungen im Wasserstoffsektor austauschen können. Die wichtigsten Ziele der nun unterzeichneten Absichtserklärung sind das gemeinsame Veröffentlichen von Publikationen, die breite Einführung von Wasserstofftechnologien sowie die Unterstützung der Integration von Wasserstoff in die erneuerbare Energielandschaft im Einklang mit europäischen Richtlinien wie RED II/III.
Diese Zusammenarbeit soll, wie der NWR betont, breite Marktvorteile bringen, indem gemeinsame Initiativen in der Markt- und Technologieentwicklung sowie im Bereich Policy, Regulatorik und in der Kommunikation mit Stakeholdern gefördert werden.
Jacqueline Vaessen, kommissarische Direktorin von NLHydrogen, erklärte: „Die Niederlande, Belgien und Deutschland sind historisch betrachtet die Hauptnutzer von Wasserstoff in Europa, und wir stehen vor ähnlichen Herausforderungen bei der Produktion und Nutzung von sauberem Wasserstoff in verschiedenen Sektoren. Die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden, um diese Herausforderungen anzugehen, fördert die Entwicklung des Wasserstoffmarktes in den drei Ländern.“ Eine nahtlose länderübergreifende Zusammenarbeit zwischen Belgien, den Niederlanden und Deutschland werde priorisiert, um die Wirkung von Wasserstoffinitiativen auf regionaler Ebene zu maximieren.
Tom Hautekiet, Vorsitzender des Belgischen Wasserstoffrates, erklärte: „Die Einfuhr von grünem Wasserstoff aus Ländern mit ausreichend Wind, Sonne und Platz in die europäische Industrie ist ein wichtiger Schritt, um die europäischen Klimaziele zu erreichen. Belgien und die Niederlande werden wichtige Hubs sein, um Wasserstoff zur deutschen Industrie zu transportieren.“ Ein weiterer Baustein sei die Harmonisierung von Vorschriften und die Implementierung gemeinsamer Infrastrukturen für Import, Abnahme und Transport. „Auf diese Weise können wir ein robustes Ökosystem schaffen und einen Import-Hub in Nordwesteuropa etablieren. Diese gemeinsamen Anstrengungen werden nicht nur unserer belgischen Industrie zugutekommen, sondern auch zum Wohlstand der gesamten Region beitragen.“
Die Absichtserklärung umfasst mehrere Aktivitäten, die im Rahmen der Zusammenarbeit der drei Länder umgesetzt werden sollen − darunter Informationsaustausch, gemeinsame Meetings und Workshops, Zusammenarbeit bei Veranstaltungen sowie gemeinsame Kommunikation und Veröffentlichung von Ergebnissen.
„Das Memorandum of Understanding stellt einen neuen Meilenstein in unseren gemeinsamen Bemühungen um eine nachhaltige Energiezukunft dar. Wir werden unser Fachwissen und unsere Ressourcen nutzen, um bedeutende Fortschritte bei der Einführung und Integration von Wasserstofftechnologien zu erzielen. Dies wird neue Möglichkeiten eröffnen, den technologischen Fortschritt beschleunigen und den Weg für ein wasserstoffbetriebenes Europa ebnen“, sagte Katherina Reiche, Vorsitzende des Nationalen Wasserstoffrats.
Montag, 13.05.2024, 16:27 Uhr
Davina Spohn
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