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Das Pilotprojekt „Greensand“, das die Einspeicherung von CO2 in den dänischen Meeresboden erprobte, ist nun abgeschlossen. Die Partner sehen das Projekt als Erfolg.
Dänemark hat jetzt eine erste CO2-Speicheranlage, die bereit ist, große Mengen an CO2 aufzunehmen. Die Anlage befindet sich unter dem Meeresboden der Nordsee, in einem ehemaligen Ölfeld, etwa 200 Kilometer von der dänischen Küste entfernt. Dies gibt Ineos, einer der 23 Projektpartner, in einer Mitteilung bekannt. Das Projekt Greensand habe erfolgreich gezeigt, dass CO2 sicher und effektiv im Untergrund der Nordsee gespeichert werden kann. Der Abschlussbericht des Pilotprojekts zeige, so Ineos weiter, dass das CO2 in einer Tiefe von 1.800 Metern sicher und dauerhaft bleibt. Diese Ergebnisse seien von der unabhängigen, norwegischen Organisation DNV überprüft und bestätigt worden.
Das Projekt Greensand hat „weltweit erstmals“ gezeigt, dass CO2 sicher über Landesgrenzen hinweg transportiert und in der Nordsee gelagert werden kann. Diese Leistung wurde bereits zum Start de Einspeicherung am 8. März 2023 bei einer Veranstaltung in Esbjerg gewürdigt. An dieser hatten damals auch der dänische König Frederik und die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, teilgenommen (wir berichteten).
Projektleiter Mads Gade betonte, dass Dänemark nun über eine gut funktionierende CO2-Speicheranlage verfügt, die große Mengen CO2 sicher speichern kann, die sonst in die Atmosphäre gelangt wären. Dies sei ein wichtiger Schritt für die künftige CO2-Speicherung in Dänemark. Dank der intensiven Arbeit aller Beteiligten hätten viele Unternehmen wertvolle Erfahrungen in der CO2-Speicherung gesammelt. Diese Erfahrungen seien entscheidend für die Entwicklung eines zukünftigen CO2-Speichermarktes in Europa.
Gade betonte, dass die Erfahrungen aus dem Greensand-Projekt dabei helfen werden, die erste CO2-Speicheranlage in der EU zu betreiben. Wenn Dänemark nur fünf Prozent des künftigen CO2-Speichermarktes in Europa abdeckt, könnte dies bis zu 9.000 Arbeitsplätze und ein wirtschaftliches Potenzial von 50 Milliarden Dänischen Kronen (umgerechnet 6,7 Milliarden Euro) schaffen.
Genehmigung bereits beantragt
Mit dem Abschluss der Pilotphase ist der Weg für die CO2-Speicherung in Dänemark geebnet. Ineos hat, wie es weiter heißt, bereits die Genehmigung für Dänemarks erste große CO2-Speicheranlage beantragt. Die CO2-Speicherung soll bis Ende 2025 oder Anfang 2026 beginnen, mit einer geplanten jährlichen Speicherkapazität von bis zu 400.000 Tonnen, die bis 2030 auf 8 Millionen Tonnen pro Jahr ansteigen soll.
Es wird auch untersucht, ob CO2 sicher unter dem dänischen Festland gelagert werden kann. Dafür haben Ineos und seine Partner eine Erkundungslizenz für ein Gebiet in Jütland erhalten.
Dienstag, 10.09.2024, 16:59 Uhr
Davina Spohn
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