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Das schwedische Energieunternehmen Vattenfall verzeichnet für das erste Halbjahr beim bereinigten Ergebnis ein Plus von über 20 Prozent. Einmal-Effekte vervielfachen den Gewinn.
Gewinnsprung bei Vattenfall: Schwedens staatlicher Energiekonzern bilanziert für die ersten sechs Monate des Jahres unter dem Strich 26,24
Milliarden schwedische Kronen (2,26
Milliarden Euro). Das sind 1,72
Milliarden Euro mehr als im ersten Halbjahr 2023. Ausschlaggebend für das Plus sind Einmaleffekte. Vattenfall verweist auf den Verkauf von 49
Prozent der Anteile an den deutschen Offshore-Windparks Nordlicht I und II an BASF sowie den Verkauf von drei Offshore-Projekten vor der Ostküste Englands an RWE. Zu dem Gewinnplus trägt auch ein verbessertes operatives Ergebnis bei.
Vor Zinsen und Steuern verbucht das Unternehmen ein Ergebnis (Ebit) in Höhe von 2,81
Milliarden Euro (2023: 1,17
Milliarden Euro). Als bereinigtes Ergebnis stehen 1,54
Milliarden Euro zu Buche (2023: 1,26
Milliarden Euro). Vattenfall-Chefin sprach bei der Präsentation der Halbjahreszahlen von einer positiven Entwicklung und einem zufriedenstellenden Ergebnis.
2 Milliarden Kilowattstunden Strom mehr aus WindkraftDie Gesamtstromerzeugung im ersten Halbjahr 2024 beziffert der Konzern auf 54
Milliarden kWh, ein Anstieg um 2,1
Milliarden kWh. Der Anteil der Kernenergie beträgt laut Geschäftsbericht 20
Milliarden kWh – 0,8
Milliarden kWh mehr als im Vorjahreszeitraum. Wasserkraft steht mit rund 19
Milliarden kWh in der Erzeugungsbilanz. Die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen liegt mit 3
Milliarden kWh um 0,6
Milliarden kWh unter dem Vorjahreswert.
Das Plus bei Windkraft beträgt 2,2
Milliarden kWh und rührt laut Unternehmen von neuen Kapazitäten und höherer Erzeugung in den Windparks Hollandse Kust Zuid und Vesterhav her. Insgesamt summiert sich die installierte Windkraftanlagen-Leistung demnach jetzt auf 6.412
MW, davon entfallen 4.434
MW auf Offshore-Anlagen, 1.978
MW sind an Land installiert.
Im Halbjahresvergleich geringer fällt der Stromabsatz aus. „Ohne den Absatz an Nord Pool Spot und die Lieferungen an Minderheitseigentümer“, sei er um 3,5
Milliarden kWh auf 59,4
Milliarden kWh zurückgegangen. Dies vor allem aufgrund geringerer Absatz-mengen an Wiederverkäufer in Frankreich, wie es im Geschäftsbericht heißt.
Beim Gasabsatz zeigt sich ein Anstieg um 2,3 auf 28,2
Milliarden kWh. Als Gründe für das Plus nennt Vattenfall des Wachstums des Kundenstamms in Deutschland und höhere vertraglich vereinbarter Mengen in den Niederlanden. Der Wärmeabsatz beträgt 7,1
Milliarden kWh, was einen Rückgang um 0,9
Milliarden kWh bedeutet. Positiv schlägt sich noch das Wärmegeschäft in Berlin nieder, Anfang des Jahres hat Vattenfall den Verkauf dieses Geschäfts an das Land Berlin abgeschlossen.
Neuer Reaktor in den 2030er-Jahren Fortschritte meldet Vattenfall auch im Hinblick auf die Zukunft der Kernkraft in Schweden. Die Laufzeiten der Reaktoren Forsmark und Ringhals sind von 60 auf 80 Jahre verlängert worden. Und der Staatskonzern hat nach eigenen Angaben „den nächsten Schritt zur Ermöglichung neuer Kernkraftwerke in Ringhals“ unternommen. So sei beschlossen worden, die Angebote von zwei Herstellern kleiner modularer Reaktoren, sogenannter SMR, im Detail zu analysieren und einen Zeitplan für den Bau zu entwickeln. Die Rede ist von Rolls-Royce SMR in Großbritannien und GE Hitachi Nuclear in den USA. In der Zwischenzeit untersuche man „weiterhin die Bedingungen für den Bau von Großreaktoren“, heißt es. Der Konzern will laut Plan den ersten neuen Reaktor „frühestens in der ersten Hälfte der 2030er Jahre in Betrieb nehmen – unabhängig vom Reaktortyp“.
Geschäftsentwicklung VattenfallKennzahlen (Milliarden Euro) | 2024 Januar bis Juni | 2023 Januar bis Juni |
Nettoumsatz | 11,07 | 13,06 |
Ebit | 2,81 | 1,17 |
Bereinigtes Ergebnis | 1,54 | 1,26 |
Gewinn | 2,26 | 0,54 |
Quelle: Vattenfall
Freitag, 19.07.2024, 15:18 Uhr
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