In Iserlohn sind die Fundamente für den kleinen Windpark gesetzt. Quelle: Stadtwerke Bochum
Zwei neue Windräder in Nordrhein-Westfalen, dazu Sonnenkraftwerke mit einer Leistung vergleichbar der von vier Turbinen: Die Stadtwerke Bochum schieben Erneuerbaren-Projekte an.
Regional Chancen nutzen: Unter diesen Leitspruch stellt Elke Temme die jüngsten Erneuerbaren-Pläne der Stadtwerke Bochum. Die Geschäftsführerin der Stadtwerke Holding fasst darunter den ersten Windpark, den der Versorger innerhalb der Grenzen Nordrhein-Westfalens errichtet. Hinzu kommt ein Ausbauprogramm für Solarenergie auf den Dächern kommunaler Gebäude.
Die Sonnenenergie-Projekte entwickeln die Stadtwerke im Auftrag der Kommune, die Eigentümerin des Versorgers ist. Laut Rahmenvertrag sollen bis 2030 auf städtischen Immobilien Module mit einer Kapazität von 20 MW entstehen, heißt es in einer Mitteilung. Damit lasse sich der Ausstoß von 5.300 Tonnen CO2 vermeiden.
Der erzeugte Öko-Strom soll zunächst den jeweiligen Gebäuden zur Verfügung stehen. Was über den Eigenbedarf hinausgeht, wandert ins öffentliche Netz. Die öffentlichen Bochumer Gebäude verfügen insgesamt über ein Potenzial von 500.000 Quadratmetern Dachfläche. 30 Solaranlagen leisten inzwischen ihren Dienst. Im laufenden Jahr ist der Anschluss von sieben weiteren Kraftwerken geplant.
Versorger errichtet Module auf kommunalen GebäudenMit den Solaranlagen will die Stadt Bochum jährlich einen Stromertrag von 18 Millionen kWh erreichen. Das ist mehr als die Hälfte der Menge an Sonnenstrom, die alle Bochumer Anlagen 2023 einspeisten (28 Millionen kWh), private Module eingerechnet.
Die Stadtwerke setzen die Projekte für die Kommune um oder stimmen sich mit Kooperationspartnern ab. Elke Temme lobt die Stadt in diesem Zusammenhang für ihr „ambitioniertes Ausbauziel“. Die Kommune gehe mit gutem Beispiel voran, angesichts eines „riesigen“, noch nicht ausgeschöpften Dachpotenzials in der ganzen Stadt.
Der erste Windpark der Stadtwerke in Nordrhein-Westfalen soll bereits 2025 in Betrieb gehen. In Iserlohn hat der Versorger sich Flächen für zwei Nordex-Anlagen (N149) mit einer Leistung von je 5,7 MW und einer Gesamthöhe von je 239 Metern gesichert. Partner bei dem Vorhaben namens „Schälker Heide“ ist die Wiesbadener Projektgesellschaft Abo Energy (vormals Abo Wind).
Bislang haben die Bochumer eigene Windturbinen in Bremerhaven, Beteiligungen bestehen an weiteren Windparks über den Trianel-Stadtwerkeverbund. Mit den 20 MW aus den Sonnenenergie-Plänen und den 11,4 MW aus dem Windpark „Schälker Heide“ bauen die Stadtwerke ihr Portfolio also in nennenswertem Umfang aus.
Montag, 15.07.2024, 12:21 Uhr
© 2024 Energie & Management GmbH