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Der österreichische Verbund hat den Strom aus seinen Wasserkraftwerken um 62 Prozent billiger abgesetzt. Deshalb fiel der Halbjahresgewinn um 29 Prozent, der Umsatz um 42 Prozent.
Die gesunkenen Termin- und Spotmarkt-Preise für elektrische Energie haben sich erheblich auf das Halbjahresergebnis des Verbunds ausgewirkt. Der größte österreichische Stromkonzern erzielte für den Strom aus seinen Wasserkraftwerken, die rund 91
Prozent seiner Erzeugung ausmachen, einen durchschnittlichen Absatzpreis von 113,30
Euro/MWh. Gegenüber dem Wert des ersten Halbjahres 2023 ist das ein Rückgang um gut 62
Prozent.
Nicht ausgleichen ließ sich dies durch den um 8,5
Prozent auf 34,11
Milliarden kWh gestiegenen Stromabsatz. An Händler verkaufte der Verbund rund 21
Prozent mehr Strom, an Weiterverteiler um 5
Prozent.
Demgegenüber ging der Absatz an Endkunden um 3,6
Prozent zurück. Der Grund dafür war, dass Kunden zu noch günstigeren Versorgern wechselten, teilte der Verbund dieser Redaktion sinngemäß mit.
In Summe verzeichnete der Verbund einen Rückgang seiner Umsatzerlöse um 42
Prozent auf 3,89
Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) sank um 22
Prozent auf 1,76
Milliarden Euro, der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) um 36
Prozent auf 1,28
Milliarden Euro. Sein Konzernergebnis beziffert der Verbund mit 910
Millionen Euro, was einer Verringerung um 29
Prozent entspricht.
Aber: Ausblick weitgehend nach oben korrigiertAngepasst wurde der Ausblick auf das Gesamtjahr 2024. Die Konzernführung um Generaldirektor Michael Strugl erwartet nun ein Ebitda von 3,0 bis 3,3
Milliarden Euro (bislang 2,8 bis 3,3
Milliarden Euro), das Konzernergebnis wird mit etwa 1,5 bis 1,65
Milliarden prognostiziert (bislang zwischen 1,45 und 1,75
Milliarden Euro).
Gegenüber dem „Rekordjahr“ 2023 würde sich das Ebitda somit um 5,7 bis 14,3
Prozent verringern, das Konzernergebnis um 27,3 bis 33,9
Prozent.
Deutschlandleitung und anderes im PlanIm Zeitplan ist der Bau der „Deutschlandleitung“, einer 89
Kilometer langen 380-kV-Verbindung zwischen dem oberösterreichischen Netzknoten St.
Peter und dem Knoten Altheim bei Landshut. Dieses Vorhaben realisieren die Verbund-Übertragungsnetz-Tochter Austrian Power Grid (APG), auf die nur 3
Kilometer entfallen, und deren deutsche Kollegen von Tennet. Die Inbetriebnahme der Leitung ist für Ende 2027 vorgesehen.
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Der Verlauf des Übertragungsprojekts „Deutschlandleitung“ - Zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken - Quelle: APG |
Planmäßig verläuft auch die Umsetzung des derzeit größten Kraftwerksprojekts des Verbunds, der Bau des Pumpspeichers Limberg
III. Wie berichtet, wird damit die Leistung der Kraftwerksgruppe Kaprun im Bundesland Salzburg um rund 480
MW auf etwa 1.300
MW gesteigert. Die Inbetriebnahme von Limberg
III ist für 2025 vorgesehen.
Ferner erweitert der Verbund seine Erzeugungskapazitäten im Bereich der Windkraft und der Photovoltaik, nicht zuletzt in Deutschland. Im Zuge seiner Zusammenarbeit mit der Felix Nova GmbH in Mülheim an der Ruhr (Nordrhein-Westfalen) schloss der Konzern im zweiten Quartal Verträge über die Errichtung von Windparks mit bis zu 209
MW Gesamtleistung. Die Inbetriebnahme der ersten Anlagen ist für 2026 geplant. Für das erste Projekt erhielt der Verbund der Zuschlag bereits im September 2023 eine Förderzusage für 20
Jahre gemäß dem Erneuerbaren-Energie-Gesetz.
Donnerstag, 25.07.2024, 15:00 Uhr
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