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Energie & Management > Bayern - Netzdienlicher 5-MW-Elektrolyseur geht in Betrieb
Quelle: Fotolia / saschi79
Bayern

Netzdienlicher 5-MW-Elektrolyseur geht in Betrieb

Ein netzdienlich arbeitender 5-MW-Elektrolyseur ist in Pfeffenhausen nahe München in die Wasserstoff-Produktion gestartet. Er soll die Verkehrswende in Bayern vorantreiben. 
80 Kilometer nordöstlich von München, in dem 5.000 Einwohner zählenden Markt Pfeffenhausen, entsteht das „Wasserstoff-Technologie- und Anwendungszentrum“ − kurz WTAZ. Es ist einer der vier Standorte des Innovations- und Technologiezentrum für Wasserstoff, auch Nationales Wasserstoffzentrum genannt, die in Deutschland entstehen. Das Zentrum soll die notwendige Vorarbeit leisten, um Forschungserkenntnisse im Bereich Wasserstoff in die Praxis zu überführen (wir berichteten). In Pfeffenhausen konzentrieren sich die Arbeiten auf Anwendungsmöglichkeiten für Wasserstoff-Technologien, insbesondere im Pkw-Sektor.

Auf dem Gelände des künftigen WTAZ in Pfeffenhausen ist am 19. April ein 5-MW-Elektrolyseur zur Wasserstoffproduktion in den Betrieb gestartet. Der grüne Strom kommt aus einer PV-Freiflächenanlage der Energiegenossenschaft „BürgerEnergie Niederbayern eG“, wie die „Hy2B GmbH“, Betreiberin des Elektrolyseurs, bereits zu einem früheren Zeitpunkt erläuterte. Die PV-Anlage ist direkt an den Elektrolyseur angeschlossen und über diesen mit dem Stromnetz verbunden. Später soll der Strom zudem aus Windkraftanlagen aus der Umgebung kommen. 

Der Strom soll, wie das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie nun ergänzt, vor allem dann geliefert werden, wenn das Stromnetz ausgelastet ist und keinen weiteren Strom aufnehmen kann. So stehe dem Elektrolyseur ausschließlich überschüssiger Strom zum Betrieb zur Verfügung. Dadurch werde eine Abnahme des erzeugten Stroms garantiert und eine Abschaltung der erneuerbaren Energieanlagen aufgrund von Netzengpässen reduziert. 
 
Tobias Brunner (Geschäftsführer Hy2B) und Hubert Aiwanger (Freie Wähler) vor einem Trailer, der den in Pfeffenhausen produzierten Wasserstoff zu Tankstellen transportieren soll
 Quelle: STMWi / Elke Neureuther

Die Anlage wird, wie es weiter heißt, durchschnittlich 1.200 Kilogramm grünen Wasserstoff pro Tag erzeugen. Per Trailer soll der Wasserstoff zu zwei Nutzfahrzeug-Tankstellen im Landkreis München geliefert werden. Dort tanken Brennstoffzellen-Busse des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV). Hubert Aiwanger (Freie Wähler) bezifferte bei der Inbetriebnahme des Elektrolyseurs den Klimanutzen mit 4.500 Tonnen CO2, die die Fahrzeuge gegenüber ihren fossil betriebenen Pendants jährlich einsparen. Ab 2024 / 2025 soll der Elektrolyseur zudem das WTAZ mit Wasserstoff beliefern. 

Der bayerische Wirtschaftsminister stellte bereits eine Verdopplung der Elektrolyseurleistung auf 10 MW in Aussicht. Damit solle „möglichst frühzeitig für die zukünftige Nachfrage vorgesorgt werden“. Das WTAZ werde, so Aiwanger weiter, die Standardisierung von Komponenten im Wasserstoff-Mobilitätssektor vorantreiben. „Als ein künftiger Nutzer des hier regional erzeugten Wasserstoffs wird das WTAZ wesentlich dazu beitragen, die Verkehrswesen in Bayern zum Erfolg zu führen.“

Es ist nicht der erste MW-Elektrolyseur, der im Freistaat in Betrieb geht: So startete bereits im Herbst 2022 in Wunsiedel, rund 190 Kilometer nördlich von Pfeffenhausen, ein 8,75 MW Elektrolyseur die Wasserstoffproduktion. Mangels grünen Stroms musste dieser jedoch im Februar 2023 die Produktion schon wieder einstellen (wir berichteten). Mittlerweile läuft er aber wieder.

Freitag, 19.04.2024, 16:10 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Bayern - Netzdienlicher 5-MW-Elektrolyseur geht in Betrieb
Quelle: Fotolia / saschi79
Bayern
Netzdienlicher 5-MW-Elektrolyseur geht in Betrieb
Ein netzdienlich arbeitender 5-MW-Elektrolyseur ist in Pfeffenhausen nahe München in die Wasserstoff-Produktion gestartet. Er soll die Verkehrswende in Bayern vorantreiben. 
80 Kilometer nordöstlich von München, in dem 5.000 Einwohner zählenden Markt Pfeffenhausen, entsteht das „Wasserstoff-Technologie- und Anwendungszentrum“ − kurz WTAZ. Es ist einer der vier Standorte des Innovations- und Technologiezentrum für Wasserstoff, auch Nationales Wasserstoffzentrum genannt, die in Deutschland entstehen. Das Zentrum soll die notwendige Vorarbeit leisten, um Forschungserkenntnisse im Bereich Wasserstoff in die Praxis zu überführen (wir berichteten). In Pfeffenhausen konzentrieren sich die Arbeiten auf Anwendungsmöglichkeiten für Wasserstoff-Technologien, insbesondere im Pkw-Sektor.

Auf dem Gelände des künftigen WTAZ in Pfeffenhausen ist am 19. April ein 5-MW-Elektrolyseur zur Wasserstoffproduktion in den Betrieb gestartet. Der grüne Strom kommt aus einer PV-Freiflächenanlage der Energiegenossenschaft „BürgerEnergie Niederbayern eG“, wie die „Hy2B GmbH“, Betreiberin des Elektrolyseurs, bereits zu einem früheren Zeitpunkt erläuterte. Die PV-Anlage ist direkt an den Elektrolyseur angeschlossen und über diesen mit dem Stromnetz verbunden. Später soll der Strom zudem aus Windkraftanlagen aus der Umgebung kommen. 

Der Strom soll, wie das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie nun ergänzt, vor allem dann geliefert werden, wenn das Stromnetz ausgelastet ist und keinen weiteren Strom aufnehmen kann. So stehe dem Elektrolyseur ausschließlich überschüssiger Strom zum Betrieb zur Verfügung. Dadurch werde eine Abnahme des erzeugten Stroms garantiert und eine Abschaltung der erneuerbaren Energieanlagen aufgrund von Netzengpässen reduziert. 
 
Tobias Brunner (Geschäftsführer Hy2B) und Hubert Aiwanger (Freie Wähler) vor einem Trailer, der den in Pfeffenhausen produzierten Wasserstoff zu Tankstellen transportieren soll
 Quelle: STMWi / Elke Neureuther

Die Anlage wird, wie es weiter heißt, durchschnittlich 1.200 Kilogramm grünen Wasserstoff pro Tag erzeugen. Per Trailer soll der Wasserstoff zu zwei Nutzfahrzeug-Tankstellen im Landkreis München geliefert werden. Dort tanken Brennstoffzellen-Busse des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV). Hubert Aiwanger (Freie Wähler) bezifferte bei der Inbetriebnahme des Elektrolyseurs den Klimanutzen mit 4.500 Tonnen CO2, die die Fahrzeuge gegenüber ihren fossil betriebenen Pendants jährlich einsparen. Ab 2024 / 2025 soll der Elektrolyseur zudem das WTAZ mit Wasserstoff beliefern. 

Der bayerische Wirtschaftsminister stellte bereits eine Verdopplung der Elektrolyseurleistung auf 10 MW in Aussicht. Damit solle „möglichst frühzeitig für die zukünftige Nachfrage vorgesorgt werden“. Das WTAZ werde, so Aiwanger weiter, die Standardisierung von Komponenten im Wasserstoff-Mobilitätssektor vorantreiben. „Als ein künftiger Nutzer des hier regional erzeugten Wasserstoffs wird das WTAZ wesentlich dazu beitragen, die Verkehrswesen in Bayern zum Erfolg zu führen.“

Es ist nicht der erste MW-Elektrolyseur, der im Freistaat in Betrieb geht: So startete bereits im Herbst 2022 in Wunsiedel, rund 190 Kilometer nördlich von Pfeffenhausen, ein 8,75 MW Elektrolyseur die Wasserstoffproduktion. Mangels grünen Stroms musste dieser jedoch im Februar 2023 die Produktion schon wieder einstellen (wir berichteten). Mittlerweile läuft er aber wieder.

Freitag, 19.04.2024, 16:10 Uhr
Davina Spohn

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