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Der Metering-Dienstleister Hausheld will zusammen mit der britischen Investmentgesellschaft Ancala Partners den Rollout intelligenter Messsysteme bundesweit voranbringen.
Ancala Partners hat laut einer Mitteilung von Hausheld eine 50-prozentige Beteiligung am Unternehmen erworben. Welches finanzielle Volumen dahinter steht, teilten die Partner nicht mit. Die Investition ermögliche es der Hausheld AG, weiter zu wachsen und den Smart-Meter-Rollout für Stadtwerke bundesweit umzusetzen. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen mit mehr als 200.000 Smart-Meter-Installationen beauftragt.
Im Oktober 2023 hatte Timo Dreyer im Gespräch mit E&M die damals aktuelle Zahl an intelligenten Messsystemen, die das Unternehmen pro Monat verbaut, auf 5.000 Stück beziffert. Im laufenden Jahr solle die Zahl auf 20.000 Stück gesteigert, so der Chief Sales Officer von Hausheld, der neben dem Vertrieb unter anderem die Materiallogistik verantwortet.
„Wir bekommen Aufträge von immer mehr Stadtwerken für den flächendeckenden Rollout von Smart Metern in ihren Stromnetzen“, lässt sich Bouke Stoffelsma in der Mitteilung zitieren. Die Aufträge seien inzwischen so groß, dass man sie nicht mehr allein in Deutschland refinanzieren könne. „Mit Ancala als milliardenschwerem Infrastrukturfinanzierer können wir jetzt auch sehr große Smart-Meter-Rollouts in Deutschland sicher finanzieren“, so der CEO der Hausheld AG, die ihren Sitz in Mönchengladbach hat. In der aktuellen Mitteilung des Unternehmens heißt es, das von Ancala bereitgestellte Kapital ermögliche es, weitere Aufträge anzunehmen. Darüber hinaus werde das Ancala-Team das Management-Team um Stoffelsma bei der Umsetzung des bundesweiten Smart Meter Rollouts unterstützen.
Ancala hat bereits Solandeo übernommen
Zu der sich nun ergebenden Gesellschafterstruktur erklärt der Metering-Dienstleister in seiner Mitteilung: „Neben Ancala bleibt auch die Deutsche Beteiligungs-AG an der Hausheld AG beteiligt.“ Die übrigen bisherigen Gesellschafter, etwa die Stadtwerke Saarlouis werden nicht erwähnt. Diese selbst konnten sich auf Anfrage nicht kurzfristig zu ihrem bisherigen Anteil von 14,83 Prozent an Hausheld äußern. Sie hatten 2017 zunächst eine 20-prozentige Beteiligung erworben.
Mittlerweile werden die Stadtwerke Saarlouis auf der Hausheld-Internetseite nicht mehr als Gesellschafter geführt. Ancala mit 50 Prozent, die Gründer und Unternehmerpersönlichkeiten (private Fonds) mit „über 40 Prozent“ und die Deutsche Beteiligungs AG halten demnach die Anteile.
Gemeinsam mit Hausheld hatten die Stadtwerke Saarlouis nach ihrem Einstieg begonnen, ungeachtet der im Messstellenbetriebsgesetz vorgegebenen Verbrauchsschwellen für die Einbaupflicht von intelligenten Messsystemen, den Smart-Meter-Voll-Rollout in ihrem Netzgebiet umzusetzen. Auch die Stadtwerke Wolfenbüttel haben sich für diesen Weg entschieden und gehören zu den Kunden von Hausheld. Wie Matthias Tramp, Geschäftsführer der Stadtwerke Wolfenbüttel im Gespräch mit der Redaktion erklärte, geht es im Netz des Versorgers um 34.400 Zähler. Diese werden in einem zweistufigen Prozess umgerüstet, der aus dem Rollout von modernen Messeinrichtungen und ihrer anschließenden „Verheiratung“ mit Smart Meter Gateways besteht.
„Mit der Unterstützung von Ancala sind wir in der Lage, den Smart-Meter-Rollout auch für Stadtwerke mit mehr als 100.000 Zählern umzusetzen. Wir bedienen bereits zahlreiche Stadtwerke mit 10.000 bis 100.000 Zählern“, betont Stoffelsma in der aktuellen Mitteilung. Nun sei es dem Unternehmen möglich, den Smart-Meter-Voll-Rollout auch für größere Stadtwerke anzubieten.
Für Ancala ist es die zweite Investition im deutschen Smart-Meter-Markt. Zu Beginn des Jahres hatte die Gesellschaft bereits den wettbewerblichen Messstellenbetreiber Solandeo vollständig übernommen, nachdem dieser ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung begonnen hatte.
Freitag, 1.11.2024, 14:16 Uhr
Fritz Wilhelm
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