E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > IT - In Wolfenbüttel ruckelt es zwischen Smart Metern und Software
Quelle: E&M / Susanne Harmsen
IT

In Wolfenbüttel ruckelt es zwischen Smart Metern und Software

Die Tücke liegt im digitalen Detail: Bei den Stadtwerken Wolfenbüttel ruckelt es zwischen Smart Metern und Abrechnungssystem. Etwa 100 Kunden erhalten keine korrekten Rechnungen.
Fünf Prozent sind bei Wahlen eine kritische Grenze. Beim Einführen digitaler Zähler offenbar auch, denn die Stadtwerke Wolfenbüttel haben mit einer gewissen Anzahl Stromkunden seit vielen Monaten Probleme bei der Abrechnung.

Es handelt sich um Verträge für Kunden mit privaten Solaranlagen, die intelligente Messsysteme (iMSys) und Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) kombinieren. Die eingebauten Smart Meter sind noch nicht in allen Fällen so mit den weiteren digitalen Systemen verbunden, dass der produzierte Strom als Gegenwert in den Abrechnungen auftaucht. Die Folge: Zwar erscheinen in den Mitteilungen der Stadtwerke die verbrauchten kWh, nicht aber die auf Dach oder Balkon erzeugte Energiemenge.

Eine Sprecherin des niedersächsischen Versorgers erklärt auf Anfrage dieser Redaktion, dass davon 99 Vertragskunden betroffen seien. Das sind – besagte – gut 5 Prozent bei insgesamt 1.821 Kontrakten, die iMSys und EEG-Vergütung beinhalten. Die Ursache dafür liege in „technischen Problemen im Abrechnungssystem“. Bei einigen dieser Kunden, berichten örtliche Medien, beläuft sich das fehlende „Sonnen-Guthaben“ bei über 4.000 seit Herbst 2023 eingespeisten kWh so inzwischen auf mehr als 300 Euro.

Stadtwerke beim Roll-Out hinter dem Zeitplan zurück

Die Stadtwerke Wolfenbüttel arbeiten bei ihrem Roll-Out mit dem Messstellenbetreiber Hausheld zusammen. Die 2021 ausgegebenen Ziele sind ambitioniert, bereits bis Ende 2024 wollte der Versorger mit dem Partnerunternehmen sämtliche 34.400 Zähler im Einzugsbereich ausgetauscht haben.

Aktuell seien gut 24.000 Smart Meter verbaut, so die Sprecherin. Mit etwa einem Drittel der Geräte liegt Wolfenbüttel also hinter dem Zeitplan des Voll-Rollouts. Warum das so ist, war auf Anhieb bei den Stadtwerken nicht in Erfahrung zu bringen.

Dass der Austausch keine profane Übung ist, war den Beteiligten allerdings von Beginn an klar, denn neben dem physischen Wechsel sind Verträge digital neu zu erfassen und die Software in vielerlei Hinsicht auf die neuen Erfordernisse anzupassen. Dass alle Rechnungen bald korrekt sind, daran arbeiteten die Stadtwerke mit Hochdruck, versichert die Sprecherin. Zu einem genauen Zeitpunkt, wann dies der Fall ist, wollte sie sich aber nicht äußern.

Nun ist es nicht so, dass Eigentümer von privaten Solaranlagen durch die Software-Schwierigkeiten auf ihr Geld warten müssen, bis die technischen Hürden gemeistert sind. Für alle Betroffenen, so die Sprecherin der Norddeutschen, gebe es durchaus eine Möglichkeit der Gegenrechnung. Die monatlichen Abschlagszahlungen ließen sich in individueller Rücksprache mit dem Kundenservice entsprechend anpassen.

Das klingt nach einer pragmatischen Lösung. Sofern Betroffene auf dieses Angebot der Wolfenbütteler nicht zugreifen, bleibt ihnen nur die Option, dem Wachsen des virtuellen Guthabens weiter geduldig zuzuschauen.

Grundsätzlich bestehen unterschiedliche Fristen für den Einbau von Smart Metern, abhängig von der Menge des Stromverbrauchs und der Leistungsgröße erneuerbarer Anlagen. Für Verbraucher unterhalb 6.000 kWh im Jahr sowie Stromerzeuger mit Anlagen mit weniger als 7 kW Leistung ist der Einsatz intelligenter Zähler möglich, falls der Kunde dies wünscht („optionaler Roll-Out“), aber nicht vorgeschreiben.

Dienstag, 15.04.2025, 15:27 Uhr
Volker Stephan
Energie & Management > IT - In Wolfenbüttel ruckelt es zwischen Smart Metern und Software
Quelle: E&M / Susanne Harmsen
IT
In Wolfenbüttel ruckelt es zwischen Smart Metern und Software
Die Tücke liegt im digitalen Detail: Bei den Stadtwerken Wolfenbüttel ruckelt es zwischen Smart Metern und Abrechnungssystem. Etwa 100 Kunden erhalten keine korrekten Rechnungen.
Fünf Prozent sind bei Wahlen eine kritische Grenze. Beim Einführen digitaler Zähler offenbar auch, denn die Stadtwerke Wolfenbüttel haben mit einer gewissen Anzahl Stromkunden seit vielen Monaten Probleme bei der Abrechnung.

Es handelt sich um Verträge für Kunden mit privaten Solaranlagen, die intelligente Messsysteme (iMSys) und Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) kombinieren. Die eingebauten Smart Meter sind noch nicht in allen Fällen so mit den weiteren digitalen Systemen verbunden, dass der produzierte Strom als Gegenwert in den Abrechnungen auftaucht. Die Folge: Zwar erscheinen in den Mitteilungen der Stadtwerke die verbrauchten kWh, nicht aber die auf Dach oder Balkon erzeugte Energiemenge.

Eine Sprecherin des niedersächsischen Versorgers erklärt auf Anfrage dieser Redaktion, dass davon 99 Vertragskunden betroffen seien. Das sind – besagte – gut 5 Prozent bei insgesamt 1.821 Kontrakten, die iMSys und EEG-Vergütung beinhalten. Die Ursache dafür liege in „technischen Problemen im Abrechnungssystem“. Bei einigen dieser Kunden, berichten örtliche Medien, beläuft sich das fehlende „Sonnen-Guthaben“ bei über 4.000 seit Herbst 2023 eingespeisten kWh so inzwischen auf mehr als 300 Euro.

Stadtwerke beim Roll-Out hinter dem Zeitplan zurück

Die Stadtwerke Wolfenbüttel arbeiten bei ihrem Roll-Out mit dem Messstellenbetreiber Hausheld zusammen. Die 2021 ausgegebenen Ziele sind ambitioniert, bereits bis Ende 2024 wollte der Versorger mit dem Partnerunternehmen sämtliche 34.400 Zähler im Einzugsbereich ausgetauscht haben.

Aktuell seien gut 24.000 Smart Meter verbaut, so die Sprecherin. Mit etwa einem Drittel der Geräte liegt Wolfenbüttel also hinter dem Zeitplan des Voll-Rollouts. Warum das so ist, war auf Anhieb bei den Stadtwerken nicht in Erfahrung zu bringen.

Dass der Austausch keine profane Übung ist, war den Beteiligten allerdings von Beginn an klar, denn neben dem physischen Wechsel sind Verträge digital neu zu erfassen und die Software in vielerlei Hinsicht auf die neuen Erfordernisse anzupassen. Dass alle Rechnungen bald korrekt sind, daran arbeiteten die Stadtwerke mit Hochdruck, versichert die Sprecherin. Zu einem genauen Zeitpunkt, wann dies der Fall ist, wollte sie sich aber nicht äußern.

Nun ist es nicht so, dass Eigentümer von privaten Solaranlagen durch die Software-Schwierigkeiten auf ihr Geld warten müssen, bis die technischen Hürden gemeistert sind. Für alle Betroffenen, so die Sprecherin der Norddeutschen, gebe es durchaus eine Möglichkeit der Gegenrechnung. Die monatlichen Abschlagszahlungen ließen sich in individueller Rücksprache mit dem Kundenservice entsprechend anpassen.

Das klingt nach einer pragmatischen Lösung. Sofern Betroffene auf dieses Angebot der Wolfenbütteler nicht zugreifen, bleibt ihnen nur die Option, dem Wachsen des virtuellen Guthabens weiter geduldig zuzuschauen.

Grundsätzlich bestehen unterschiedliche Fristen für den Einbau von Smart Metern, abhängig von der Menge des Stromverbrauchs und der Leistungsgröße erneuerbarer Anlagen. Für Verbraucher unterhalb 6.000 kWh im Jahr sowie Stromerzeuger mit Anlagen mit weniger als 7 kW Leistung ist der Einsatz intelligenter Zähler möglich, falls der Kunde dies wünscht („optionaler Roll-Out“), aber nicht vorgeschreiben.

Dienstag, 15.04.2025, 15:27 Uhr
Volker Stephan

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.