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Energie & Management > IT - Eon-Tochter baut 450-MHz-Netz aus
Quelle: Pixabay
IT

Eon-Tochter baut 450-MHz-Netz aus

Die „E.DIS Netz GmbH“ hat den ersten Funkstandort für das 450-MHz-Netz in Betrieb genommen und wird die Frequenz auch für Smart-Grid-Anwendungen nutzen.
Wie der regionale Netzbetreiber im brandenburgischen Fürstenwalde nun mitteilt, hat das Unternehmen bereits Ende des vergangenen Jahres den ersten 450-MHz-Funkstandort – dieser befindet sich nördlich von Berlin – in Betrieb genommen. Die erste Nutzung der Frequenz erfolgte durch ein intelligentes Messsystem, wie aus einer Mitteilung von Edis hervorgeht. Der Eon-Konzern, zu dem Edis gehört, hatte bereits zuvor im nordrhein-westfälischen Werne die Hardware für die 450-MHz-Nutzung nach eigenen Angaben erfolgreich getestet. Aufgrund der dort gewonnen Erkenntnisse sei Edis „direkt in den Rollout gegangen“. Demnächst sollen dann auch Smart-Grid-Anwendungen der Edis im neuen Kommunikationsnetz in Betrieb gehen, heißt es weiter.

Alexander Montebauer, Vorstandsvorsitzender der Edis AG, bezeichnet die Einführung des 450-MHz-Netzes als „wichtigen Meilenstein“. In der Mitteilung verweist er auf die Bedeutung einer krisenfesten Kommunikation im Energiesektor angesichts der stetig wachsenden Anforderungen, etwa durch die Integration der erneuerbaren Energien oder der E-Mobilität ins Stromsystem. Die „e.discom Telekommunikation GmbH“ habe bereits vor einigen Jahren erste Pilotversuche mit der 450-MHz-Frequenz durchgeführt. „Bei diesen Tests zeigte sich sehr schnell, dass dieses Netz sowohl für die Anbindung unserer Technik als auch für das Auslesen von Zählern hervorragend geeignet ist“, so Montebauer.

Bundesweit flächendeckender Ausbau bis 2025

Der Edis-Chef ist gleichzeitig stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von 450 Connect. Das Unternehmen baut derzeit ein bundesweites 450-MHz-Netz auf. 450 Connect hatte im Juli 2021 von der Bundesnetzagentur die bundesweite Zuteilung für die 450-MHz-Frequenzen bis zum Jahr 2040 erhalten. Es ist ein von der Energie- und Wasserwirtschaft getragenes Joint Venture, an dem vier Gesellschafter mit jeweils 25 Prozent beteiligt sind. Zum einen ist dies der Telekommunikations- und Stromnetzbetreiber Alliander, zum anderen ein Konsortium der sogenannten Ankerkunden − Regionalversorger, zu denen beispielsweise EWE Netz, die Wemag und die Entega gehören. Mit diesen Ankerkunden hatte 450 Connect bereits 2016, damals noch als 100-prozentige Tochtergesellschaft von Alliander, begonnen, regionale 450-MHz-Netze aufzubauen und zu betreiben.

Zum Gesellschafterkreis gehört darüber hinaus die Versorger-Allianz 450. Diese ist aus einem eingetragenen Verein hervorgegangen, der die Interessen von knapp 200 kommunalen Energie- und Wasserversorgern gebündelt hat. Als vierter Gesellschafter ist Eon an der 450 Connect beteiligt. Der Konzern schloss bereits im Dezember 2022 einen Funkdienste-Rahmenvertrag mit 450 Connect und kündigte damals an, bis 2040 rund eine halbe Milliarde Euro in Funkdienstleistungen auf Basis des 450-MHz-Netzes zu investieren. Insgesamt betreibt Eon nach eigenen Angaben rund 180.000 Ortsnetzstationen. Bis 2026 sollen 28.000 von ihnen an das 450-MHz-Netz angebunden werden.

Für einen bundesweit flächendeckenden Ausbau des Netzes, der 2025 abgeschlossen sein soll, veranschlagt 450 Connect insgesamt rund 1.600 Funkstandorte. Angesichts dieser relativ geringen Zahl ist die Notstromversorgung aller Netzelemente gut zu bewerkstelligen. Diese soll für 72 gewährleistet sein, so dass die Energieversorger und Netzbetreiber auch in Krisensituationen eine stabile Kommunikationsinfrastruktur zur Verfügung haben. Darüber hinaus lassen sich über die relativ langwellige 450-MHz-Frequenz auch Smart-Grid-Komponenten anbinden, wie etwa Smart Meter Gateways, die in Kellerräumen verbaut sind und mit kurzwelliger Mobilfunktechnik nicht erreicht werden können.

Das LTE-450-Funknetz wird über den Gesellschafterkreis hinaus allen Betreibern kritischer Infrastrukturen zur Verfügung stehen, versichert der Betreiber.

Mittwoch, 21.02.2024, 15:13 Uhr
Fritz Wilhelm
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Eon-Tochter baut 450-MHz-Netz aus
Die „E.DIS Netz GmbH“ hat den ersten Funkstandort für das 450-MHz-Netz in Betrieb genommen und wird die Frequenz auch für Smart-Grid-Anwendungen nutzen.
Wie der regionale Netzbetreiber im brandenburgischen Fürstenwalde nun mitteilt, hat das Unternehmen bereits Ende des vergangenen Jahres den ersten 450-MHz-Funkstandort – dieser befindet sich nördlich von Berlin – in Betrieb genommen. Die erste Nutzung der Frequenz erfolgte durch ein intelligentes Messsystem, wie aus einer Mitteilung von Edis hervorgeht. Der Eon-Konzern, zu dem Edis gehört, hatte bereits zuvor im nordrhein-westfälischen Werne die Hardware für die 450-MHz-Nutzung nach eigenen Angaben erfolgreich getestet. Aufgrund der dort gewonnen Erkenntnisse sei Edis „direkt in den Rollout gegangen“. Demnächst sollen dann auch Smart-Grid-Anwendungen der Edis im neuen Kommunikationsnetz in Betrieb gehen, heißt es weiter.

Alexander Montebauer, Vorstandsvorsitzender der Edis AG, bezeichnet die Einführung des 450-MHz-Netzes als „wichtigen Meilenstein“. In der Mitteilung verweist er auf die Bedeutung einer krisenfesten Kommunikation im Energiesektor angesichts der stetig wachsenden Anforderungen, etwa durch die Integration der erneuerbaren Energien oder der E-Mobilität ins Stromsystem. Die „e.discom Telekommunikation GmbH“ habe bereits vor einigen Jahren erste Pilotversuche mit der 450-MHz-Frequenz durchgeführt. „Bei diesen Tests zeigte sich sehr schnell, dass dieses Netz sowohl für die Anbindung unserer Technik als auch für das Auslesen von Zählern hervorragend geeignet ist“, so Montebauer.

Bundesweit flächendeckender Ausbau bis 2025

Der Edis-Chef ist gleichzeitig stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von 450 Connect. Das Unternehmen baut derzeit ein bundesweites 450-MHz-Netz auf. 450 Connect hatte im Juli 2021 von der Bundesnetzagentur die bundesweite Zuteilung für die 450-MHz-Frequenzen bis zum Jahr 2040 erhalten. Es ist ein von der Energie- und Wasserwirtschaft getragenes Joint Venture, an dem vier Gesellschafter mit jeweils 25 Prozent beteiligt sind. Zum einen ist dies der Telekommunikations- und Stromnetzbetreiber Alliander, zum anderen ein Konsortium der sogenannten Ankerkunden − Regionalversorger, zu denen beispielsweise EWE Netz, die Wemag und die Entega gehören. Mit diesen Ankerkunden hatte 450 Connect bereits 2016, damals noch als 100-prozentige Tochtergesellschaft von Alliander, begonnen, regionale 450-MHz-Netze aufzubauen und zu betreiben.

Zum Gesellschafterkreis gehört darüber hinaus die Versorger-Allianz 450. Diese ist aus einem eingetragenen Verein hervorgegangen, der die Interessen von knapp 200 kommunalen Energie- und Wasserversorgern gebündelt hat. Als vierter Gesellschafter ist Eon an der 450 Connect beteiligt. Der Konzern schloss bereits im Dezember 2022 einen Funkdienste-Rahmenvertrag mit 450 Connect und kündigte damals an, bis 2040 rund eine halbe Milliarde Euro in Funkdienstleistungen auf Basis des 450-MHz-Netzes zu investieren. Insgesamt betreibt Eon nach eigenen Angaben rund 180.000 Ortsnetzstationen. Bis 2026 sollen 28.000 von ihnen an das 450-MHz-Netz angebunden werden.

Für einen bundesweit flächendeckenden Ausbau des Netzes, der 2025 abgeschlossen sein soll, veranschlagt 450 Connect insgesamt rund 1.600 Funkstandorte. Angesichts dieser relativ geringen Zahl ist die Notstromversorgung aller Netzelemente gut zu bewerkstelligen. Diese soll für 72 gewährleistet sein, so dass die Energieversorger und Netzbetreiber auch in Krisensituationen eine stabile Kommunikationsinfrastruktur zur Verfügung haben. Darüber hinaus lassen sich über die relativ langwellige 450-MHz-Frequenz auch Smart-Grid-Komponenten anbinden, wie etwa Smart Meter Gateways, die in Kellerräumen verbaut sind und mit kurzwelliger Mobilfunktechnik nicht erreicht werden können.

Das LTE-450-Funknetz wird über den Gesellschafterkreis hinaus allen Betreibern kritischer Infrastrukturen zur Verfügung stehen, versichert der Betreiber.

Mittwoch, 21.02.2024, 15:13 Uhr
Fritz Wilhelm

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