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Energie & Management > Kernkraft - Endlagersuche mit verspätetem Ende
Quelle: Shutterstock / lassedesignen
Kernkraft

Endlagersuche mit verspätetem Ende

Mit dem Atomausstieg ist es nicht vorbei. Es fehlt immer noch ein Ort, an dem der hochradioaktive Müll gelagert werden soll. Die Suche könnte noch sehr lange dauern.
Die Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll in Deutschland könnte einem Gutachten des Freiburger Öko-Instituts zufolge mehr als 40 Jahre länger dauern als ursprünglich geplant. Der Deutschlandfunk berichtete zuerst über das Papier im Auftrag des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE). Unter idealen Bedingungen sei mit einer Standortentscheidung frühestens im Jahr 2074 zu rechnen, heißt es darin.

Das Bundesumweltministerium teilte in Berlin mit, die Endlagersuche sei ein „wissenschaftsbasiertes, transparentes sowie lernendes Verfahren, dessen Ansprüche darauf ausgerichtet sind, denjenigen Standort zu finden, der die bestmögliche Sicherheit für einen Zeitraum von einer Million Jahren gewährleistet“. Dass dieses Verfahren nicht bis 2031 abgeschlossen werden könne, sei seit längerem bekannt. Bis frühestens 2074 bedeutet also, mindestens 43 Jahre Verspätung.

Ministerium: Verzögerung nicht neu

Im November 2022 hatte das Ministerium mitgeteilt, dass der ursprüngliche Zeitplan bis 2031 nicht zu halten sein wird. Kurze Zeit später waren Unterlagen der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) öffentlich geworden, wonach sich die Suche bis 2046 oder in einem anderen Szenario sogar bis 2068 hinziehen könnte. Eine Ministeriumssprecherin wollte sich auf Nachfrage zu konkreten Zeiträumen nicht äußern.

Bei der Endlagersuche geht es um einen Ort in der Tiefe zur dauerhaften Lagerung von 27.000 Kubikmetern hochradioaktiven Mülls (1.750 sogenannte Castor-Behälter) aus mehr als 60 Jahren Atomkraft in Deutschland. Das sind laut BASE fünf Prozent der radioaktiven Abfälle in Deutschland, die aber rund 99 Prozent der gesamten Radioaktivität aller Abfälle enthalten. Aufbewahrt wird der Müll aktuell in 16 oberirdischen Zwischenlagern in verschiedenen Bundesländern.

Komplizierte Suche

Die Suche ist kompliziert. Niemand möchte ein Endlager in seiner Nähe haben und es soll ein Ort gefunden werden, der für eine Million Jahre sicher ist. In einem Standortauswahlgesetz wurde deshalb ein mehrstufiges, langfristiges Suchverfahren unter Beteiligung der Öffentlichkeit festgelegt.

Ausgegangen wird dabei laut BASE von einer „weißen Landkarte“, die alle Bundesländer einbezieht. In den Blick genommen wird bei der Suche neben den Gesteinsschichten unter anderem auch die Erdbebengefahr. In dem Gesetz wurde festgelegt, dass eine Standortentscheidung im Jahr 2031 angestrebt wird. Ab 2050 sollte das Endlager in Betrieb genommen werden.
 

Mittwoch, 7.08.2024, 17:25 Uhr
dpa
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Endlagersuche mit verspätetem Ende
Mit dem Atomausstieg ist es nicht vorbei. Es fehlt immer noch ein Ort, an dem der hochradioaktive Müll gelagert werden soll. Die Suche könnte noch sehr lange dauern.
Die Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll in Deutschland könnte einem Gutachten des Freiburger Öko-Instituts zufolge mehr als 40 Jahre länger dauern als ursprünglich geplant. Der Deutschlandfunk berichtete zuerst über das Papier im Auftrag des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE). Unter idealen Bedingungen sei mit einer Standortentscheidung frühestens im Jahr 2074 zu rechnen, heißt es darin.

Das Bundesumweltministerium teilte in Berlin mit, die Endlagersuche sei ein „wissenschaftsbasiertes, transparentes sowie lernendes Verfahren, dessen Ansprüche darauf ausgerichtet sind, denjenigen Standort zu finden, der die bestmögliche Sicherheit für einen Zeitraum von einer Million Jahren gewährleistet“. Dass dieses Verfahren nicht bis 2031 abgeschlossen werden könne, sei seit längerem bekannt. Bis frühestens 2074 bedeutet also, mindestens 43 Jahre Verspätung.

Ministerium: Verzögerung nicht neu

Im November 2022 hatte das Ministerium mitgeteilt, dass der ursprüngliche Zeitplan bis 2031 nicht zu halten sein wird. Kurze Zeit später waren Unterlagen der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) öffentlich geworden, wonach sich die Suche bis 2046 oder in einem anderen Szenario sogar bis 2068 hinziehen könnte. Eine Ministeriumssprecherin wollte sich auf Nachfrage zu konkreten Zeiträumen nicht äußern.

Bei der Endlagersuche geht es um einen Ort in der Tiefe zur dauerhaften Lagerung von 27.000 Kubikmetern hochradioaktiven Mülls (1.750 sogenannte Castor-Behälter) aus mehr als 60 Jahren Atomkraft in Deutschland. Das sind laut BASE fünf Prozent der radioaktiven Abfälle in Deutschland, die aber rund 99 Prozent der gesamten Radioaktivität aller Abfälle enthalten. Aufbewahrt wird der Müll aktuell in 16 oberirdischen Zwischenlagern in verschiedenen Bundesländern.

Komplizierte Suche

Die Suche ist kompliziert. Niemand möchte ein Endlager in seiner Nähe haben und es soll ein Ort gefunden werden, der für eine Million Jahre sicher ist. In einem Standortauswahlgesetz wurde deshalb ein mehrstufiges, langfristiges Suchverfahren unter Beteiligung der Öffentlichkeit festgelegt.

Ausgegangen wird dabei laut BASE von einer „weißen Landkarte“, die alle Bundesländer einbezieht. In den Blick genommen wird bei der Suche neben den Gesteinsschichten unter anderem auch die Erdbebengefahr. In dem Gesetz wurde festgelegt, dass eine Standortentscheidung im Jahr 2031 angestrebt wird. Ab 2050 sollte das Endlager in Betrieb genommen werden.
 

Mittwoch, 7.08.2024, 17:25 Uhr
dpa

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