Quelle: Trianel
Das Aachener Gemeinschaftsunternehmen ist eine der erfolgreichsten Energiekooperation im deutschen Energiemarkt.
Im Juni feiert die in Aachen beheimatet Stadtwerke-Kooperation ihr 25-jähriges Bestehen. „Wir haben damals Dinge gewagt, die sich andere nicht trauten“, sagte Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung der Trianel und selbst ein Trianel-Urgestein, das seit 2004 mit dabei ist. „Dadurch haben wir uns als Kind der Liberalisierung als Energiehandelshaus etabliert und mit unserer Projektentwicklung den Transformationsprozess der Stadtwerke aktiv unterstützt.“
Die Trianel European Energy Trading GmbH, heute Trianel GmbH, wurde damals mit sieben Mitarbeitern gegründet. Unternehmenszweck war es, Stadtwerken den Zugang zum Großhandelsmarkt zu ermöglichen. Die vier Gründungsgesellschafter waren die Stadtwerke Aachen (Stawag), die Aseag Energie, ebenfalls aus Aachen, die damaligen Niederrheinwerke Viersen GmbH (heute Teil der NEW AG, Mönchengladbach) und die niederländische Nutsbedrijven Maastricht.
Heute hat die Trianel 53 Gesellschafter, neun Projektentwicklungsgesellschaften und über 100 Stadtwerke als Partner und Kunden. Rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bei dem Unternehmen beschäftigt. Nach der Liberalisierung der Energiewirtschaft in Deutschland und Europa gab es zahlreiche Einkaufs-, Vertriebs- und Projektgemeinschaften, vor allem im Stadtwerkebereich. Die Trianel gehört sicherlich zu den Erfolgsgeschichten in diesem Bereich.
Ein erster Meilenstein war unter anderen die Gründung der Trianel Gaskraftwerk Hamm GmbH & Co. KG im Jahr 2005. Dieses Projekt war eine der ersten großangelegten Kooperationen von Stadtwerken im Kraftwerksbau und markierte den Beginn einer Reihe weiterer gemeinschaftlicher Infrastrukturprojekte. Dazu zählen unter anderem der Offshore-Windpark Trianel Windpark Borkum und mehrere Photovoltaik-Großanlagen.
Auf die Kernkompetenzen konzentriert
Bei allen Erfolgen gab es auch Rückschläge, nicht alles hat so funktioniert, wie geplant. Beispiele sind die Insolvenz des niederländischen Zweigs der Trianel oder die jahrelangen Verluste beim Kohlekraftwerk Lünen. Das weiß auch Becker. „Wir hatten die Ambition, alle neuen Herausforderungen für die Stadtwerke zu adressieren, was – rückblickend betrachtet – trotz großen Engagements nicht gelingen konnte.“
Gleichwohl habe man daraus gelernt und sich auf die Bereiche konzentriert, in denen das Unternehmen seine Stärken hat, den Energiehandel und die Projektentwicklung. „Meines Erachtens war diese Konsolidierungsphase die wichtigste Reifeprüfung, die wir erfolgreich gemeistert haben.“
Was die Zukunft angeht, so sieht man sich für diese gerüstet. Trianel verfolgt nach eigenen Angaben zahlreiche Projekte, die sich mit den Zukunftsfelder Flexibilisierung des Energiesystems und Versorgungssicherheit beschäftigten. Hierzu gehören Pläne für einen Großbatteriespeicher am Standort des Kohlekraftwerks Lünen und einen wasserstofffähigen dritten Kraftwerksblock am Gaskraftwerk Hamm. Der Bau des Wasserstoffzentrums Hamm ist für 2026 vorgesehen. Gleichzeitig wird massiv in den weiteren Ausbau und die Flexibilisierung der Handelsplattform investiert.
„Trianel beweist einen unglaublichen Pioniergeist und beispielhafte Courage bei der Entwicklung neuer Projekte, die den Transformationsprozess der Stadtwerke und eine nachhaltige Entwicklung stetig vorantreiben“, hob Stawag-Vorstand Christian Becker hervor, der heute Aufsichtsratsvorsitzender der Trianel GmbH ist und selbst von 2002 bis 2004 Geschäftsführer des Unternehmens war. „Dieser Innovationsgeist ist fest in der Unternehmens-DNA verankert und wesentlicher Bestandteil der Trianel-Kultur. Das kommt auch den Gesellschaftern und Partnern zugute.“
Freitag, 7.06.2024, 17:09 Uhr
Stefan Sagmeister
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