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Energie & Management > Stadtwerke - Briefmarken vom Versorger
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Stadtwerke

Briefmarken vom Versorger

Stadtwerke vertreiben Strom, Gas und - Paketlabels: Als einer von wenigen Versorgern in Deutschland bieten die Stadtwerke Oerlinghausen (NRW) nun einen Postservice.
Stromverträge abschließen, einen Gasanschluss ummelden, ein Geburtstagspaket für die Verwandtschaft in den USA aufgeben: Dienstleistungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, bieten die Stadtwerke Oerlinghausen an. Seit dem 15. August ist die Zentrale des lippischen Versorgers in der Nähe des Rathauses nun auch eine Post-Filiale.

Den Entschluss fasste das von Geschäftsführer Michael Benneker geleitete Unternehmen, um „einen Notbetrieb der Post zu verhindern“, teilen die Stadtwerke mit. Der zuvor für die DHL Group tätige Partner hatte das Angebot und seinen Shop aus Altersgründen aufgegeben. In der Altstadt der etwa 17.000 Menschen zählenden Bergstadt war die Nachfolgeregelung offenbar kompliziert.

Für den Großraum Ostwestfalen-Lippe sei es die erste Kooperation mit Stadtwerken als Betreiber einer Postfiliale, sagte ein DHL-Sprecher auf Anfrage dieser Redaktion. In ganz Deutschland gebe es seiner Einschätzung nach nur sehr wenige Versorger, die sich für die Geschäfte mit Briefen, Paketen, Verpackungen, Postfächern und Paketlagerung entschieden hätten.

Stadtwerke Oerlinghausen auch zuständig fürs Post-Personal

Bei den Stadtwerken Oerlinghausen ist Vertriebsleiter Michael Makosch mit dem neuen Geschäftszweig betraut. Im Gespräch mit dieser Redaktion sagte er, die Stadtwerke hätten für den neuen Service einen zusätzlichen Mitarbeiter eingestellt. Die eher ungewöhnliche Zusatzaufgabe bezeichnet er „als Premiere“ für Oerlinghausens Versorger, der klassisch Energie erzeugt und vertreibt sowie für Wasser, Bäder und den ÖPNV zuständig ist.

Die personelle Ausstattung der Postfiliale obliegt dem Versorger. Denn, so der DHL-Sprecher, mit Abschluss eines Kooperationsvertrags überträgt der ehemals unter Deutsche Post firmierende Konzern die Verantwortung für die örtlichen Mitarbeitenden jeweils an den Vertragspartner.

Für die Stadtwerke war entscheidend, so Michael Makosch, den Kundenservice in Postangelegenheiten am Ort aufrechtzuerhalten. „Wir haben uns dabei kein Zeitlimit gesetzt“, sagte er. Entscheidend sei auf lange Sicht allerdings die Wirtschaftlichkeit der Postfiliale. Für den Service haben die Stadtwerke ihre Hauptadresse umgestaltet, einen Besprechungsraum zum Lager umfunktioniert und eine Zwischenwand zur Eingangshalle abgetragen.

Zunächst gelten für den Post-Bereich an der Stadtwerke-Stammadresse besondere Öffnungszeiten, die teils über die Servicezeiten der Stadtwerke-Zentrale hinausgehen. Montags bis donnerstags sind die Stadtwerke insgesamt mindestens sechs, an zwei dieser Tage auch acht Stunden lang die örtliche Post. Freitags und samstags beschränkt sich der Service auf drei Stunden am Vormittag. An den Öffnungszeiten wollen die Stadtwerke noch schrauben.

Zum Angebot zählt auch, Pakete direkt an die Stadtwerke-Adresse liefern zu lassen, um sie dann dort abholen zu können. Damit lasse sich das „lästige Warten zu Hause“ vermeiden, so der Versorger.

Als Filialretter in Erscheinung zu treten, ist den Stadtwerken nicht genug. Als Bonbon reichen sie für ihre neue Post-Kundschaft auch noch ein Geschenk weiter – den „Stadtwerke-Schlüsselfinder“. Dabei handelt es sich um einen Anhänger, der beim Verlust eines Schlüsselbundes einfach und anonym das Wiederfinden ermöglicht. Vorausgesetzt, es gibt einen - ehrlichen - Finder.

Der Kontakt lässt sich dann über einen Code am Schlüsselfinder herstellen, den die Stadtwerke auf den Namen „Anton“ getauft haben. Der heilige Antonius von Padua wird im katholischen Bereich mitunter als Helfer bei verlorenen Sachen um Hilfe angerufen.

Womöglich schickt der Finder den Schlüssel dann ja per Post zur Abholung an die Post in Oerlinghausen – dann wäre der außergewöhnliche Stadtwerke-Service komplett.

Freitag, 16.08.2024, 15:45 Uhr
Volker Stephan
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Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Stadtwerke
Briefmarken vom Versorger
Stadtwerke vertreiben Strom, Gas und - Paketlabels: Als einer von wenigen Versorgern in Deutschland bieten die Stadtwerke Oerlinghausen (NRW) nun einen Postservice.
Stromverträge abschließen, einen Gasanschluss ummelden, ein Geburtstagspaket für die Verwandtschaft in den USA aufgeben: Dienstleistungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, bieten die Stadtwerke Oerlinghausen an. Seit dem 15. August ist die Zentrale des lippischen Versorgers in der Nähe des Rathauses nun auch eine Post-Filiale.

Den Entschluss fasste das von Geschäftsführer Michael Benneker geleitete Unternehmen, um „einen Notbetrieb der Post zu verhindern“, teilen die Stadtwerke mit. Der zuvor für die DHL Group tätige Partner hatte das Angebot und seinen Shop aus Altersgründen aufgegeben. In der Altstadt der etwa 17.000 Menschen zählenden Bergstadt war die Nachfolgeregelung offenbar kompliziert.

Für den Großraum Ostwestfalen-Lippe sei es die erste Kooperation mit Stadtwerken als Betreiber einer Postfiliale, sagte ein DHL-Sprecher auf Anfrage dieser Redaktion. In ganz Deutschland gebe es seiner Einschätzung nach nur sehr wenige Versorger, die sich für die Geschäfte mit Briefen, Paketen, Verpackungen, Postfächern und Paketlagerung entschieden hätten.

Stadtwerke Oerlinghausen auch zuständig fürs Post-Personal

Bei den Stadtwerken Oerlinghausen ist Vertriebsleiter Michael Makosch mit dem neuen Geschäftszweig betraut. Im Gespräch mit dieser Redaktion sagte er, die Stadtwerke hätten für den neuen Service einen zusätzlichen Mitarbeiter eingestellt. Die eher ungewöhnliche Zusatzaufgabe bezeichnet er „als Premiere“ für Oerlinghausens Versorger, der klassisch Energie erzeugt und vertreibt sowie für Wasser, Bäder und den ÖPNV zuständig ist.

Die personelle Ausstattung der Postfiliale obliegt dem Versorger. Denn, so der DHL-Sprecher, mit Abschluss eines Kooperationsvertrags überträgt der ehemals unter Deutsche Post firmierende Konzern die Verantwortung für die örtlichen Mitarbeitenden jeweils an den Vertragspartner.

Für die Stadtwerke war entscheidend, so Michael Makosch, den Kundenservice in Postangelegenheiten am Ort aufrechtzuerhalten. „Wir haben uns dabei kein Zeitlimit gesetzt“, sagte er. Entscheidend sei auf lange Sicht allerdings die Wirtschaftlichkeit der Postfiliale. Für den Service haben die Stadtwerke ihre Hauptadresse umgestaltet, einen Besprechungsraum zum Lager umfunktioniert und eine Zwischenwand zur Eingangshalle abgetragen.

Zunächst gelten für den Post-Bereich an der Stadtwerke-Stammadresse besondere Öffnungszeiten, die teils über die Servicezeiten der Stadtwerke-Zentrale hinausgehen. Montags bis donnerstags sind die Stadtwerke insgesamt mindestens sechs, an zwei dieser Tage auch acht Stunden lang die örtliche Post. Freitags und samstags beschränkt sich der Service auf drei Stunden am Vormittag. An den Öffnungszeiten wollen die Stadtwerke noch schrauben.

Zum Angebot zählt auch, Pakete direkt an die Stadtwerke-Adresse liefern zu lassen, um sie dann dort abholen zu können. Damit lasse sich das „lästige Warten zu Hause“ vermeiden, so der Versorger.

Als Filialretter in Erscheinung zu treten, ist den Stadtwerken nicht genug. Als Bonbon reichen sie für ihre neue Post-Kundschaft auch noch ein Geschenk weiter – den „Stadtwerke-Schlüsselfinder“. Dabei handelt es sich um einen Anhänger, der beim Verlust eines Schlüsselbundes einfach und anonym das Wiederfinden ermöglicht. Vorausgesetzt, es gibt einen - ehrlichen - Finder.

Der Kontakt lässt sich dann über einen Code am Schlüsselfinder herstellen, den die Stadtwerke auf den Namen „Anton“ getauft haben. Der heilige Antonius von Padua wird im katholischen Bereich mitunter als Helfer bei verlorenen Sachen um Hilfe angerufen.

Womöglich schickt der Finder den Schlüssel dann ja per Post zur Abholung an die Post in Oerlinghausen – dann wäre der außergewöhnliche Stadtwerke-Service komplett.

Freitag, 16.08.2024, 15:45 Uhr
Volker Stephan

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