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Energie & Management > Windkraft Offshore - Bessere Rettungs-Infrastruktur auch für Offshore-Windparks
Quelle: Shutterstock / Paul Biryukov
Windkraft Offshore

Bessere Rettungs-Infrastruktur auch für Offshore-Windparks

Bei Notfällen auf der Nordsee oder auf Inseln sind oft Hubschrauber gefordert. In Ostfriesland gibt es dafür nun eine neue Rettungsstation.
Für Rettungsflüge mit Verletzten oder Erkrankten von Nordseeinseln und aus Windparks auf See gibt es am Flugplatz in Norden-Norddeich im niedersächsischen Landkreis Aurich eine neue Rettungsstation samt Hubschrauber-Hangar. Vertreter des Unternehmens Northern Helicopter (NHC) und der Fluggesellschaft FLN Frisia-Luftverkehr eröffneten das neue Gebäude am 15. April. Zu der 3,5 Millionen Euro teuren Station gehören ein 580 Quadratmeter großer Hangar, in dem Hubschrauber gewartet werden können, sowie Betriebs- und Aufenthaltsräume etwa für Notfallsanitäter und Piloten. 

Der Standort unmittelbar hinter dem Deich biete für die Helikopterflüge eine optimale Lage nah an den Inseln, sagte der Vorstand der Reederei Norden-Frisia, Carl-Ulfert Stegmann. Die FLN Frisia-Luftverkehr ist eine Tochter der Reederei und Bauherr des Hangars. NHC ist der Mieter des Hangars. 

Von dem Flugplatz in Norddeich betreibt die Fluggesellschaft vor allem den Flugverkehr der kleinen Inselflieger von und nach Juist und Norderney. Seit acht Jahren wird der Flugplatz auch für Helikopter-Flüge der Offshore-Windindustrie genutzt. 

NHC-Rettungshubschrauber starten und landen bereits seit Ende 2022 von Norddeich aus. Bislang standen den Crews dafür nur Container zur Verfügung. Pro Jahr wird der Ambulanz-Hubschrauber in Norddeich nach NHC-Angaben zu rund 900 Einsätzen gerufen. Weitere Stationen speziell für die Offshore-Rettung betreibt NHC, ein Unternehmen der DRF Luftrettung, in Sankt Peter-Ording in Schleswig-Holstein und in Güttin auf der Insel Rügen. 

​Alle deutschen Windparks bis 2030 binnen einer Stunde

Krystian Pracz, Vorstand der DRF Luftrettung, sagte bei der Eröffnung, angesichts des geplanten starken Ausbaus der Windenergie auf See sei die neue Station in Ostfriesland auch ein Schritt in die Zukunft der Offshore-Industrie. Alle Windparks, die bis 2030 in der deutschen Nordsee entstehen sollen, seien von Norddeich aus binnen einer Stunde erreichbar.

Anders als für den Betrieb von Windkraftanlagen an Land sind für das Sicherstellen einer Rettungskette bei Windparks auf See die Betreiber verantwortlich. Noch immer gibt es keine Regelung zur Rettung auf den weiter entfernten Windparks, die noch in Planung sind. Die im Verband BWO zusammengeschlossenen Betreiber hatten sich vor längerer Zeit bereiterklärt, den auf sie entfallenden Anteil am Aufwand eines Rettungssystems zu bezahlen, wollen aber kein eigenes System aufbauen müssen. Die zuständigen Küstenländer sind sich über die Modalitäten mit dem Bund uneinig.

Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesinnenministerium, Johann Saathoff (SPD), verwies darauf, dass der neue Standort in Norddeich nicht nur Teil einer Sicherheitskette für die deutsche Nordseeküste sei. Es zeige sich auch, dass die Energiewende und der Ausbau der Offshore-Windkraft neue Arbeitsplätze in den Nordwesten Niedersachsens bringe. Saathoff hat dort seinen Wahlkreis.

Montag, 15.04.2024, 18:07 Uhr
dpa
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Bessere Rettungs-Infrastruktur auch für Offshore-Windparks
Bei Notfällen auf der Nordsee oder auf Inseln sind oft Hubschrauber gefordert. In Ostfriesland gibt es dafür nun eine neue Rettungsstation.
Für Rettungsflüge mit Verletzten oder Erkrankten von Nordseeinseln und aus Windparks auf See gibt es am Flugplatz in Norden-Norddeich im niedersächsischen Landkreis Aurich eine neue Rettungsstation samt Hubschrauber-Hangar. Vertreter des Unternehmens Northern Helicopter (NHC) und der Fluggesellschaft FLN Frisia-Luftverkehr eröffneten das neue Gebäude am 15. April. Zu der 3,5 Millionen Euro teuren Station gehören ein 580 Quadratmeter großer Hangar, in dem Hubschrauber gewartet werden können, sowie Betriebs- und Aufenthaltsräume etwa für Notfallsanitäter und Piloten. 

Der Standort unmittelbar hinter dem Deich biete für die Helikopterflüge eine optimale Lage nah an den Inseln, sagte der Vorstand der Reederei Norden-Frisia, Carl-Ulfert Stegmann. Die FLN Frisia-Luftverkehr ist eine Tochter der Reederei und Bauherr des Hangars. NHC ist der Mieter des Hangars. 

Von dem Flugplatz in Norddeich betreibt die Fluggesellschaft vor allem den Flugverkehr der kleinen Inselflieger von und nach Juist und Norderney. Seit acht Jahren wird der Flugplatz auch für Helikopter-Flüge der Offshore-Windindustrie genutzt. 

NHC-Rettungshubschrauber starten und landen bereits seit Ende 2022 von Norddeich aus. Bislang standen den Crews dafür nur Container zur Verfügung. Pro Jahr wird der Ambulanz-Hubschrauber in Norddeich nach NHC-Angaben zu rund 900 Einsätzen gerufen. Weitere Stationen speziell für die Offshore-Rettung betreibt NHC, ein Unternehmen der DRF Luftrettung, in Sankt Peter-Ording in Schleswig-Holstein und in Güttin auf der Insel Rügen. 

​Alle deutschen Windparks bis 2030 binnen einer Stunde

Krystian Pracz, Vorstand der DRF Luftrettung, sagte bei der Eröffnung, angesichts des geplanten starken Ausbaus der Windenergie auf See sei die neue Station in Ostfriesland auch ein Schritt in die Zukunft der Offshore-Industrie. Alle Windparks, die bis 2030 in der deutschen Nordsee entstehen sollen, seien von Norddeich aus binnen einer Stunde erreichbar.

Anders als für den Betrieb von Windkraftanlagen an Land sind für das Sicherstellen einer Rettungskette bei Windparks auf See die Betreiber verantwortlich. Noch immer gibt es keine Regelung zur Rettung auf den weiter entfernten Windparks, die noch in Planung sind. Die im Verband BWO zusammengeschlossenen Betreiber hatten sich vor längerer Zeit bereiterklärt, den auf sie entfallenden Anteil am Aufwand eines Rettungssystems zu bezahlen, wollen aber kein eigenes System aufbauen müssen. Die zuständigen Küstenländer sind sich über die Modalitäten mit dem Bund uneinig.

Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesinnenministerium, Johann Saathoff (SPD), verwies darauf, dass der neue Standort in Norddeich nicht nur Teil einer Sicherheitskette für die deutsche Nordseeküste sei. Es zeige sich auch, dass die Energiewende und der Ausbau der Offshore-Windkraft neue Arbeitsplätze in den Nordwesten Niedersachsens bringe. Saathoff hat dort seinen Wahlkreis.

Montag, 15.04.2024, 18:07 Uhr
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