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Energie & Management > Wasserkraft - Beschneiungsteich als Pumpspeicher-Oberbecken
Quelle: Pixabay / Thomas Ehrhardt
Wasserkraft

Beschneiungsteich als Pumpspeicher-Oberbecken

Der oberösterreichische Konzern Energie wartet bei seinem bislang jüngsten Projekt mit einer technischen Besonderheit auf: Er erweitert dafür den Speicherteich eines Skigebiets. 
 
Als erster Versorger in Österreich, vielleicht auch weltweit, nutzt die Energie AG Oberösterreich aus Linz bei dem Vorhaben Mühlbach-Dienten etwa 45 Kilometer südlich der Stadt Salzburg den Beschneiungsteich eines Skigebiets als Oberbecken. Der auf rund 1.700 Metern Seehöhe gelegene Speicherteich Dachegg der Hochkönig-Bergbahnen wird von 70.000 auf 180.000 Kubikmeter Volumen erweitert. Das 550 Meter tiefer gelegene Unterbecken mit 100.000 Kubikmetern Fassungsvermögen muss neu angelegt werden.

Geplant ist, mit dem Genehmigungsverfahren für die Anlage mit 15 MW Turbinenleistung sowie 20 MW Pumpleistung im Sommer 2026 zu beginnen. Der Spatenstich könnte etwa ein Jahr später erfolgen. Mit der Fertigstellung des Kraftwerks ist frühestens 2029 zu rechnen, teilte die Energie AG der Redaktion mit.

Die Einspeisung des Stroms erfolgt über das 2024 errichtete Umspannwerk Dienten am Fuß des 2.940 Meter hohen Hochkönigs. Zu den voraussichtlichen Kosten ihres neuen Kraftwerks wollte die Energie AG keine Angaben machen - „Bitte um Verständnis“. 

„Wildern“ beim Nachbarn 

Geographisch bewegt sich die Energie AG mit dem Vorhaben übrigens außerhalb ihres Stammbundeslands Oberösterreich und wildert sozusagen im benachbarten Salzburg, dessen energetischer Platzhirsch die Salzburg AG ist. Für allzu große atmosphärische Störungen sollte dies aber eher nicht sorgen: Der Vorstandschef der Energie AG, Leonhard Schitter, leitete bis Ende 2022 die Salzburg AG, die mehrheitlich Bundesland und Landeshauptstadt Salzburg gehört. Ferner ist die Energie AG mit 26,13 Prozent an der Salzburg AG beteiligt.

Im Zusammenhang mit dem Projekt sprachen die Energie AG und die Hochkönig-Bergbahnen sinngemäß von einer gelungenen Zusammenarbeit zwischen der Elektrizitätswirtschaft und der Tourismusbranche. Damit werde eine „nachhaltige Lösung“ zum Wohl aller Beteiligten geschaffen. 

Ebensee im Bau 

Wie berichtet, baut die Energie AG seit Oktober 2023 etwa 70 Kilometer südwestlich der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz ihr bislang größtes Pumpspeicherkraftwerk Ebensee. Die 450 Millionen Euro teure Anlage hat eine weit höhere Turbinenleistung von 170 MW. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2027 geplant. Bei dem Vorhaben dient der Traunsee als Unterbecken.

Freitag, 28.11.2025, 17:35 Uhr
Klaus Fischer
Energie & Management > Wasserkraft - Beschneiungsteich als Pumpspeicher-Oberbecken
Quelle: Pixabay / Thomas Ehrhardt
Wasserkraft
Beschneiungsteich als Pumpspeicher-Oberbecken
Der oberösterreichische Konzern Energie wartet bei seinem bislang jüngsten Projekt mit einer technischen Besonderheit auf: Er erweitert dafür den Speicherteich eines Skigebiets. 
 
Als erster Versorger in Österreich, vielleicht auch weltweit, nutzt die Energie AG Oberösterreich aus Linz bei dem Vorhaben Mühlbach-Dienten etwa 45 Kilometer südlich der Stadt Salzburg den Beschneiungsteich eines Skigebiets als Oberbecken. Der auf rund 1.700 Metern Seehöhe gelegene Speicherteich Dachegg der Hochkönig-Bergbahnen wird von 70.000 auf 180.000 Kubikmeter Volumen erweitert. Das 550 Meter tiefer gelegene Unterbecken mit 100.000 Kubikmetern Fassungsvermögen muss neu angelegt werden.

Geplant ist, mit dem Genehmigungsverfahren für die Anlage mit 15 MW Turbinenleistung sowie 20 MW Pumpleistung im Sommer 2026 zu beginnen. Der Spatenstich könnte etwa ein Jahr später erfolgen. Mit der Fertigstellung des Kraftwerks ist frühestens 2029 zu rechnen, teilte die Energie AG der Redaktion mit.

Die Einspeisung des Stroms erfolgt über das 2024 errichtete Umspannwerk Dienten am Fuß des 2.940 Meter hohen Hochkönigs. Zu den voraussichtlichen Kosten ihres neuen Kraftwerks wollte die Energie AG keine Angaben machen - „Bitte um Verständnis“. 

„Wildern“ beim Nachbarn 

Geographisch bewegt sich die Energie AG mit dem Vorhaben übrigens außerhalb ihres Stammbundeslands Oberösterreich und wildert sozusagen im benachbarten Salzburg, dessen energetischer Platzhirsch die Salzburg AG ist. Für allzu große atmosphärische Störungen sollte dies aber eher nicht sorgen: Der Vorstandschef der Energie AG, Leonhard Schitter, leitete bis Ende 2022 die Salzburg AG, die mehrheitlich Bundesland und Landeshauptstadt Salzburg gehört. Ferner ist die Energie AG mit 26,13 Prozent an der Salzburg AG beteiligt.

Im Zusammenhang mit dem Projekt sprachen die Energie AG und die Hochkönig-Bergbahnen sinngemäß von einer gelungenen Zusammenarbeit zwischen der Elektrizitätswirtschaft und der Tourismusbranche. Damit werde eine „nachhaltige Lösung“ zum Wohl aller Beteiligten geschaffen. 

Ebensee im Bau 

Wie berichtet, baut die Energie AG seit Oktober 2023 etwa 70 Kilometer südwestlich der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz ihr bislang größtes Pumpspeicherkraftwerk Ebensee. Die 450 Millionen Euro teure Anlage hat eine weit höhere Turbinenleistung von 170 MW. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2027 geplant. Bei dem Vorhaben dient der Traunsee als Unterbecken.

Freitag, 28.11.2025, 17:35 Uhr
Klaus Fischer

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